Vor ausverkauftem Haus brachte kürzlich das Theater Con Cuore aus dem hessischen Schlitz seine Bearbeitung des Kinderbuchklassikers "Wie Findus zu Pettersson kam" als Schau- und Figurenspiel auf die Bühne im Bildhäuser Hof. Ein Tisch mit Vase, zwei Stühle, ein Hintergrund in Grüntönen, ein Fenster und ein Schild - mehr braucht es nicht für den Raum, in dem Frau Gundula Sammer ihrer Arbeit als Chefin einer Tierpension nachgeht.
Sie bekommt Besuch von einem schrulligen Gast, der sich als Opa Sven vorstellt und seinen Kater vermisst. Diese Geschichte kommt Gundula bekannt vor, und sie beginnt zu erzählen. Im Nu tauchen die beiden ab in die Hauptfiguren der Geschichte. Opa Sven verschwindet hinter der mannshohen Puppe von Pettersson, Frau Sammer verwandelt sich gestisch und stimmlich in die Handpuppe des kleinen Katers, der aus einem Kästchen auftaucht. Pettersson fragt ihn nach seinem Namen und anderen Dingen, bekommt aber immer ein lautes Mau als Antwort. Die beiden lernen sich nach und nach kennen und Pettersson nennt ihn Findus, schließlich hat er ihn gefunden - oder der Kater ihn? Der Kater ist ein echter "Spaßvogel" , ist aufgeweckt und lernt schnell. Und zu Petterssons Erstaunen spricht er auch noch menschisch.
Zeitsprung. Findus ist inzwischen ein ausgewachsener Kater. Caruso, der Hahn am Hof und Chef über die Hühner, sorgt für die musikalische Unterhaltung und übt mit dem Hühnerduo das Lied "Ich wollt ich wär ein Huhn". In Acht nehmen müssen sie sich vor dem Hühnerfresser, einem Dachs, der ihnen immer wieder auflauert. Doch Findus und Pettersson schlagen ihn in die Flucht und so bleibt die Welt für alle in Ordnung. Auch für Frau Sammer und Opa Sven.
Die Inszenierung hält sich detailgenau an die Bildervorlage und Erzählweise des Kinderbuches und bettet sie geschickt in die Rahmenhandlung ein. Schauspiel, Figurenanimation, eine tierisch gute Sprache, pfiffige Dialoge und die perfekte Kostümierung verbinden sich spielerisch leicht zu einem rundum stimmigen Theaterstück auf sehr hohem Niveau. Dementsprechend lang anhaltend war denn auch der Schlussapplaus.

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