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Handball: HSC feilt noch an der Feinabstimmung

Handball

HSC feilt noch an der Feinabstimmung

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    Handball

    3. Liga Ost Männer Samstag, 19.30 Uhr: ESV Lok Pirna – HSC Bad Neustadt

    Am Wochenende starten die Handballer des HSC Bad Neustadt mit einem Auswärtsspiel bei Lok Pirna in die Saison in der 3. Liga Ost. Dann geht eine beinahe dreimonatige Vorbereitungszeit zu Ende, in der Trainer Matthias Obinger (30) seine Schützlinge beinahe täglich zu Einheiten bat.

    Frage: Sie haben gerade eine der letzten Trainingseinheiten vor Rundenbeginn abgeschlossen. Wie beurteilen Sie den körperlichen Zustand des Teams?

    Matthias Obinger: Was die Fitness angeht, habe ich sicher nicht zu klagen. Wir haben dafür in der fast dreimonatigen Vorbereitungsphase, die zwei Trainingslager beinhaltete, auch viel getan. Konditionell dürften wir keine Probleme bekommen, dies ist auch Voraussetzung, über ein gesamtes Match höchstkonzentriert zu spielen.

    Und wie beurteilen Sie das derzeitige spielerische Vermögen?

    Obinger: Nach dem konditionellen Grundaufbau haben wir uns natürlich mit handballspezifischen Gegebenheiten befasst. Da sind wir meines Erachtens ebenfalls auf einem guten Weg, wir feilen gerade noch an der Feinabstimmung, was gerade deswegen wichtig ist, weil wir doch einige Neuzugänge integrieren mussten.

    Können Sie schon ein Urteil über die Neuen fällen?

    Obinger: Unser frischester Neuzugang, Janis Pavlovics, war ja der lang gesuchte Linkshänder, als lettischer Nationalspieler bringt er trotz seiner erst 25 Jahre schon große Routine mit. Die ersten Trainingseindrücke waren gut, es gilt speziell nun für ihn die Laufwege innerhalb des Teams noch besser kennenzulernen. Ein wertvoller Mann im Rückraum ist sicher auch Alexander Simon, der auf allen Positionen im Rückraum einsetzbar ist und so taktische Spezialaufgaben übernehmen kann. Die athletischen Voraussetzungen bringt er mit. Gary Hines ist ebenfalls ein Allrounder, dürfte aber mehr im linken Rückraum positioniert werden. Mit seiner spektakulären Art, Tore zu werfen, hat er schon in den Vorbereitungsspielen für Aufsehen gesorgt. Mit Franziskus Gerr wurde ein Spieler verpflichtet, der vor allem in der Abwehr kompromisslos zupackt. Ich möchte ihn im positiven Sinn als Kampfsau bezeichnen, er scheut keinen Zweikampf und schont sich dabei selbst nicht.

    Und die Eigengewächse?

    Obinger: Bei unseren Junioren Matthias Weth und Moritz Rothaug bitte ich um noch etwas Geduld, sie befinden sich immer noch in der Reifezeit. Aber sie sind Spieler mit Zukunft, die es sporadisch einzusetzen gilt, ohne sie zu verheizen. Es macht einem Trainer Freude, jeden Tag Fortschritte zu sehen.

    Haben Sie sich schon einen Überblick über die Konkurrenz verschafft?

    Obinger: Natürlich gehört es auch zur Vorbereitung eines Trainers, Gegner zu studieren. Ich habe mich gerade auf die ersten Gegner konzentriert, wobei das Problem besteht, dass alle Vereine sich neues Spielermaterial besorgt und erst einmal ausgiebig getestet haben. Da fällt eine Einschätzung natürlich nicht leicht, weil mit taktischen Varianten gearbeitet werden, die in der Saison vielleicht überhaupt nicht mehr verfolgt werden.

    Welche Vereine würden Sie in eine Favoritenrolle hieven?

    Obinger: Nach derzeitigem Stand kommen der SC DHfK Leipzig und Lok Pirna am ehesten als Meister in Frage. Mit leichten Abstrichen auch Jahn Duderstadt. Ansonsten erwarte ich ein heftiges Gerangel um die Mittelfeldplätze, die zum Klassenerhalt genügen.

    Wie beurteilen Sie die eigenen Aussichten?

    Obinger: Ich bin optimistisch, denn wir haben uns in der Breite verstärkt und die Qualität hat zugenommen. Wichtig wird sein, dass wir einen guten Saisonstart hinlegen, so dass wir zu Saisonende vielleicht Luft für eine Überraschung haben. So zittern wie im letzten Jahr möchte ich nicht.

    Wo liegen die Stärken und Schwächen des HSC?

    Obinger: Unsere Stärke ist sicher die Defensivarbeit, wir haben überdurchschnittliche Torhüter, mit Margots Valkovskis, Ragnar Njálsson, Franziskus Gerr und Alexander Simon verfügen wir über eine kampfstarke Mitte. In der Offensive dürften wir wohl durch variables Spiel überzeugen, hier dürften wir nicht so leicht auszurechnen sein.

    Sie tragen nun knapp ein Dreivierteljahr beim HSC die sportliche Verantwortung. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?

    Obinger: Ich habe die Mannschaft in einer Phase übernommen, als es sportlich nicht gut stand. Wir, die Spieler und ich, haben uns dann recht schnell zusammengerauft und mit einem Kraftakt die Qualifikation für die 3. Liga geschafft. Dieses Erlebnis hat natürlich eine positive Atmosphäre geschaffen, die es einem Trainer leicht macht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die das Vertrauensverhältnis zwischen der Mannschaft und dem Trainer zusammenwachsen lässt.

    Wie schätzen Sie überhaupt das Umfeld beim HSC ein?

    Obinger: Es ist absolut positiv. Alle beteiligten Personen, ob Vorstand, Geschäftsführer, Mannschaftsbetreuer und sonstige ehrenamtliche Helfer, erfüllen ihre Aufgaben hundertprozentig, ohne sich störend in das Aufgabenfeld des anderen einzumischen. Notwendige Voraussetzung hierfür ist ein Vertrauensverhältnis der Beteiligten. Und das ist gegeben.

    Regeländerungen im Handballsport

    Ausschluss ist abgeschafft: Der in den letzten Spieljahren ohnehin selten verhängte Ausschluss nach Tätlichkeit ist abgeschafft. Stattdessen wird bei groben Vergehen auf Disqualifikation (Rote Karte) mit Bericht entschieden. Der fehlbare Spieler/Offizielle ist zunächst automatisch für 14 Tage gesperrt. Weitergehende Bestrafungen können je nach Schwere des Vergehens durch die Spielleitenden Stellen verhängt werden. Notbremsen in der letzten Spielminute müssen zwingend als Disqualifikation mit Bericht geahndet werden.

    Coaching-Zone wird eingeführt: Der Arbeitsbereich der Trainer am Spielfeldrand wird eingeschränkt, um dem Schiedsgericht Zeitnehmer/Sekretär ein entspannteres Arbeiten zu ermöglichen. Die Offiziellen müssen sich in einem Bereich aufhalten, der 3,50 Meter jenseits der Mittellinie beginnt und auf der Höhe der Siebenmeter-Markierung endet. Damit einher geht auch, dass der Trainer nicht mehr am Schiedsgericht auf den besten Moment warten darf, wann er die „Grüne Karte“ für eine Auszeit ablegt.

    Zeitstrafen schon früher möglich: Bei schweren Fouls am Spielbeginn – insbesondere, wenn ein Gegenspieler im Sprung gestoßen wird – sollen die Schiedsrichter sofort Zeitstrafen aussprechen. Auch wenn sie zuvor nicht schon drei Gelbe Karten gezückt haben. Verlässt der Torhüter den Wurfkreis, um einen Tempogegenstoß abzufangen, trägt er bei einem Zusammenprall mit einem Angreifer das alleinige Risiko. Auf Stürmerfoul darf nur noch entschieden werden, wenn es der Angreifer offensichtlich auf den Zusammenstoß angelegt hat. Der Kapitän kehrt zurück: Nachdem das Kapitänsamt vor einigen Jahren abgeschafft wurde, feiert es nun seine Renaissance.

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