(as) Die Turnhalle dampft. Zehn Jungs in Muscleshirts tanzen unterm Korb eine elegante Basketball-Choreografie. Doppelpass, Dribbling, Dunking – heißt eine einstudierte Kombination. Schnelle, wendige, hitzige Bewegungen führen die 16- bis 19-Jährigen aus. Viele von ihnen waren zuvor Volleyballer, Fußballer, Handballer, Tischtennisspieler. Doch bei den meisten dreht sich nun alles nur noch um den orangefarbenen Ball. „Weil Basketballspielen einfach gut aussieht, wir einen super Zusammenhalt in der Mannschaft haben und keine Ego-Spieler“, sagt Daniel Busch.
Der 19-Jährige hat Dirk Nowitzki bei der EM 2007 in Mallorca live gesehen und die Gründung der „HamBas“, der Hammelburger Basketballmannschaft, vor vier Jahren mit initiiert. Jungs und Mädchen der Hammelburger Schulmannschaft des Gymnasiums spielten damals auf eigene Faust Basketball. Nach der Schule, ohne Übungsleiter. Doch sie wollten besser werden und suchten sich als Trainer Eduard Maul, den sie nur „Edi“ nennen, aus. Er schlug die Bitte der Jugendlichen nicht ab, denn, so erinnert er sich: „Ihre Augen glänzten vor Motivation.“ Früher spielte „Edi“ hobbymäßig Basketball bei den in Schweinfurt und Bad Kissingen stationierten Amerikanern. Als er das Traineramt übernahm, wälzte er erstmal Sportlehrbücher. Um die Sprungtechnik zu verbessern, Kondition aufzubauen und an Wurftechniken zu feilen.
Zwei Jahre lang leistete er Aufbauarbeit. Dann startete das U-18-Team 2008/09 in der Kreisliga und der TV/DJK Hammelburg hatte wieder eine Basketballmannschaft. Die Jungs und „Edi“ suchten auf eigene Faust Sponsoren, denn vom Verein kam wenig Unterstützung.
Die U 18 der „HamBas“ wurde prompt Meister. Heuer spielten sie in der U-20-Bezirksliga und haben den Meistertitel schon seit vier Wochen in der Tasche. Das letzte Spiel gegen Erlenbach an diesem Wochenende wurde mit 72:45 klar gewonnen.
Seit dieser Saison trainiert der Bad Kissinger Sportlehrer Jörg Schwerteck die Jungs gemeinsam mit „Edi“. „Unser Spiel ist taktischer geworden“, erklärt Daniel Busch, der seine Sport-Facharbeit über „Block und Blockabwehr als gruppentaktisches Element im Basketballspiel“ schrieb.
An Schautafeln demonstriert Schwerteck den Jungs, was er unter einer guten „Defense“ (Verteidigung) versteht. Die „HamBas“ setzten seine Instruktionen um. „Wir haben die wenigsten Gegentreffer“, sagt Eduard Maul stolz. Und der erst 16-jährige Topscorer Fabi Hockgeiger demonstriert beim Training, warum die „HamBas“ die Tabelle auch bei den Korbtreffern anführen. Doch aufsteigen in die Oberliga werden die „HamBas“ nicht. Die Anfahrten seien dann zu weit. Zeit, die auf der Strecke liegen bleibt, haben die Jungs nicht, denn einige machen nächstes Jahr ihr Abitur, andere beginnen eine Ausbildung. Die „HamBas“ wollen nur eines: Basketballspielen und das so oft und so viel es geht. Durch die Meisterschaft haben sich die Jungs auch für den Bayernpokal qualifiziert.
„HamBas“-Infos
Aufgebot: Daniel Busch, Dominik Busch, Jörg Heilmair, Fabian Hockgeiger, Sebastian Lutz, Yannick Nätscher, Markus Papst, Karl Riedel, Igor Rudnev, Jakob Schmitt, Julian Schneider, Jan-Peter Schütz und Simon Beck.
Training: Offenes Training für Jungs und Mädchen ist Mittwoch und Freitag von 13 bis 15 Uhr in der Turnhalle des Frobenius-Gymnasiums. Mannschaftstraining ist Mittwoch von 20.30 bis 22 Uhr. Infos bei Eduard Maul, Tel. (0 97 32) 39 83.