Handball
Regionalliga Süd Samstag, 19.30 Uhr: HSC Bad Neustadt – TSV Neuhausen/Filder (Bürgermeister-Goebels-Halle)
Das Zauberwort heißt Einstellung. Sagt zumindest Philipp Wiehl: „Wenn wir die richtige Einstellung haben und als Mannschaft zusammenspielen, dann werden wir Neuhausen schlagen.“ Das Selbstbewusstsein ist nach zuletzt fünf Erfolgen zurückgekehrt in die Reihen des HSC Bad Neustadt.
Gleiches gilt übrigens für den Gegner, der durch Siege in Deizisau und gegen Haslach-Herrenberg-Kuppingen aufhorchen ließ. Nach Bad Neustadt reisen die Mannen um Trainer Markus Locher nach eigener Aussage als Außenseiter und fühlen sich in dieser Rolle pudelwohl.
„Neuhausens Spielweise lebt von den Emotionen. Das ist ein anderes Kaliber als es zum Beispiel letzte Woche Bayreuth war“, zollt Bad Neustadts Trainer Fritz Zenk den Württembergern Respekt. Da heißt es, die eigenen Möglichkeiten richtig und gewinnbringend einzusetzen: „Wir müssen unsere individuellen Stärken durch mannschaftliches Miteinander zum Tragen bringen.“
Guter Zuhörer
Philipp Wiehl hat in der Besprechung offensichtlich gut zugehört. Der 20-Jährige wird allerdings zunächst Holger Lührs auf Linksaußen den Vortritt lassen müssen. Wegen dessen Stärken im Angriff und besonders beim Gegenstoß, lässt Zenk durchblicken. Für Wiehl ist das kein Problem: „Natürlich will ich spielen, aber Holger ist die klare Nummer eins auf dieser Position.“
Seit zweieinhalb Jahren gehört der Leutershäuser zum Kader der Regionalliga-Crew, hat in dieser Zeit jedoch weit mehr Zeit auf der Bank verbracht als auf der Platte. Eine schwierige Situation für die Nachwuchskraft. Spuren von Frustration findet man beim angehenden Zivildienstleistenden allerdings nicht, stattdessen übt er sich im Motto des Fußballtorhüters Oliver Kahn: „Man muss immer weiter machen.“
Trainer Zenk schätzt besonders Wiehls Fähigkeiten in der Defensive: „Da hat er bewiesen, dass er durchaus ein wichtiger Spieler geworden ist.“ Den Beweis trat er zuletzt vor zwei Wochen an, als er den Top-Torschützen der SG Köndringen-Teningen Christian Hefter abmeldete. Der hatte zwar am Ende sechs Treffer zu Buche stehen, im direkten Duell gegen Wiehl gelang ihm jedoch kein einziges. In der Offensive gebe es noch Verbesserungspotenzial, sagt Zenk und dabei vor allem an das Verhalten in Eins-Gegen-Eins-Situationen. „Philipp Wiehl hat Zukunft“, lautet Zenks Urteil. Verzichten muss der Trainer gegen Neuhausen weiterhin auf Florian Kirchner. Der Rechtsaußen, der nach überstandener Überdehnung der Außenbänder sein Comeback feiern wollte, riss sich Anfang der Woche im Training eben jene.
Kader: Schuchardt, Brustmann; Wiehl, Häckner, Mijacinovic, Szabó, S. Kirchner, Kemmerzell, Tonar, Linsmeier, Schmautz, Drenovak, Skilbred. Es fehlt: F. Kirchner (Außenband). Schiedsrichter: Joos/Lipps (Pforzheim).