Eine graue Maus? „Nein“, sagt Uli Lauck, „das sind wir nicht.“ Dabei liegt die Vermutung nahe bei den Faustball-Damen des TV Segnitz, die so lange wie keine andere Mannschaft zur 2. Bundesliga Süd und damit fast schon zum Inventar gehören. In den goldenen Zeiten, also vor der Jahrtausendwende, war Segnitz sogar erstklassig, und nach dem Abstieg vor gut zehn Jahren fanden die Segnitzerinnen in Liga zwei eine dauerhafte Bleibe.
Im vorigen Jahr war Segnitz nahe dran gewesen, die Liga nach oben zu verlassen. Als Tabellendritte hatte die Mannschaft die Qualifikation zu den Aufstiegsspielen nur knapp verpasst. Gleiches war ihr in der Winterrunde 2012/13 passiert, dort fuhr der Aufstiegszug erst am letzten Spieltag ohne sie ab. „Wir werden wieder eine gute Rolle spielen“, ist sich Uli Lauck sicher. Er kann auf eine weitgehend eingespielte Gruppe setzen, aus der sich nur Franziska Eger eine Auszeit genommen hat. Im Angriff hat er in Ursina Sagstetter und Jana Schleifer zwei ambitionierte Spielerinnen und dazu Eugenia Rausch, die allerdings die Saisonvorbereitung komplett verpasst hat.
Eine feste Größe als Zuspielerin ist Tatjana Müller – als Alternative steht Stefanie Mathan bereit, die zum Einsatz kommen könnte, wenn Tatjana Müller bei den ersten zwei Spieltagen wegen ihres Abiturs nicht zur Verfügung steht. Neben Stefanie Mathan, der 29-jährigen „Mutter der Kompanie“, setzt sich die Abwehrriege aus den Jugendspielerinnen Sophie Gernet, Helen Gernet und Nina Buchta zusammen. Überhaupt hat Uli Lauck seit geraumer Zeit eine Mannschaftsstruktur, die es so jung bei keinem anderen Zweitliga-Verein gibt. Nur vier Akteurinnen im achtköpfigen Segnitzer Kader sind der Jugend entwachsen – die anderen teils erst fünfzehn Jahre alt.
Noch jünger sind die beiden Alternativ-Spielerinnen Louisa Kaemmer und Alicia Hofmann, die sich immer mehr für Einsätze in der 2. Bundesliga aufdrängen. Da spielt freilich die Doppelbelastung von Aktiven- und Jugendrunde eine Rolle. Neben dem Kräfteverschleiß gilt es terminliche Überschneidungen zu beachten. Uli Lauck, von Beruf Schreiner, weiß sei-ne jungen Spielerinnen wie kein anderer einzuschätzen und gibt ihnen den richtigen Schliff für ihre sportliche Zukunft.
„Überhaupt“, so der Trainer, „habe ich dieses Jahr viele Spielerinnen im Training.“ Denn ein paar ehemalige Akteurinnen wie Linda Müller, Lea Hirsch oder Christiane Klein erscheinen wieder vermehrt, um sich fit zu halten, und sie haben offenbar den Spaß am Faustball zurückgewonnen. Die Crux an der Sache: Außer Segnitz hat bloß noch Haibach eine Bezirksligamannschaft in Unterfranken gemeldet. Daher kommt hier keine Runde zustande. Jetzt setzt Lauck leise Hoffnungen darauf, außer Konkurrenz in Mittel- oder Oberfranken mitspielen zu können, um seinem spielwilligen Personal Gelegenheit zum Wettkampf zu verschaffen.
Auf die Stärken seines Teams angesprochen, sagt Lauck: „Abwehrtechnisch können wir alles halten.“ Der Trainer verweist auf eine sehr homogene Einheit, in der die Chemie derzeit blendend stimme. Dass die Segnitzerinnen ihre Qualitäten besitzen, bewiesen sie kürzlich auf einem Turnier in Hannover. Dort belegten sie in einem hochkarätig besetzten Feld von 28 Mannschaften einen soliden zehnten Platz, ließen einige Zweitliga-Klubs und sogar einen Erstligisten hinter sich.
2. Bundesliga Süd Frauen
Mannschaften (9)
TV Augsburg
SV Erlenmoos
FV Glauchau-Rothenburg
TSV Grafenau TG Landshut
TV Neugablonz
TV Segnitz
TV Trichtingen
TV Unterhaugstett
Spieltage
5. Mai
Grafenau – Segnitz
Segnitz – Augsburg
12. Mai
Unterhaugstett – Segnitz
Segnitz – Neugablonz
26. Mai
Erlenmoos – Segnitz
Segnitz – Glauchau-Rothenburg
9. Juni
Glauchau-Rothenburg – Segnitz
Segnitz – Erlenmoos
16. Juni
Landshut – Segnitz
Segnitz – Trichtingen
23. Juni
Segnitz – Augsburg
Segnitz – Grafenau
30. Juni
Segnitz – Neugablonz
Segnitz – Unterhaugstett
7. Juli
Segnitz – Trichtingen
Segnitz – Landshut