Die Geschichte des Truppenübungsplatzes und der deswegen abgesiedelten Dörfer soll nicht in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund wandert die Ausstellung „vergessene Dörfer“ als lebendige Erinnerung durch die Nachbargemeinden von Wildflecken. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Stadt Bischofsheim entnommen.
Bei der Eröffnung der Ausstellung im historischen Rentamt hob Bürgermeister Georg Seiffert in seiner Ansprache die Bedeutung der Historie des Truppenübungsplatzes hervor. Die Stadt und der unterstützende Rhönklub Oberweißenbrunn freuen sich daher, die Wanderausstellung „vergessene Dörfer“ rund ums Dammersfeld bei sich zu präsentieren, um den Menschen die Geschichte abgesiedelter Dörfer, Weiler und Einzelhöfe näher zu bringen. Auf diversen Tafeln werden Erzählungen, Fakten und ehemalige Orte vorgestellt.
Auch der Truppenübungsplatz-Kommandant Enrico Langhärig begrüßte die Ausstellung, denn Bischofsheim sei nicht nur ein Nachbarort, sondern pflege auch eine enge Patenschaft mit dem Truppenübungsplatz. Er erklärte in einer kurzen Ansprache die damalige und heutige Bedeutung des Geländes. Langhärig bedankte sich bei Walter Kömpel, dem Initiator der Wanderausstellung, den er augenzwinkernd auch als „Haus und Hofhistoriker“ bezeichnete. Sein Engagement trage dazu bei, die Geschichte für kommende Generationen erlebbar zu machen.
Erzählungen der Großeltern
Für Karl Schöppner, Vertreter des Rhönklubs Oberweißenbrunn, ist dies eine ganz besondere Geschichte, da seine Großmutter selbst aus dem abgesiedelten Ort Rothenrain stammt. Er betonte, dass bestimmt einige aus dem Stadtgebiet Bischofsheims hierzu ebenfalls eine Geschichte ihrer Eltern, Groß- oder gar Urgroßeltern zu erzählen hätten.
Rita Eisenmann stellte für den Rhönklub Oberweißenbrunn das Buch „The Wild Place“ von Kathryn Hulme vor, welches demnächst in deutscher Fassung unter dem Titel „Polnische DPs im Lager Wildflecken 1945-1951“ erscheinen wird. Hier wird in berührender Art und Weise die Geschichte der bis zu 20.000 Polen erzählt, die kurz nach dem Krieg unter schwierigsten Bedingungen im Lager Wildflecken lebten, bevor sie in unterschiedliche Aufnahmeländer emigrieren konnten. Das Buch wird über den Rhönklub Oberweißenbrunn und die Tourist-Information Bischofsheim zu beziehen sein.

Ziel der Ausstellung ist es, ein Bewusstsein für die abgesiedelten Orte zu schaffen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Die Zusammenfassung der Ausstellung wird demnächst als Buch erscheinen und über die Gemeinde Wildflecken zu beziehen sein.
Interessierte haben bis zum 7. Juni (zu den Öffnungszeiten der Tourist-Information) die Gelegenheit, die Ausstellung im historischen Rentamt, Kirchplatz 5 zu besuchen. Walter Kömpel und Marion Stephan bieten Führungen an. Termine findet man auf www.bischofsheim.info/veranstaltungen
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