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Werneck: In der mythischen Werkstätte der Nordischen Sagenwelt

Werneck

In der mythischen Werkstätte der Nordischen Sagenwelt

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    Beeidruckende Virtuosität: Solist Marcin Domagała bei Artie Shaws "Konzert für Klarinette und Orchester" mit dem BoMa.
    Beeidruckende Virtuosität: Solist Marcin Domagała bei Artie Shaws "Konzert für Klarinette und Orchester" mit dem BoMa. Foto: Johann Mass

    Rhythmisch durchschneidet der metallische Klang von Hammer und Amboss die Luft im Kirchenschiff. Dumpfe Töne der Tuba lassen den Zuhörer die angestrengten Schläge eines Schmieds in der Hitze seiner Feuerstelle erahnen. Die mit Gold und Edelstein verzierte Burg Asgard, Wohnsitz der Götter in der Nordischen Mythologie, ist sich im Aufbau: Das BoMa intoniert den zweiten Satz aus The Rise of Asgard, das in diesem Konzert zum ersten Mal erklingt. Kein Geringerer als Richard Wagner hatte sich in seinen Opern ebenfalls mit diesem Stoff auseinandergesetzt. Die Karlsruherin Evelyn Kessel (*1991) entführt die Zuhörenden musikalisch in die Werkstatt des Göttergeschlechts, bevor im tänzerischen 7/8-Takt das Richtfest der Burg gefeiert wird. Majestätische Melodien, drängende Trommel-Rhythmen, strahlende Akkorde füllen die Kirche und streben dem Finale zu. Über „die musikalische Atmosphäre und den Rahmen in der Kirche“ freute sich die junge Urheberin. Schirmherr Landrat Florian Töpper lobte den Initiativgeist des jungen Orchesters und zeigte sich stolz auf die „Welturaufführung an der Wern“. Eine besondere Note gab dem Konzertprogramm „BoMa – himmlisch“ zudem Solist Marcin Domagała. Beim Konzert für Klarinette von Artie Shaw glänzte er mit bestechender Musikalität. Boogie-Woogie und Jazz-Feeling des Orchesters bereiteten ihm die musikalische Bühne, sodass er seine Spielfreude voll ausleben konnte. Instrumentale Anforderungen meisterte er mit Leichtigkeit und Verve. Ruhende Akkorde des Orchesters nutzte Domagała für gefühlvolle Kantilenen und eine ausladende Solo-Kadenz kurz vor Schluss, die ihn zum hohen Altissimo-C führte – ein für Klarinettisten auch im technischen Sinn himmlischer Ton. John Mackeys Sheltering Sky verströmte Klänge, die Dirigent Popp mit dem anfangs unsicheren, aber stetig an Vertrauen gewinnenden Schreiten über ein Wolkenmeer verglich, über dem plötzlich die Sonne aufgeht. Morton Goulds spitzbübisch-charmante „Pavanne“ mit Solist Domagała war die erste musikalische Reaktion auf anhaltenden Beifall. Das letzte „himmlische“ Wort gehörte dem Symphoniker Johannes Brahms und einem zarten, bewegenden Arrangement mit Spieluhr: „Guten Abend, gut' Nacht“.

    Komponistin Evelyn Kessel und Dirigent Stefan Popp nach der Premiere von "The Rise of Asgard" in der Pfarrkirche Werneck.
    Komponistin Evelyn Kessel und Dirigent Stefan Popp nach der Premiere von "The Rise of Asgard" in der Pfarrkirche Werneck. Foto: Sigrid Dürgner

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