Hin und wieder kommt es vor, dass ein Ball gedroppt, also fallen gelassen wird. Es gibt zwei Arten der Ausführung, und es ist schwer zu sagen, welche öfter vorkommt. Die eine Art des Fallenlassens darf niemand sehen. Die andere Art darf jeder sehen, dies ist die offizielle Ausführung. In der Regel kostet sie einen Strafschlag, ist unbeliebt, aber manchmal unvermeidlich. Immer wenn ein Ball verloren geht, unspielbar liegt oder auf unerlaubten Stellen landet, muss gedroppt werden. Auch die Körperhaltung ist geregelt. Der Ball soll am waagerecht ausgestreckten Arm fallen gelassen werden. Sobald der Ball den Boden berührt, ist er im Spiel, darf also in seiner Lage nicht mehr verändert werden, vorausgesetzt er rollt nicht weg, dann muss wiederholt werden.
Gut. Droppen ist nicht so einfach wie telefonieren, aber grundsätzlich ist jedem Golfer die Prozedur geläufig. Nun macht es aber einen Riesenunterschied, ob ein Ball auf einem kahlen Fleck zur Ruhe kommt oder einem saftigen Grasbüschel. Und im Sandhindernis liegen Welten zwischen einem eingebohrten Ball oder einem obenauf liegenden. Für viele Golfer ist das Droppen mit Nervenanspannung verbunden. Sie tänzeln wie Ponys auf der Stelle, fällen gedanklich das Lot und interpolieren die Fallhöhe mit dem Neigungswinkel des Untergrundes, dividiert durch den Feuchtigkeitskoeffizienten des Bodens. Das führt häufig zu beunruhigenden Aussichten. Und dann wird nachjustiert. Mit dem Ball in der Hand geben die Knie etwas nach, der Oberkörper knickt seltsam ab und die Waagerechte beginnt unter der Schwerkraft zu leiden. Die ganz Pfiffigen drillen den Ball im Augenblick des Loslassens. Der Mensch tut sein Bestes, aber das Schicksal tut, was es will. Die Übung endet regelmäßig mit enttäuschten Blicken, denn der gedroppte Ball landet fast immer genau dort, wo man ihn nicht haben wollte. Früher musste man den Ball rückwärts über die Schulter rollen lassen; das ersparte einem das Hinsehen. Keine Ahnung, warum das geändert wurde.