Alfred Dill vom Bund Naturschutz, Ortsgruppe Karlstadt, die den geschützten Landschaftsbestandteil Pechwiesen betreut, hat die Fische mit den Spitznamen Pißgurn, Pfuhlfische, Moorgrundel, Quietschaal, Schlammbeißer, Wetterfisch und Gewitterfurzer im Teichwirtschaftlichen Beispielbetrieb in Maidbronn abgeholt und im Feuchtgebiet nahe Eußenheim eingesetzt.
„Ich las den Bericht in der Main-Post (Franken, 11. Mai), dass dieser bei uns als ausgestorben geltende Schlammpeitzger über die Fischereiberatung der Bezirksregierung nachgezüchtet wurde und an Naturteiche abgegeben wird“, erzählt Alfred Dill, als er gemeinsam mit BN-Kollegen Manfred Kleinwechter bei strömendem Regen die Fische aus dem Eimer ins Wasser entlässt. Dill hat dafür die Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt eingeholt, denn auch Naturschützer dürfen nicht ungefragt Fische einsetzen. „Der Schlammpeitzger ist kein klassischer Speisefisch“, erzählt Dill. Weil aber der Mensch sumpfige Gebiete trockenlegt, Gräben ausfräst und Gewässer verschmutz, war der Schlammpeitzger aus unseren Teichen fast verschwunden.
Der scheue, im Schlamm lebende, nachtaktive Gewitterfurzer spürt Luftdruckschwankungen und reagiert auf nahende Gewitter. Er atmet durch die Kiemen, aber auch durch den Darm, indem er an der Wasseroberfläche Luft verschluckt, sie durch den Darm presst und die verbrauchte Luft mit einem quietschenden oder furzenden Laut wieder abgibt.