Seit der Barockzeit gilt der Monat Mai in der römisch-katholischen Kirche als Marienmonat und wird deshalb auch in besonderer Form der tiefen Frömmigkeit und dementsprechendem Brauchtum verehrt und dargestellt. Auch im privaten Bereich geschieht noch vereinzelt die würdevolle Verehrung Mariens als Jungfrau und Gottesmutter. So gestalten und schmücken heute noch viele Christen zuhause einen prunkvollen Marienaltar oder ein Bildnis.
In Greßthal hat die Maiandacht an der örtlichen Kapelle einen festen Termin im Jahresablauf. Auf Einladung des Pfarreiteams versammelten sich viele Gläubige unter freien Himmel, um gemeinsam zu singen, zu beten und die Gottesmutter zu lobpreisen. Gestaltet wurde die Andacht von Hildegard Seger und Reinholde Fella, die passend mit dem Lied „Maria Maienkönigin“ eröffnet wurde. Eine stattliche Anzahl von Musikanten unter der Leitung von Stefan Schneider begleitete das Kirchenvolk bei den Liedern.
Die beiden Vorbeterinnen haben sich bei der Gestaltung der Andacht, die unter dem Leitspruch „Wir bringen der Gottesmutter, was im Herzen bewegt“ stand, sehr viel Mühe gemacht. So zeigten die beiden Damen etwa ein Familienfoto, in der Hoffnung, Maria stellt die Angehörigen unter ihren Schutz und Schirm. Ein weiterer Gegenstand war eine Tageszeitung. Sie symbolisiert die vielen (meistens negativen) Nachrichten und Ereignisse von Krieg und Unruhen, die täglich auf uns eintreffen. Hier tritt Maria als Mutter des Friedens ein.
Damit alle gemeinsam singen und beten können, gab es in diesem Jahr erstmalig ein einheitliches Gebetsheft, das von einer Wohltäterin gespendet wurde. In diesem Heft findet man auch das „Kapellenlied“, in dem es liebevoll heißt: „Die schöne Kapelle umrahmt von Natur, oh wärmende Quelle, der Sonne purpur. Zu Füßen da unten liegt unser Dörflein, wir beten um Segen für groß und für klein.“ Die Greßhtaler Kapelle wurde im Jahre 1956 am Ortsausgang nach Schwemmelsbach von Alois Wiesner errichtet. Eine stattliche, holzgeschnitzte Madonna bildet dabei den Mittelpunkt. 1997 wurde das Gotteshaus von Marga und Leonhard Hofmann restauriert. Im Anschluss an die Andacht traf man sich im benachbarten Schulgarten bei Bratwurst und Getränken.
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