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DETTER: Übertroffene Erwartungen

DETTER

Übertroffene Erwartungen

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    Auf dem Sprung: Die nächsten Tage ist es in Detter vorbei mit der Beschaulichkeit beim Stelldichein der Reitsport-Elite auf dem Reiterhof Rhön. Foto: jüs
    Auf dem Sprung: Die nächsten Tage ist es in Detter vorbei mit der Beschaulichkeit beim Stelldichein der Reitsport-Elite auf dem Reiterhof Rhön. Foto: jüs

    Zum dritten Mal kommt die Elite des Pferdesports nach Detter in die Rhön, um dort in knapp 30 unterschiedlichen Wettbewerben ihr Können zu zeigen. „Es wird wohl das bisher größte Turnier“, sagt Ilona Müller, und weiter: „Die Voraussetzungen passen.“

    Das Pferdespringen ist die große Leidenschaft der Familie Müller. Alle packen mit an, um dieses gigantische Turnier stemmen zu können. Knapp über 400 Einwohner hat der beschauliche und idyllisch gelegene Ort Detter, der rein historisch gesehen der Thüngenschen Cent zugehörig war und einst sogar die Markt

    „Es dauert gar nicht lange, da erkennen auch die ungeübten Zuschauer, ob eine Prüfung gut verlaufen ist.“

    Ilona Müller Reiterhof Rhön

    rechte erhielt. Seit Mai 1978 freilich gehört Detter zur Marktgemeinde Zeitlofs, hat einen der jüngsten Sportvereine weit und breit (1992 gegründet). Und eine moderne und großzügig angelegte Reitsportanlage, die seit 1996 ständig erweitert und verbessert wurde. Zu den Spitzenzeiten des diesjährigen Turniers werden rund 440 Pferdeboxen belegt sein, erklärt Seniorchefin Irma Müller, die seit Jahrzehnten dem Pferdesport eng verbunden ist und sich bis heute liebevoll auch um die kleinsten Details kümmert.

    Straffes Programm

    Für das Turnier selbst liegen rund 2000 Nennungen vor, viele Reiter gehen in mehreren Prüfungen an den Start. „Wir haben ein straffes Programm, daher muss es schon um sieben Uhr oder halb acht los gehen“, macht Ilona Müller deutlich. „Es ist gut, dass es abends noch so lange hell ist, dann sind wir nicht so unter Zeitdruck. Denn Flutlicht-Springen gibt es bei uns nicht.“ Weil die Zahl der Teilnehmer die ursprünglichen Erwartungen sogar noch übertroffen hat, war der Turnierstart auf Dienstag vorverlegt worden. „Natürlich kommen nicht alle Reiter schon am Dienstag, aber im Laufe der Woche rollen die Fahrzeuge ein“, so Ilona Müller.

    Die Schwierigkeitsgrade bei den Springprüfungen genau zu verstehen, erfordert einiges Wissen, doch letztlich geht es um eine gute Zeit und möglichst wenige Fehler. „Der Parcoursbauer gestaltet den Schwierigkeitsgrad und geht dabei natürlich auch auf das Teilnehmerfeld ein.“ Nicht allein die Höhe der Hindernisse ist von Bedeutung, sondern auch die Anordnung. „Das erfordert viel Erfahrung, um dem Können von Reiter und Pferd gerecht so werden“, sagt Ilona Müller.

    Beim Stilspringen werden die Reiter mit Wertnoten von 0 bis 10 beurteilt. Für Hindernisfehler, also Abwürfe von Stangen, gibt es Abzug. Ebenso führen Ungehorsam oder Verweigerungen zum Abzug. Ein Sturz des Reiters und ein Sturz des Pferdes führen schon allein aus Gründen der Sicherheit zum Abbruch. Die dritte Disziplin neben Springprüfung und Stilspringen ist die „Springpferdeprüfung“. Hierbei werden Ausbildungsstand und Eignung eines jungen Pferdes bis sieben Jahre für den späteren Einsatz in Springprüfungen beurteilt. Auch hierbei bekommen die Reiter Noten von 0 bis 10. „Es dauert gar nicht lange, da erkennen auch die ungeübten Zuschauer, ob eine Prüfung gut verlaufen ist oder eben nicht. Da entwickelt man sehr schnell ein Gespür dafür“, ist Ilona Müller überzeugt. Der Parcoursbauer informiere sich schon im Vorfeld über die gemeldeten Teilnehmer, um den Anspruchsgrad definieren zu können. „Es macht ja keinen Sinn, die wirklich guten Pferde und Reiter zu unterfordern.“ Weil jeder Parcours eine ganz individuelle Herausforderung ist, laufen die Reiter die Strecke zunächst selbst zu Fuß ab, um ein Gespür für die Distanzen und Engstellen zu bekommen. Erst wenn der Reiter den Parcours quasi auswendig im Kopf durchgehen kann, wagt er sich auf das Pferd.

    „In kaum einem anderen Sport werden die Teilnehmer so schnell auf den Boden der Tatsachen geholt wie beim Reitsport“, so Ilona Müller. Ohne das absolute Vertrauen seines Pferdes ist der Reiter nichts. „Und jeder Tag ist anders. Frühere Erfolge haben nicht unbedingt etwas zu bedeuten.“

    Von Hannover bis Bad Tölz

    Damit auch das dritte Turnier dieser Art ein voller Erfolg wird, kann die Familie Müller auf die Unterstützung von 70 Helfern bauen. „Unser kleiner Reitsportverein kann das gar nicht alleine bewältigen“, macht Seniorchefin Irma Müller klar. Und die Helfer kommen sogar aus den umliegenden Dörfern. „Wir wissen diese große Unterstützung zu schätzen und kümmern uns darum, dass alle Helfer gerne dabei sind. Ein Helferfest ist bei uns eine Selbstverständlichkeit“, erklärt Ilona Müller, für die feststeht, dass dieses familiäre Turnier nicht beliebig wachsen kann. „National haben wir eine große Reichweite, von Hannover bis Bad Tölz ist wirklich alles vertreten.“

    Besondern aus dem Norden Deutschlands kommen sportlich ambitionierte Reiter in die Rhön, weil sie das familiäre Ambiente und die Idylle zu schätzen wissen. Dass die direkte Zufahrt zwischen Modlos und Detter derzeit aufgrund von Bauarbeiten gesperrt ist, bereitet dem Organisationsteam nicht allzu viel Kopfzerbrechen. Bis zur Autobahnabfahrt hat sich die Familie um eine ausreichende Beschilderung gekümmert, damit die Anreise problemlos verlaufen kann. Zwischen Modlos und Detter müssen die Fahrzeuge über Weißenbach ausweichen, um von dort nach Detter zu gelangen. Kein zu großer Umweg, zumal die Zufahrt aus Richtung Zeitlofs ohnehin ungehindert möglich ist.

    Nach der diesjährigen Absage des Bad Kissinger Rakoczy-Turniers stemmt die Familie Müller das einzige große Springturnier im Landkreis. „Wir müssen schon ganz schön weit fahren, wenn wir andere Wettbewerbe besuchen wollen. Grafenrheinfeld ist da schon das absolut näheste Turnier“, so Ilona Müller. Dass das Turnier in Detter nun wohl noch mehr Zuschauerzuspruch erfahren dürfte, stellt die Organisatoren vor

    „Die Helfer kommen sogar aus den umliegenden Dörfern. Wir wissen diese Unterstützung zu schätzen.“

    Ilona Müller Reiterhof Rhön

    weitere Herausforderungen. Doch mittlerweile ist das Team so erfahren, dass man quasi auf alles vorbereitet ist.

    Der 60 auf 80 Meter große Hauptplatz wird während des Turniers kontinuierlich gewässert, um beste Bedingungen zu garantieren. Der sandige Untergrund ist für jede Witterung geeignet, wobei das Wässern unverzichtbar ist, damit er verdichtet genug bleibt. „Im Top-Zustand sieht man fast keine Abdrücke im Sand. Das ist wie an einem Sandstrand. In dem Bereich, wo ständig Wasser angespült wird, kann man perfekt laufen“, erläutert Ilona Müller. „Wo aber die Brandung nicht hinkommt, da sinkt man ein.“

    Nicht nur bei den äußeren Rahmenbedingungen herrscht Perfektionismus, auch technisch ist das Turnier auf modernstem Stand. Quasi in Echtzeit kann man im Internet unter www.grabmayer.de die Ergebnisse der einzelnen Prüfungen mitverfolgen. Auf dieser Seite finden sich alle Informationen über Zeitplan, Startreihenfolge, Turnierrichter und wichtige Telefonnummern. Die Turnierleitung haben Klaus und Uwe Müller inne. Das Richterteam besteht aus Jacqeline Schmieder, Hans Steger, Georg Schäfer, Michael Schlenzig, Stefanie Käßner und Michael Bogdul. Das Parcoursteam stellen Dieter Heinz, Gerhard Obert und Steffen Bühling. Für alle Navigationsgeräte kann die Adresse „Weißenbacher Straße 20, 97799 Zeitlofs“ eingegeben werden.

    Springturnier am Reiterhof Rhön in Detter

    Mittwoch: 7.30 Uhr Springpferdeprüfung Klasse A**; 9 Uhr Springprüfung Kl. L; 12 Uhr Springprüfung Kl. M*; 14.30 Uhr Springprüfung Kl. M*; 16.30 Uhr Springpferdeprüfung Kl. L; 19.30 Uhr Stilspringprüfung Kl. E. Anschließend Festbetrieb am Reiterhof. Donnerstag: 7 Uhr Springpferdeprüfung Kl. L; 10 Uhr Springprüfung Kl. M*; 14.30 Uhr Springprüfung Kl. M**; 18:30 Uhr Springprüfung Kl. M* (geschlossen). Anschließend Festbetrieb und Barbetrieb mit DJ Klaus und Philipp Schumann. Freitag: 7.30 Uhr Springpferdeprüfung Kl. M*; 10.30 Uhr; Springprüfung Kl. M** (Teilnehmer Jg. 1990 und jünger); 12.45 Uhr Springprüfung Kl. M**; (Teilnehmer Jg. 1989 und älter); 14.30 Uhr Springprüfung Kl. L; 16.30 Uhr Springprüfung Kl. S*. Anschließend traditionelles Entenessen, musikalisch begleitet von den Weißenbacher Schloßhofmusikanten, später Barbetrieb mit DJ Klaus und Philipp Schumann. Samstag: 7.30 Uhr Springprüfung Kl. M*; 10.30 Uhr Springprüfung Kl. M*; 12.30 Uhr Punktespringprüfung Kl. S*; 16 Uhr Verleihung des goldenen Reiterabzeichens; 16.30 Uhr Zwei-Phasen-Springprüfung Kl. S*. Anschließend bayerisch-österreichischer Abend mit der Stimmungsband „Hoch Tirol“, später Barbetrieb mit DJ Klaus und Philipp Schumann. Sonntag: 7.30 Uhr Punktespringprüfung Kl. M**; 11 Uhr Springprüfung Kl. S* Jungpferdeprüfung; 13.30 Uhr Springprüfung Kl. S* (Finale U25); 14.30 Uhr Pony-Führzügel-WB (WBO); 15 Uhr Springprüfung Kl. S** mit Siegerrunde.

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