Der Rahmen passte mit dem Ambiente des schmucken Vereinsheims „die hall“. Moderator Alexander von Ammon führte professionell durch den Abend und Biersommelier Robert Freitag von der Distelhäuser Brauerei würzte mit seinen Bierproben sprichwörtlich die Veranstaltung. Auf dieser Basis entwickelte sich ein angenehmer Sponsorenabend beim Handball-Drittligisten TSV Rödelsee, der sich ein neues Konzept auf seine Fahnen geschrieben hat.
Unter dem Konzept „Ein Ort – eine Region – Identifikation pur“ möchte das handballerische Aushängeschild im Landkreis sich Fans, Sponsoren und Gönnern noch stärker nähern. Dabei sollen die Sponsoren als Multiplikatoren wirken und als Neuerung ein Wirtschaftsbeirat installiert werden. Unter der Prämisse „Tradition meets Ambition“ will der TSV einflussreiche Personen einbinden und sich damit noch breiter aufstellen, wie Geschäftsführer Tobias Demel darlegte. Dass der Verein immer professioneller arbeitet, zeigte sich bei der Präsentation eines neuen Mediums. Die Rödelseer machten sich daran, ihren eigenen Videostream „Talk nach dem Schlusspfiff“ zu produzieren und führten ihn beim Sponsorenabend vor. Solche Videos sollen alle zwei Wochen erstellt werden und dann überregional den TSV Rödelsee und seine Sponsoren ins Gespräch bringen in Medien wie „Handballworld“, der führenden Homepage des Handballs in Deutschlands. Dort wird der TSV Rödelsee künftig auch in Text und Bild vertreten sein und damit im Konzert der drei Bundesligen in Deutschland mitmischen.
Obendrein kommt der TSV dann noch auf den Seiten des Deutschen Handballbundes mit in den Fokus der Handballfans. Schon alleine die Vereinshomepage verzeichne monatlich über 50 000 Zugriffe, was die Werbewirksamkeit der Öffentlichkeitsarbeit im Verein dokumentiere.
Alexander von Ammon betonte, dass die Rödelseer als kleinstes Bundesligadorf des Handballs natürlich eine andere Dimension darstellen als die Würzburg Baskets. Trotzdem habe der TSV das Potenzial zu einem Leuchtturm-Verein im Landkreis Kitzingen, schließlich werde sehr gute Arbeit geleistet. „Die Rödelseer touren durch die Republik und sind ein guter Werbeträger für uns“, pflichtete Landrätin Tamara Bischof dem Moderator bei. Sie hoffte, dass der Verein genügend finanzielle Unterstützer findet. Bürgermeister Burkhard Klein bemerkte, dass die Gemeinde und der TSV Rödelsee für Innovation stünden und der Name Wilfried Demel für Nachhaltigkeit bürge. Die Jugendarbeit im Verein sei vorbildlich und gebe Hoffnung für die Zukunft. Alexander von Ammon strich noch heraus, dass der Nachwuchs Vorbilder brauche, um den Ansporn zu haben, später auch so hochklassig Handball zu spielen.
Tobias Demel schilderte den Weg der sportlichen Professionalisierung, seit Dusan Suchy 1998 ins Weindorf gekommen war. Wenn jeder drei Bekannte als Zuschauer animiere, wäre die Sickergrundhalle jederzeit ausverkauft. Und wenn jeder nur eine andere Person dafür gewinnen könnte, den TSV mit 500 Euro im Jahr zu unterstützen, dann kämen die Verantwortlichen enorm voran. Denn wie Wilfried Demel verdeutlichte, „haben viele noch nicht realisiert, dass viel Geld notwendig ist, um alles zu finanzieren“. Nach dem Aufstieg von der Bayernliga in die 3. Liga habe sich der Saisonetat verdoppelt – ein Kraftakt für den kleinen Verein, der mit seiner ehrenamtlichen Basis recht schlank aufgestellt ist.
Sponsor Udo Strietzel attestierte den Rödelseern einen hohen Sympathiewert und Frank Störzbach von der Distelhäuser Brauerei erkannte bei den Handballern eine Leidenschaft und die Verwurzelung in der Region, die sein Unternehmen gerne unterstütze. TSV-Mannschaftsarzt Dr. Axel Jäger, ein ehemaliger Fechter aus Tauberbischofsheim, verglich den Fechter-Olympiastützpunkt in seiner Heimatstadt mit Rödelsee. Dort habe Emil Beck einst eine One-Man-Show abgeliefert, während die Rödelseer als schlagkräftige Truppe auftreten würden. „Helfen Sie mit, damit die Rödelseer ihren Traum 3. Liga weiterleben und vielleicht noch neue Visionen entwickeln können“, appellierte Alexander von Ammon in seinem Schlusswort an die Anwesenden.