Handball (BA)
3. Liga Ost Männer Samstag, 19.30 Uhr HC Einheit Halle – HSC Bad Neustadt
„Uns muss niemand erklären, was das Gebot der Stunde ist. Gegen Bad Neustadt muss es klappen“, sagte der Hallenser Rückraumspieler Christian Kern nach der 26:27-Niederlage seiner Mannschaft am letzten Spieltag in Duderstadt. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, gibt sich Bad Neustadts Trainer Matthias Obinger gelassen, „Halle kämpft wie wir um den Klassenerhalt.“
Dabei sind die Gastgeber (12./5:13) nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand vermuten lässt. Die letzten beiden Spiele – in Duderstadt und daheim gegen Münden (36:37) – gingen nicht nur knapp, sondern jeweils in den letzten zwei Sekunden verloren. Das brachte Coach Dimitri Radkevich natürlich auf die Palme, der vor Wochen in höchster Personalnot bei der Niederlage in Pirna sein Comeback auf der Platte nach zweijähriger Pause feierte. Die Sachsen-Anhaltiner starteten dabei mit 3:1 Punkten in die Runde, doch dann befiel sie eine Auswärtsschwäche, die sie in der Tabelle abrutschen ließ.
Für das bisherige Abschneiden ist vor allem das schwache Deckungsverhalten verantwortlich, im Durchschnitt kassierte man 34 Treffer pro Spiel – negativer Ligarekord. Schwankend ist auch die Form der potenziellen Torschützen. Christian Kern war am letzten Wochenende elfmal erfolgreich und verdoppelte so nach Wochen der Sendepause sein persönliches Torkonto. Nach drei Spieltagen führte Axel Steinbach mit 32 Toren die Ligatorjägerliste an, zeigte danach aber zunehmend Ladehemmung. In der Sporthalle des Berufsbildungszentrums war die Stimmung aber bislang immer gut, dafür sorgen schon die lauten „Halle-Drummers“.
Davon dürften sich die Bad Neustädter aber nicht beeindrucken lassen, gute Stimmung und Lautstärke sind sie gewohnt. „Das Bad Neustädter Publikum ist natürlich ein Pfund“, lobte zuletzt Pohlheims Trainer Horst-Günther Schmandt, dessen Mannen recht chancenlos waren. Das lag zum einen an der Schwäche der Hessen, zum anderen aber an einer ganz konzentrierten Leistung des HSC. Aufbauend auf eine starke Abwehrleistung, die in etliche von Rostislav Badura eingeleitete Tempogegenstöße mündeten, zeigte man endlich auch das Offensivspiel, wie es Obinger wünscht: schnell, kombinationssicher und abgezockt im Abschluss. Und vor allem unberechenbar, denn so gut wie jeder eingesetzte Akteur durfte jubeln.
Dass die Disqualifikationen gegen Margots Valkovskis und Gary Hines schadlos überstanden wurden, spricht für die Kompaktheit der Mannschaft. Die wird auch an der Sächsischen Saale gefordert sein, in der sicherlich hitzigen Atmosphäre wird vor allem auch diszipliniertes Auftreten gefragt sein. Personell gibt es bei den Gästen keine Veränderungen, Neuzugang Adrian Wendlandt und Youngster Matthias Weth mit seinem ersten Saisontreffer bewiesen bei Kurzeinsätzen im letzten Heimspiel ihre Ligatauglichkeit. „Sie erlauben Ruhepausen von Mitspielern und erhöhen zusätzlich unsere Unberechenbarkeit“, freut sich Obinger. Und sollte wieder Linksaußen Daniel Hellwig Lücken in der gegnerischen Deckung finden, könnte der begehrte neunte Tabellenplatz erst einmal abgesichert werden.