Es ist bereits die zweite Erweiterung des 2011 eröffneten Hotels, die als Bauantrag vorliegt. Gestartet war Inhaberin Dagmar Wagenpfahl-Lagrange mit 58 Zimmern. 2015 kamen 25 Zimmer und vier Tagungsräume sowie der Wellnessbereich dazu. Bei der anstehenden Erweiterung werden 103 Zimmer für 200 Gäste erreicht. Das sei immer das Ziel gewesen, erklärt Wagenpfahl-Lagrange auf Anfrage. "Um wirklich gute Zahlen zu erhalten und geschäftlich solide zu sein, braucht man 100 Zimmer".

Auf der Baugenehmigung von 2015 aufbauend, geht es diesmal um drei Anbauten sowie die Aufstockung des nordwestlichen Gebäudeteils, parallel zur Autobahn gelegen. Der Stadtrand bekommt hier ein neues Gesicht. Es wird der heutige Flachdach-Bau um ein Stockwerk erhöht, teilweise auskragen und mit versetzten Pultdächern abschließen. Drei Zimmer des neuen Aufbaus bekommen eine Logia, die die Fassade weiter strukturiert. Zudem erhält dieser Gebäudeteil auch im rückwärtigen Hofbereich eine Ergänzung über die volle Höhe. Im Erdgeschoss ermöglicht dies zwei weitere Konferenzräume und in den drei weiteren Stockwerken je zwei zusätzliche Doppelzimmer.
Haupteingang und Restaurantbereich vergrößern sich
Darüber hinaus sind zwei kleinere, eingeschossige Anbauten mit Flachdach vorgesehen. Vis-a-vis des aufgestockten Gebäudeflügels werden die dort befindlichen Büro- und Personalräume zum Innenhof hin ergänzt. Neben dem Haupteingang des Hotels vergrößert sich der Restaurantbereich auf den Vorplatz um einen leicht geschwungenen Vorbau mit Flachdach.

Acht Tagungsräume mit bis zu 180 Teilnehmern werden nach den Anbauten zur Verfügung stehen. 86 Prozent ihrer Gäste seinen dem Business- und Tagungs-, bzw. Seminarbereich zuzurechnen, erklärt Wagenpfahl-Lagrange. Auch Teilnehmer, die nicht übernachten, sondern nur zu den Meetings anreisen, sind keine Seltenheit. Für den Oktober 2021 sei der Spatenstich für den Erweiterungsbau vorgesehen gewesen. Nachdem aber 2020 rund die Hälfte der Umsätze fehlt, "ist fraglich geworden, wann wir realisieren werden". Das Projekt soll aber doch bis einschließlich der Baugenehmigung vorbereitet sein.
Großer Vorteil: Parkplätze am Hotel sind kostenlos
Zuversichtlich, dass sich das Hotel- und Tagungsgeschäft nach der Covid-19-Pandemie schnell wieder erholen wird, macht Wagenpfahl-Lagrange die Ankündigung der Kunden, ihre Veranstaltungen lediglich zu verschieben. Die forcierten Möglichkeiten der Online-Meetings fürchtet sie nicht. "Digitalisierung ist super, aber ehrlich: Der Mensch braucht den Menschen", ist sie überzeugt. Die wichtigen Begegnungen und oft auch die Geschäfte fänden am Rande der Tagungen statt: beim Essen, abends an der Bar, beim gemeinsamen Spaziergang oder bei der Fitness.
Zum großen Vorteil gereiche dem Hotel Kapellenberg unter anderem auch, dass die Parkplätze direkt am Haus sowie gebührenfrei sind. Das würde wahrgenommen und sei ein riesiges Kriterium, weiß Wagenpfahl-Lagrange aus dem Vergleich mit dem von ihr betriebenen Würzburger Hotel Melchior Park am Hubland, wo die Parkplätze kostenpflichtig sind. Den erweiterten Hotelkapazitäten entsprechend, sind weitere Fahrzeugstellplätze vor allem hinter dem Haus auszuweisen, womit ihre Zahl laut Plan auf 99 steigt.