Im Boxsport geht es naturgemäß nicht zimperlich zu, doch innerhalb und außerhalb der Boxringe wird Fairness erwartet. Dass diese bisweilen mit Füßen getreten wird, offenbarte die Bezirksversammlung des Bayerischen Amateurboxverbandes (BABV) im Kitzinger Frieder-Dollinger-Boxcenter. Denn die Verbandsspitze um Landessportwart Heiner Pauckner und Kampfrichter-Obmann Gerd-Ullrich Langer wehrten sich gegen Beleidigungen gegen den BABV-Präsidenten Heinz-Günter Deuster.
Bei einer Meisterschaft seien über soziale Netzwerke Beleidigungen und unsachliche Äußerungen gegenüber Deuster verbreitet worden, was Pauckner als absolut „unfair und unerwünscht“ einstufte. In jüngster Vergangenheit habe sich hier besonders ein Vereinsvertreter aus Oberbayern mit seinem Athleten unrühmlich hervorgetan. „Über Facebook wurde Herr Deuster auf das Übelste beschimpft. Das dürfen wir uns nicht bieten lassen“, sagte Heiner Pauckner. Gerd-Ullrich Langer betonte, dass er landesweit auf allen Bezirksversammlungen darauf hingewiesen habe, dass solche Äußerungen nicht geduldet werden und zu einer Sperre durch den Verband führen können. Heinz-Günter Deuster ließ wissen, dass er sich zivilrechtliche Schritte gegen die Beleidigungen, die teilweise unter die Gürtellinie gingen, vorbehalte. Gerd-Ullrich Langer appellierte an die Boxer und Funktionäre, Fairness walten zu lassen und Kampfrichter-Urteile zu akzeptieren. Entschieden wies der Obmann Verdächtigungen zurück, dass Kampfrichter absichtlich Fehlurteile fällen würden. „Bei Punktrichtern handelt es sich auch nur um Menschen“, gab Gerd-Ullrich Langer zu bedenken und forderte von allen Beteiligten einen fairen Umgang miteinander ein.
Der Kampfrichter-Obmann gab einen Einblick in die aktuellen Vorgaben für Kampfrichter und erläuterte einen künftigen Bewertungs-Modus, dem sich Kampfrichter stellen müssten. Der Würzburger Karl-Heinz Wolfstädter monierte die Startgebühren für Jugendliche bei Box-Turnieren. Der BABV stellte klar, dass die Verbandsspitze diese Startgebühren ausgesetzt habe, was durch einen Beschluss im erweiterten Präsidium endgültig festgelegt werden soll.
Über Neuigkeiten informierte Heinz-Günter Deuster. So werde es auch weiterhin Ü40-Boxen geben. Bei den Amateurboxern müssen zukünftig auch die Frauen keinen Kopfschutz mehr im Ring tragen.
Unterfrankens Bezirkssportwart Hans Bales gab bekannt, dass sich der Boxclub Bad Kissingen zum Jahresende 2014 aufgelöst habe und sich die vier aktiven Boxer dem WVV Würzburg angeschlossen hätten. Bales ließ das Sportgeschehen mit Turnieren, Meisterschaften und Lehrgängen Revue passieren. Dabei lobte er die „vorzügliche Arbeit“ des Bezirksjugendwarts Maik Dreßler. Bales honorierte, dass Dreßler beim KSV Kitzingen das erste Frieder-Dollinger-Gedächtnisturnier und einen Sparrings-Trainingswettkampf in Kitzingen mit 25 Kampfpaarungen organisierte. Der Bezirkssportwart konstatierte, dass drei unterfränkische Clubs bei den bayerischen Meisterschaften der Frauen und Männer in den Halbfinals vertreten waren. Dabei schnitt Jillian Röder vom WVV Würzburg am besten ab. Sie wurde im Halbweltergewicht Vizemeisterin.
Hans Bales gab noch die wichtigsten Termine für die Boxer bekannt. Zeitlich ganz vorne steht das Sparring-Trainingsturnier des KSV Kitzingen am 14. Februar in Kitzingen. Am 11. April folgt das Frieder-Dollinger-Gedächtnisturnier. Die Bayerischen Meisterschaften der Jugend finden am 21./22. März in Neustadt/Aisch statt. Die Finalkämpfe der Frauen und Männer gehen am 30. August beim BC Eichstätt über die Bühne. Die Frankenmeisterschaft richtet der WVV Würzburg am 25./26. April im Würzburger Friedrich-König-Gymnasium aus.