Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Wege aus der Klimakatastrophe

Schweinfurt

Wege aus der Klimakatastrophe

    • |
    • |
    • |
    Optimistisch trotz düsterer Aussichten (von links): Dr. Karlheinz Kalb (ÖDP Schweinfurt), Franz Alt und Dr. Ulrike Schneider (Initiative Zukunft.ödp).
    Optimistisch trotz düsterer Aussichten (von links): Dr. Karlheinz Kalb (ÖDP Schweinfurt), Franz Alt und Dr. Ulrike Schneider (Initiative Zukunft.ödp). Foto: Christiane Kalb

    „Wie aus Krisen Chancen werden“ - das war das Motto des Vortrags von Dr. Franz Alt, Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor, im Schweinfurter Kolping-Hotel am Samstag. Alt war auf Einladung der ÖDP Schweinfurt zu Gast. Er beleuchtete die globalen Herausforderungen unserer Zeit und präsentierte Lösungen zur Bewältigung der wissenschaftlich belegten und dramatisch fortschreitenden Klimakatastrophe, schreibt die ÖDP in einer Mitteilung. Alt machte seinem Publikum eindringlich klar: Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens ist bereits unerreichbar. Es seien daher maximale Anstrengungen nötig, um den Temperaturanstieg zumindest auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Andernfalls drohe eine verheerende Katastrophe mit massiven Auswirkungen – etwa durch die Eisschmelze und den resultierenden Meeresspiegelanstieg, die küstennahe Millionenstädte und ganze Länder wie Bangladesch bedrohen und riesige Flüchtlingsströme auslösen könnten. 

    Als langjähriger Journalist und Reisender hat Alt die Auswirkungen des Klimawandels selbst dokumentiert. Einst ein Befürworter der Kernenergie, wandelte er sich nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum engagierten Kämpfer für erneuerbare Energien. Besonders prägend war für ihn die Aussage des russischen Atomphysikers Wladimir Tschernousenko, der die Aufräumarbeiten in Tschernobyl leitete: „Das Restrisiko ist jenes Risiko, das uns jeden Tag den Rest geben kann.“ Tschernousenko verstarb zehn Jahre nach dem Atomunfall an Krebs.

    Laut Alt ist es möglich, den gesamten Energiebedarf der Erde ohne fossile oder nukleare Energiequellen zu decken. Die Sonne liefere dabei weit mehr Energie, als jemals benötigt werde – und das konkurrenzlos günstig. Durch die Nutzung von Solar- und Windenergie könne die Abhängigkeit von Despoten beendet und die bedrohten Lebensgrundlagen geschützt werden. Notwendige Speicherlösungen seien bereits vorhanden und würden kontinuierlich weiterentwickelt. 

    Doch die Zeit dränge, sagte Alt laut Mitteilung: Der rasche Fortschritt der Klimakatastrophe erfordere eine beschleunigte Umstellung auf erneuerbare Energien. Trotz bedeutender globaler Fortschritte insbesondere in Ländern wie China und Indien seien weitere Maßnahmen dringend notwendig. Neben der Energiewende sei laut Alt auch eine grundsätzliche Neubewertung der angeblichen Notwendigkeit dauerhaften Wirtschaftswachstums nötig, da dieses heute krisenhafte Entwicklungen begünstige. Zudem sei unendliches Wachstum auf einem begrenzten Planeten schlichtweg unmöglich – eine Sichtweise, die auch eine zentrale Position der ÖDP widerspiegelt, so die Partei.

    Mit seinem Vortragsstil zog Alt das Publikum in seinen Bann. Der voll besetzte Saal mit rund 100 Teilnehmern quittierte seinen Vortrag mit langanhaltendem Applaus. In der anschließenden, lebhaften Diskussion wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die Wende noch rechtzeitig gelingen könne. Trotz der düsteren Aussichten vermittelte Alt eine optimistische Perspektive: „Die Menschheit kann es schaffen, wenn sie es nur wirklich will.“ (afk)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden