Zum Champions-League-Finale in München werden an diesem Wochenende zehntausende Fußballfans aus Frankreich und Italien in der Stadt erwartet. «Wir rechnen - Stand heute - mit einer leichten italienischen Überzahl, was vor allem daran liegt, dass Mailand – München sehr gut mit dem Zug zu fahren ist», sagt ein Sprecher des städtischen Sportreferates. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) erwartet insgesamt rund 90.000 Übernachtungen von auswärtigen Gästen.
Kollektive Trauer beim «Finale dahoam» vor 13 Jahren
Vor 13 Jahren hatte kollektive Trauer die Stadt gelähmt, nachdem der FC Bayern München das «Finale dahoam» gegen den FC Chelsea aus London verloren hatte.
Drei große Fanzonen wird es in der Stadt geben, wenn Inter Mailand und Paris Saint-Germain am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/DAZN) in der Allianz Arena in Fröttmaning gegeneinander antreten. Nach Angaben der Polizei haben bis zu 25.000 Menschen beim «Champions Festival» im Olympiapark Platz. Beim «PSG Fan Meeting Point» auf dem Königsplatz können demnach maximal 18.000 Menschen feiern oder trauern - bis zu 16.500 Leute sind es in der «Inter Fanzone» am Odeonsplatz. Ab 11.00 Uhr werden die zwei Bereiche geöffnet.
Die Polizei will mit rund 2.000 Einsatzkräften das Spiel sowie die Events rund um das Finale schützen. Das Polizeipräsidium München wird von Beamtinnen und Beamten aus ganz Bayern unterstützt. Bis Dienstag lagen keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vor. Zugleich hieß es aber auch: «Aufgrund der gesamten weltpolitischen Lage, u.a. mit dem Ukraine-Krieg und dem Nahost-Konflikt, wird allerdings von einer hohen abstrakten Gefährdung für diese internationale Sportveranstaltung ausgegangen.»
München erwartet fast 50 Millionen Euro Mehreinnahmen
Die Fans werden wohl viel Geld in der Stadt lassen. Das Münchner Wirtschaftsreferat rechnet mit «einem touristisch bedingten Mehrumsatz von etwa 46,2 Millionen Euro durch das Finale». Die ganze Woche über sind Events in der bayerischen Landeshauptstadt geplant. Am Freitag vor dem Spieltag etwa findet im SAP Garden im Olympiapark ein Legendenturnier statt, unter anderem mit Ex-Stars wie Franck Ribéry, Lothar Matthäus und Luis Figo.
Die Münchner Dehoga-Kreisgeschäftsführerin Daniela Ziegler sagt: «Für dieses Jahr sehen wir ein außergewöhnlich starkes Interesse und eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft.» Die meisten Gäste hätten ein bis zwei Übernachtungen geplant - und auch Wirtshäuser seien teilweise ausgebucht. «Die Preissensibilität ist äußerst gering, was vermutlich an der extremen Ticketknappheit und den enormen Preisen liegt: Wer mehrere tausend Euro für ein Finalticket zahlt, wird sich vom Hotelzimmerpreis kaum abschrecken lassen.»

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