Fussball
Landesliga Nord-West Samstag, 16 Uhr: SV Garitz – TSV Leinach
Und wieder hat der SV Garitz (17./6) ein Endspiel. Nach dem 3:9-Debakel beim einzigen Mitkonkurrenten in Lengfeld muss die heutige Partie gegen den FC Leinach (9./36) unbedingt gewonnen werden, um das kleine Flämmchen Hoffnung am Glimmen zu halten. Richten soll es nach dem Rücktritt von Andrzej Sadowski sein Nachfolger Detlef Schäfer, der um seine Arbeit nicht zu beneiden ist.
Sadowski zeigte sich nach sechsjähriger Trainertätigkeit beim SV von einigen Spielern so enttäuscht, „sie haben den Verein und die Mannschaft hängen lassen“, dass er in einem Krisengespräch mit der Abteilungsleitung noch in Lengfeld seinen Posten mit sofortiger Wirkung abgab. „Es macht keinen Sinn, wenn sich einige Spieler den Hintern aufreißen, andere aber aus unterschiedlichen Gründen, die nicht immer nachvollziehbar sind, das Trikot nicht überstreifen.“ Sein Rücktritt, so Sadowski weiter, habe mit der Niederlage und deren Höhe nichts zu tun. „Da hätte ich früher das Handtuch werfen können, außerdem hatte ich schon Ende des vergangenen Jahres erklärt, dass nach Saisonende Schluss ist.“ Er selbst, der in den letzten Wochen immer angeschlagen auf den Rasen marschierte, will erst einmal pausieren. „Heute werde ich auf der Tribüne sitzen und allenfalls der Presse beratend zur Seite stehen.“
Er bleibt dem Verein trotzdem „mit Herzblut verbunden“, soweit es in seiner Macht steht, will er im immer schwerer werdenden Kampf um den Klassenerhalt Hilfestellung leisten. „Es will mir nicht in den Kopf, dass man in einer Saison um den Aufstieg kämpft, sich vor Rundenbeginn einschwört und dann die Flügel hängen lässt.“ Sadowski führt weiter aus, dass er schon in der Wintervorbereitung mit dem Engagement einiger Akteure unzufrieden war, die prompt bei den Ligapartien kräftemäßig nicht mithalten konnten. Ob sich dieser Zustand bei seinem Nachfolger Detlef Schäfer fortsetzt, bleibt abzuwarten. Wer Schäfer aus früheren Zeiten kennt, weiß, dass sich jeder Spieler im Training anbieten muss, wenn er spielen will. Das scheint aber bei den Grün-Weißen ein allgemeines Problem zu sein, „die Trainingsbeteiligung unter der Woche ist eine Katastrophe“, so Abteilungsleiter Bernhard Schmitt. Er unterstellt dabei den Abwesenden keinen bösen Willen. „Aus beruflichen oder Studiengründen können sie einfach nicht da sein.“ Das Training war so eigentlich nur am Freitagabend gut besucht, „das ist für eine ordentliche Vorbereitung gerade in der schweren Landesliga natürlich viel zu wenig“, stimmt Pressesprecher Johannes Werner ins Klagelied der sportlich Verantwortlichen ein.
„Gegen Leinach hoffe ich natürlich auf einen Umschwung“, gibt sich Schäfer optimistisch, der gestern Abend eine gemeinsame Sitzung von Mannschaft und Abteilungsleitung einberufen hat, um die nahe Zukunft zu besprechen. „An der Taktik hat das unbefriedigende Abschneiden sicher nicht gelegen“, so Schäfer, „der das Team bestens kennt“, weil er so gut wie jedes Heimspiel in dieser Saison besucht hat. Hoffnungsvoll stimmt Schäfer, dass die Leinacher während der Woche bei der 0:2-Niederlage in Sand im Angriff harmlos waren. Prunkstück des Tabellenneunten, der im Hinspiel 6:0 gewann, ist das Mittelfeld, in der der bayernligaerfahrene Ex-04-er Mathias Kurz die Fäden zieht. Für Coach Horst Gensler, der im letzten Jahr noch die TG Höchberg coachte, geht es in Garitz um drei wichtige Punkte. „Wir sollten den Abstand auf den ersten Relegationsplatz, den die FT Schweinfurt mit 31 Punkten belegt, vergrößern und uns nicht darauf verlassen, dass wir noch zwei Nachholspiele haben.“