FC Rottershausen - SV Niederlauer 8:7 n. E. (1:1, 1:1). Tore: 0:1 Manuel Knaier (5., Foulelfmeter), 1:1 Thomas Werner (33.). Elfmeterschießen: 0:1 Manuel Knaier, 1:1 André Seufert, Lars Gommermann scheitert an Christian Heydenbluth, 2:1 Michael Neeb, 2:2 André Mauer, Christian Stefan verschießt, 2:3 Dominik Mauer, 3:3 Sven Hofmann, 3:4 Lukas Knaier, 4:4 Daniel Sauter, 4:5 Jonas Volkmuth, 5:5 Nico Wilm, 5:6 Sebastian Braun, 6:6 Peter Werner, Stefan Katzenberger scheitert an Christian Heydenbluth, 7:6 Fabian Schmitt. Die „Spirken“ spielen in der nächsten Saison in der Kreisklasse. Zwölf Monate, nachdem sie dieses Ziel in einem Relegationsspiel verpassten, gelang diesmal der Coup gegen die Niederläurer, die nun den bitteren Gang in die Liga tiefer antreten müssen. „Das war ein Kraftakt, wir hatten diesmal das Glück, aber auch den notwendigen Siegeswillen auf unserer Seite“, jubelte ein überglücklicher FC-Coach Matthias Gerhardt, bevor er in einem Spielerhaufen verschwand. Auf der Gegenseite war man verständlicherweise geknickt. „Wir waren nicht nur optisch überlegen„, befand ein tieftrauriger SV-Trainer Thomas Volkmuth, der insbesondere darüber haderte, dass seine Schützlinge am langen Abend auf der Reichenbacher Sportanlage nicht von Fortuna geküsst wurden.
Dabei begann das Match vor großer Kulisse optimal aus Sicht der „Violetten“, gleich der erste Angriff wurde erfolgreich, wenn auch über Umwege, abgeschlossen. Nach Steilpass von Lukas Knaier brachte FC-Keeper Christian Heydenbluth Maximilian Knaier zu Fall, Schiedsrichter Alexander Arnold deutete sofort und ohne Proteste der Gerhardt-Elf auf den Punkt. Manuel Knaier verwandelte sicher. Auch danach blieb der nunmehrige Ex-Kreisklassist am Drücker. Und hatte zum ersten Mal Pech, als ein Schuss von Lukas Knaier, der von Marius Will noch abgefälscht wurde, knapp am Kasten vorbeistrich.
Kurios der Ausgleich. Nach dem Lattenschuss von Dominik Knaier folgte ein blitzschnelles Umschaltspiel der FCler über Thomas Werner, der SV-Keeper Andre Thain im zweiten Versuch überwand, weil Christian Schwalb den Ball nur noch hinter der Torlinie weggrätschen konnte. Niederlauers erneute Führung verpasste nach dem Wechsel Dominik Mauer, dessen Schuss von Nico Wilm abgeblockt wurde. Kurz darauf waren die SVler zu einer Umstellung gezwungen, ihr Abwehrchef Christian Schwalb, der früher das Trikot der 06-er trug, humpelte mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz, ab sofort übernahm die etatmäßige Offensivkraft André Mauer dessen Position.
Bis zum Ende der regulären Spielzeit tat sich dann in beiden Strafräumen recht wenig, es häuften sich Pass-Ungenauigkeiten, so manchem Akteur schwanden die Kräfte. „Das riecht nach Verlängerung“, vermutete frühzeitig Spielgruppenleiter Peter Schmitt, er sollte recht behalten. Wesentlich aufregender ging es zwischen der 91. und 100. Minute zu. Zunächst verzog Thomas Werner aus günstiger Position, auf der Gegenseite stand dem FC-Goalie zweimal das Alu zur Seite. Zunächst klatschte ein Schuss von Jonas Volkmuth aus gut und gerne 35 Meter an die Latte, zwei Minuten später traf Dominik Mauer aus der Drehung nur den Pfosten. „Das wird jetzt eine reine Konditionsfrage“, ordnete Reichenbachs Vorstand Klaus Katzenberger das folgende Geschehen richtig ein, die Zahl der Wadenkrämpfe nahm zu, die der Ein- und Auswechslungen auch. Bedingt durch den Substanzverlust der Akteure verflachte die Begegnung zusehends, großartige Tormöglichkeiten ergaben sich für keine Seiten nicht mehr. „Das Elfmeterschießen ist reine Glücks-, vor allem Nervensache“, erklärte der in solchen Situationen routinierte Waldberger Spielführer Philipp Hillenbrand, „Favoriten gibt es da keinen mehr“.
Dabei sah es zunächst gut für die Mannen von Matthias Gerhardt aus, denn der erste Fehlschütze war der eingewechselte SVler Lars Gommermann, der aufatmete, als „Spirke“ Christian Stefan das Spielgerät am Tor vorbeischob. Die nächsten Schützen jagten den Ball jeweils unhaltbar und vorbildlich ins Toreck, ehe Stefan Katzenberger mit seinem halbhoch angesetzten Schuss scheiterte. Die große Verantwortung für die FCler lastete nun auf den Schultern von Fabian Schmitt, der überlegt und platziert einschob. „Wir haben eine starke Saison mit dem Aufstieg gekrönt, gefreut hat mich besonders, dass die Spieler die am letzten Wochenende verpasste Meisterschaft problemlos weggesteckt haben“, so Gerhardt. Auf der Gegenseite war man kaum eines Kommentares fähig. „Wir sind im Prinzip nicht heute abgestiegen, sondern haben uns durch zu viele schwache Auftritte während der Saison in dieser Lage gebracht“, erklärte Peter Müller.
Rottershausen: Heydenbluth - Stefan, A. Seufert, Schmitt, Wilm - T. Werner, M. Will, Neeb, Bühner - F. Seufert, Hofmann. Eingewechselt: P. Werner, Sauter, Hein. Niederlauer: Thain - Müller, M. Katzenberger, Schwalb, S. Katzenberger - L. Knaier, D. Mauer, Man. Knaier, A. Mauer - Volkmuth, Max. Knaier. Eingewechselt: Braun, Gommermann. Schiedsrichter: Alexander Arnold (Waldberg). Zuschauer: 1150 (in Reichenbach).