Tumultartige Szenen spielen sich am Dienstagmorgen vor dem Gebäude der Stadtwerke Schweinfurt in der Bodelschwinghstraße ab: Aufgebrachte Bauarbeiter aus Rumänien schreien lautstark herum. „Seit drei Tagen haben wir nichts mehr gegessen“, sagt einer. Ein anderer zückt seinen leeren Geldbeutel, wirft ihn auf die Treppe vor dem Haupteingang der Stadtwerke. „Wir sitzen auf der Straße“, sagt ein junger Mann und zeigt ein Kündigungsschreiben für die angemietete Unterkunft.
Schweinfurt
Da kommt mir das Zitat „Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten“ von F. M. in den Sinn. Das trifft sicherlich nicht auf die rumänischen Bauarbeiter zu, aber bei der Führung der Unternehmen bin ich mir nicht mehr so sicher.
Alles sehr sonderbar - da war wohl (wieder mal) ein Angebot bei der Ausschreibung so verlockend, dass man es gar nicht ausschlagen konnte/ sch... drauf ob das so überhaupt darstellbar ist, und die realistischen Anbieter blieben außen vor? Genau diese Verantwortung können die "Ausschreiber" mMn aber eben nicht so einfach abtun wie man das hier offenbar versucht. Na, eines dürfte klar sein: da hat jetzt jemand abgezockt, und die Zeche bezahlen am Ende die Steuerzahler/innen doppelt, denn ich bezweifle sehr, dass von dem schon ausgegebenen Geld irgendwas wieder einzutreiben ist.
Wir wurden gestern von den Wohnungen rausgeworfen. Keiner möchte mit uns sprechen und helfen ausser die Linke Partei die stehen bei uns.
Das ist halt das Leiden mit den Subunternehmern. Jeder schiebt die Verantwortung auf den anderen und wie hier sind die Stadtwerke fein heraus. Am Ende sind diejenigen die Leidtragenden, die eh am unteren Ende der Kette stehen. Dabei gibt es meines Erachtens bei öffentlichen Aufträgen die Möglichkeit, Untervergabe an Subunternehmer auszuschließen. Auch wenn das Unternehmen für die Bezahlung zuständig ist, hat die Stadt zumindest eine moralische Verpflichtung.
Liebe Main-Post, liebe Frau Spiegel, genau stelle ich mir guten Journalismus NICHT vor. Hier wird einfach nur berichtet, aber nicht hinterfragt. Schicken Sie einen Volontär am 3.Arbeitstag dorhin und genau dieser Artikel wäre geschrieben worden. Welche Baufirma hat denn MAK Straßen- und Tiefbau beauftragt? Genau dort ist der "Hund begraben" und da hätte ich etwas Recherche und Berichterstattung erwartet. Dass die Stadtwerke Schweinfurt nur mit Ihrem Auftragnehmer sprechen und sich nur dafür verantwortlich fühlen, ist sowieso klar. Ich habe viele Arbeiter der MAK kennengelernt und sie machen gute und zuverlässige Arbeit. Aber am Ende der Kette kann man schon mal "verhungern".
Sehr geehrter Herr Wolfrum, wir haben recherchiert, kennen die Subunternehmen und haben bei diesen auch um eine Stellungnahme angefragt, die bislang aber noch nicht eingegangen ist. Weil gestern ein öffentlicher Protest mit Polizeieinsatz stattfand, haben wir uns entschieden, über die Vorfälle erst einmal ohne Statements der Subunternehmen zu berichten. Wir sind weiter am Thema dran.
Ich beteilige mich schon seit 6 Jahren nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen. Kommen dennoch öffentliche Aufträge, liegen die bis zum 3ten Auftrag unter Vorkasse. Danach 10 tage 2% Skonto und 21 Tage netto. Würden alle Betriebe ein Quartal dies mitgehen , wäre allen geholfen. Durchziehen und diese EU Vergabe ist mit beschränkter Vergabe einfach zu umgehen. Unsere obrigkeitshörigen Sesselgehaltsemföngern müssen umdenken. Germany first…. Lücken nutzen. Traut euch und geht voran!!!
Erschreckend zu lesen, was diesen Arbeitern angetan wird und wie verzweifelt sie sind. Sie gehen quasi betteln, um noch irgendwue an Geld zu kommen, um sich was zu Essen und Trinken zu kaufen. Wenn Sie sich in ihren Augen zuständigen Stadtwerke wenden, dann werden die Türen verschlossen und die Polizei gerufen. Jeder windet sich und schiebt die Schuld auf andere nur.....damit ist diesen Menschen, die für wenig Geld arbeiten ausführen, fue deutsche nicht mehr ausführen wollen nicht geholfen. Interessieren tut sich auch keiner dafür. Würde sowas im Ausland passieren, da wären die deutschen Moralapostel schon längst mit erhobenen Zeigefinger vor Ort (denke da gerade an die Arbeiter im Vorfeld der WM in Katar).
Es wäre doch einmal zu überlegen, ob die Ausschreibungsrichtlinien bzw auch ggf die zugehörigen EU-Regularien so noch sachgemäß sind. Wenn Aufträge aus einer Ausschreibung an so viele Subunternehmer vergeben und untervergeben werden, dass am Ende nicht mehr transparent ist, wer da alles in der Vertragskette ist, dann scheint mir das doch sehr risikoreich für die beiden Enden dieser Kette zu sein. Am Ende trifft es die Schwächsten und es wir teurer als zuvor gedacht. Vielleicht sollten Vergaberichtlinien die Beauftragung von lokalen Firmen präferieren.
Da muß man nichts ändern. Sowohl die Auftragnehmer Telekom und die RegioNet Schweinfurt als auch die MAK sind deutsche Unternehmen. "Die EU-Vergaberichtlinien erlauben grundsätzlich den Einsatz von Subunternehmern in öffentlichen Aufträgen, aber es gibt Einschränkungen und Vorschriften, die zu beachten sind. Der Auftraggeber kann verlangen, dass ein Teil der Leistungen selbst ausgeführt wird, oder die Ersetzung eines Subunternehmers, wenn dieser bestimmte Ausschlussgründe erfüllt." https://www.bundestag.de/blob/592124/463d42f62c0843f9f5f8f1f35462f756/wd-7-242-18-pdf-data.pdf Die Stadtwerke Schweinfurt sind also gefragt.
Wir im Stadtrat hatten einen bereits 2023 einen Fraktionsübergreifenden Antrag gestellt (DIE LINKE, SPD, Freie Wähler, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, Zukunft./ÖDP, proschweinfurt) der genau auf eine Veränderung abzielt. Problem gegenwärtig ist, dass bei der Vergabe nur der wirtschaftliche Punkt relevant ist. Leider wurde der Antrag abgelehnt. Mit freundlichen Grüßen Robert Striesow
Vielen Dank für den Hinweis und Ihre Arbeit im Stadtrat!
Danke für die Erläuterung - irgendwie überrascht mich der Verlauf in der Sache gar nicht.
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