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Eishockey: Landesliga Nordost: Das Gesamtpaket passt bei den Wölfen

Eishockey: Landesliga Nordost

Das Gesamtpaket passt bei den Wölfen

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    Kämpfernatur: Marc Hemmerich (vorne), Spielertrainer des EC Bad Kissingen
    Kämpfernatur: Marc Hemmerich (vorne), Spielertrainer des EC Bad Kissingen Foto: Foto: Anand Anders

    Auf die Hinrunde in der Eishockey-Landesliga Nord/Ost blickt Andreas Goerke, Manager des Aufsteigers EC Bad Kissingen, sehr gerne zurück: „Unser Ziel war der Nichtabstieg, den wir so schnell wie möglich erreichen wollten. Wir konnten weder die Liga, noch unser Team einschätzen. Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden.“ Jedoch bremste der Manager, der seit drei Jahren im Amt ist, die Euphorie vor dem letzten Hinrunden-Spiel: „Wir werden uns wohl auch Niederlagen einhandeln. Gegen Pegnitz, den Drittletzten, sind wir Favorit, werden wohl aber in dieser Saison auch noch Lehrgeld bezahlen. Der Platz in der Spitzengruppe ist nicht wichtig, aber das Team zeigt großen Willen.“

    Die Mannschaft nutzte die Chance, durch einen 9:4-Sieg gegen Pegnitz im letzten Spiel des Jahres 2011 auf den überraschenden vierten Platz zu klettern. Hervorzuheben ist vor allem die Konstanz des Teams, das im Durchschnitt gerade einmal 21 Jahre alt ist. „Wir haben keine Stars mehr im Team, sondern bauen nun auf Teamleistung“, berichtet Goerke und fügt an, dass besonders die jungen Akteure Sven Kaufmann, David Franek und Marcel Schorr „Bomben-Spieler“ seien und bisher sehr gute Leistungen gezeigt hätten.

    Zu wenig Zuschauer

    Das einzige, was Goerke in der Hinrunde nicht gefiel, waren die niedrigen Zuschauerzahlen. „Die Bezirksliga war sportlich uninteressanter als die Landesliga, aber wir hatten mehr Zuschauer. Wir möchten das Vertrauen der Zuschauer wiedergewinnen.“ Das ist jedoch eine schwere Aufgabe, weil der EC Bad Kissingen sowohl mit dem Fußball, als auch den Schweinfurter Mighty Dogs konkurriert. Andreas Goerke erwartet jedoch eine große Kulisse beim Derby gegen den ESC Haßfurt, das am 7. Januar nachgeholt wird.

    Gar keine Sorgen bereitet dem Manager indes der Trainerwechsel: Mitte Dezember wurde Frank Ozellis durch den erstligaerfahrenen Verteidiger Marc Hemmerich ersetzt. Ex-Stürmer Ozellis trainierte das Team in den letzten drei Jahren, führte es zur Bezirksliga-Meisterschaft und auf die jetzige Spitzenposition, bis er aus privaten Gründen sein Amt niederlegte. Goerke hält auf beide große Stücke: „Falk Ozellis hat hier eine Ära geprägt und wir konnten uns keinen besseren Trainer vorstellen. Marc Hemmerich wird die Handschrift von Falk weiterführen und das Team noch weiter pushen.“ Der Grund für die Euphorie liegt in dem geglückten Einstand Hemmerichs als Spielertrainer, als die Mannschaft im ersten Spiel unter ihm zum ersten Mal in dieser Saison zweistellig gewann.

    Den 27-jährigen gebürtigen Mannheimer, der seine Jugendzeit bis auf eine Saison in Frankfurt komplett bei den Jungadlern Mannheim, der Jugendabteilung des DEL-Spitzenclubs Adler Mannheim, verbrachte, überzeugte das Konzept von Goerke, nach Bad Kissingen zu wechseln, obwohl er schon große Erfolge in hohen Eishockeyligen vorweisen kann: Er holte mit den Jungadlern 2000/01 und 2001/02 den Titel in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) und stand 2003 im erweiterten Kader des Mannheimer DEL-Teams, für das er jedoch nicht spielte. Zu diesem Zeitpunkt brach er das Gymnasium in der elften Klasse nach Bestehen der mittleren Reife ab, um sich voll auf den Sport konzentrieren zu können. Nach einer Saison beim Oberligisten in Klostersee begann er mit einer Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann, als er für den ESC Neuwied in der Oberliga spielte. Diese Ausbildung führte er auch bei seiner nächsten Station in Bayreuth weiter, brach sie jedoch nach der Insolvenz der Bayreuther ab und wechselte zum ambitionierten Oberligisten Stuttgart Wizzards, mit denen er in den Playoffs um den Aufstieg in die zweite Liga scheiterte.

    Das erste Mal verschlug es den Baden-Württemberger 2006/07 nach Franken, wo er bei den Mighty Dogs Schweinfurt zum Publikumsliebling wurde. Nach dem Abschied folgten zwei Jahre in Lettland, Russland, Polen und der Slowakei, wo er seine beste Zeit beim HC Banská Bystrica verbrachte, mit dem er 2008 in die höchste slowakische Liga aufstieg – Hemmerichs größter Erfolg.

    Hemmerich plant langfristig

    Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ging es über Hügelsheim, Höchstadt, Dortmund, Weißwasser, die Jahnsdorfer Falken und Landsberg nach Bad Kissingen. Für die Wölfe entschied sich der Verteidiger, weil er Planungssicherheit für die nächsten drei Jahre zugesichert bekam, als Nachwuchstrainer eingeplant wurde und nebenbei Trainerlizenzen erwerben kann. Das Gerücht, dass er zu den Mighty Dogs zurückkehren könnte, weist er zurück: „Ich bin mit Steffen Reiser gut befreundet, wir tauschen uns regelmäßig über Eishockey aus, aber es wurde nicht konkret über eine Verpflichtung gesprochen und es gab auch kein Angebot.“

    Seine Zukunft sieht der Spielertrainer in Bad Kissingen. Wohl auch, weil er bei einem Sponsor umgeschult werden kann. Zur sportlichen Zukunft sagt er: „Ich bin jetzt auch Trainer, ich möchte versuchen, die Handschrift von Falk Ozellis zu bewahren, zudem die Jugend fördern und auf regional ansässige Spieler setzen.“ Dass sowohl Goerke, als auch Hemmerich sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf sind, brachte der Manager treffend auf den Punkt: „Das Gesamtpaket aus Sponsoren, Team und Umfeld passt.“

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