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Lisa Hofmann ist Europas Schnellste

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Lisa Hofmann ist Europas Schnellste

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    Regensburg

    Lisa Hofmann sorgte bei der internationalen Leichtathletik-Gala in Regensburg für einen wahren Paukenschlag: Die 18-Jährige vom TSV Bad Kissingen lief über 400 Meter Hürden eine europäische U-20-Jahresbestzeit und blieb in 57,99 Sekunden rund zwei Sekunden unter der geforderten Norm für die Junioren-Weltmeisterschaft. Auch ihre drei Jahre jüngere Teamgefährtin Isabell Hergenröther zeigte in 57,05 Sekunden über 400 Meter flach eine bravouröse Leistung.

    Die „Sparkassengala“ in Regensburg, eine der besten Leichtathletik-Adressen auf deutschem Boden, war wieder einmal Schauplatz für zahlreiche Spitzen-Leichtathleten aus dem In- und Ausland. Mehr als 1000 Sportler nahmen auch in diesem Jahr wieder an diesem Event teil. Bei besten äußeren Bedingungen gab es Spitzenleistungen zuhauf. Eine davon ging auf das Konto von Lisa Hofmann. Die TSVlerin, die in dieser Saison schon mit Spitzenzeiten über 100, 200 und 400 Meter auf sich aufmerksam gemacht hatte, wollte frühzeitig die WM-Norm über 400 Meter Hürden in Angriff nehmen. Dass es am Ende sogar Platz eins in der europäischen Jahresbestenliste wurde, damit rechnete wohl niemand.

    Bundestrainer Heiner Preute aus Gladbeck hatte seinen gesamten Kader nach Regensburg beordert und damit gute Rahmenbedingungen geschaffen. Hofmann, die in 61,15 Sekunden bis dato ohnehin die deutsche Jahresbestzeit inne hatte, durfte von Bahn drei aus ins Rennen. Ein Vorteil, da sie noch Läuferinnen vor sich hatte und die Kurvenradien nicht ganz so eng sind.

    Gleich nach dem Startschuss zeigte Hofmann, wo sie sich in diesem Jahr verbessert hat. In 6,2 Sekunden hatte sie die 45 Meter zur ersten Hürde zurückgelegt und war somit auf den ersten Metern schon eine halbe Sekunde schneller als noch im letzten Jahr. Mit jeweils 16 Schritten legte sie die 35 Meter langen Abstände zwischen den nächsten drei Hürden zurück. Bis dahin war sie bereits dem Feld enteilt. An den Hürden fünf und sechs musste sie zwar ein wenig trippeln, hielt aber die Geschwindigkeit hoch, so dass sie mit viel Tempo auf die Zielgeraden einbog. Trotz der einsetzenden Übersäuerung nahm sie mit vollem Risiko die letzten beiden Hürden und stürmte dem Ziel entgegen. Sofort riss sie beim Blick auf die elektronische Zeitanzeige die Hände nach oben. Es dauerte noch die „Ewigkeit“ von drei Sekunden, bis die nächsten Läuferinnen im Ziel waren.

    Fünfte der Weltrangliste

    Mit ihren unglaublichen 57,99 Sekunden steht sie nun in der aktuellen U-20-Weltjahresbestenliste hinter drei Amerikanerinnen und einer Chinesin an fünfter Stelle. Das Ticket für die WM im kanadischen Moncton hat sie gelöst, abgestempelt ist es aber noch nicht. Die Regularien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes besagen, dass erst der letzte Qualifikationswettkampf, die internationale Juniorengala in Mannheim, der entscheidende Tag ist. Wenn hier zwei Läuferinnen, die ein jedes Land bei der WM stellen darf, schneller sind als die Bad Kissingerin und gleichzeitig unter der Norm von 59,75 Sekunden bleiben, dann wäre Lisa Hofmann draußen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch gering.

    Isabell Hergenröther Zweite

    Mit Isabell Hergenröther hat der TSV Bad Kissingen ein weiteres Talent in seinen Reihen, das mit seinem erfrischend offensiven Laufstil für viel Freude sorgt. Obwohl die 15-Jährige bei ihrem Auftritt über 400 Meter vor dem Start nervös war, gelang ihr in Regensburg ein fantastischer Lauf. Sie hatte aber wieder einmal das Pech, dass sie aufgrund ihrer schon guten Vorleistung in einem starken Lauf gesetzt wurde und sich dort mit der ungeliebten Außenbahn zufrieden geben musste.

    Seit ihrem letzten Wettkampf in Ellwangen, wo sie ebenfalls auf der Außenbahn startend 58,07 Sekunden lief, hat sie aber dazugelernt. Sehr schnell lief sie die ersten 200 Meter an und lag da sogar in Führung. Auf der Zielgeraden fehlten der 15-Jährigen zwar noch ein paar Körner, aber mit großem kämpferischem Einsatz machte sie dies wett. In tollen 57,05 Sekunden wurde sie in der B-Jugendwertung am Ende Zweite. Obwohl sie noch zu dem jüngeren Jahrgang der B-Jugend gehört, darf sie mit dieser Leistung, die, wie sie selbst äußerte, „mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort in dieser Saison sein wird“, mit einem Finalplatz bei den deutschen Jugendmeisterschaften liebäugeln.

    Clemens Booms, der A-Jugend-Mittelstreckenläufer im Bad Kissinger Team war nach seinem Lauf über 800 Meter etwas enttäuscht. Der 17-Jährige durfte aufgrund seiner Vorleistung erst im fünften Zeitlauf starten und hatte es mit ausschließlich langsameren Läufern zu tun. Booms bestimmte das Tempo von der Spitze und merkte viel zu spät, dass die Durchgangszeiten nicht dem entsprachen, was er sich vorgenommen hatte. So war er im Zieleinlauf zwar nicht erschöpft, mit seinen 2:05 Minuten aber auch weit von seinem Leistungsvermögen entfernt. Einen ebenso schweren Stand im erstklassig besetzten Feld hatte Tobias Martin vom SV Ramsthal über 400 Meter. In 56,49 Sekunden belegte er in der Jugend B Rang zehn.

    Ruth Straub, die bei den Läufen zum Rhön-Grabfeld-Cup das Trikot des TSV Hausen/Rhön trägt und bei Bahnwettkämpfen für den Erfurter LAC an den Start geht, nahm in Regensburg die 800 Meter der weiblichen Jugend A in Angriff. Die Schülerin des Erfurter-Sportgymnasiums belegte in 2:22,85 Minuten zwar den zweiten Rang, wollte bei den guten Bedingungen in Regensburg aber schon unter 2:20 Minuten bleiben.

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