Da es derzeit in Rütschenhausen, dem kleinsten der insgesamt acht Ortsteile der Großgemeinde Wasserlosen, mit dem Nachwuchs nicht so gut bestellt ist, kamen einige Erwachsene auf eine glorreiche Idee, die auf Anhieb gleich viele Nachahmer fand. Drei Kinder und Jugendliche haben sich im Vorfeld dazu bereit erklärt, während den beiden Kartagen, wenn die Kirchenglocken der örtlichen ehemaligen Wallfahrtskirche "Maria von der Tann" stumm bleiben und schweigen, zu klappern und somit die fromme Dorfbevölkerung mit ihren lauten und ohrenbetäubenden Instrumenten an die Gottesdienst- und Gebetszeiten zu erinnern.
Bereits im letzten Jahr haben sich spontan dazu auch ein paar Erwachsene gefunden, die mit ihren Klapperkästen die Dorfrunde gelaufen sind und so die Glocken ersetzt haben. In diesem Jahr wurde von vornherein ein Aufruf gestartet, der bei vielen prompt gefruchtet hat. Zum ersten Einsatz am Karfreitag früh um 6 Uhr, wenn der "Engel des Herrn" (Angelus) gebetet wird, waren insgesamt beachtliche 17 Teilnehmer am Start, also ein Zehntel aller Einwohner, die Rütschenhausen derzeit aufweisen kann.
So lief eine bunt gemischte Truppe an den Kartagen durch die Straßen von Rütschenhausen, bestehend aus Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern, generationenübergreifend im Alter von elf bis knapp 70. Die Jüngsten unter ihnen sammelten abschließend am Karsamstag an den Haustüren der Ortschaft Geldspenden ein, die für das Ronald-McDonald-Haus in Erlangen bestimmt waren. Die Einrichtung liegt unmittelbar an der Uniklinik und bietet Familien, deren schwer kranke Kinder dort behandelt werden, ein Zuhause auf Zeit. Am Ende ihres Rundgangs waren in der Spendenbox stolze 500 Euro.
Nach dem letzten Klapper-Einsatz am Karsamstag lud die DJK alle Beteiligten noch zu einem kleinen Umtrunk in die Alte Schule ein. Mit dem Mitwirken von Erwachsenen wurde gewährleistet, dass die Tradition des Klapperns in kleinen Ortschaften nicht erlischt und aufrechterhalten wurde. Viele, die aktiv dabei waren, waren sich einig, dass man im nächsten Jahr wieder dabei ist. Denn viele von ihnen fühlten sich noch einmal in ihre Kinder- und Jugendzeit versetzt, die mit so mancherlei Erinnerungen bestückt war.
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