Ab der nächsten Saison genießen die Trainer auf Bayerns Fußballplätzen nur noch begrenzte Freiräume. Immer auf Ballhöhe sein – diese Zeiten werden vorüber sein. Betreuer und Trainer müssen ihre Emotionen zügeln, dürfen sich nur noch wie ein Tiger im Käfig in einer so genannten Technischen Zone, auch „Coaching-Zone“ genannt, bewegen. Vor einem Jahr in den Spielklassen von der Bezirksliga aufwärts installiert, wird sie von der Spielzeit 2009/10 an für alle bayerischen Vereine zur Pflicht. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist hierzulande der erste Landesverband, der diese Technische Zone flächendeckend einführen wird. Er hat deshalb dieser Tage allen Klubs umfangreiche Informationen zukommen lassen. Sie sollen zum besseren Verständnis und zur reibungslosen Umsetzung beitragen. Hier ein paar Antworten im Auszug.
Gilt die Technische Zone für alle Spielklassen?
BFV: Die Technische Zone gilt ab dem 1. Juli 2009 für alle Herren-Spielklassen (Großfeld) in Bayern sowie in der Frauen-Bayernliga und der -Landesliga.
Welche Unterschiede gibt es in den Spielklassen?
Bei den Herren (Bayernliga bis zur Bezirksliga) und den Frauen (Bayernliga und Landesligen) müssen die Technische Zone gekennzeichnet und jene Personen, die sich in dieser Zone aufhalten, namentlich auf dem Spielberichtsbogen aufgeführt werden. Von der Bezirksliga abwärts (Kreisliga bis zur C-Klasse) ist keine namentliche Nennung erforderlich. Im Frauenbereich ist die Technische Zone unterhalb der Landesliga noch nicht eingeführt.
Wie ist die Technische Zone vom Verein zu kennzeichnen?
Ohne großen Aufwand entweder mit Markierungsfarbe (wie Spielfeldmarkierung) oder ganz einfach mit dem Aufstellen von Hütchen jeweils einen Meter links und rechts der Auswechselbank.
Muss die Technische Zone für die beiden Mannschaften auf der selben Spielfeldseite sein?
Nein. Hier ändert sich gar nichts. Die Auswechselbänke können bei jedem Verein individuell wie bislang gelassen werden.
Was ist zu tun, wenn die Zone nicht markiert ist?
Der Schiedsrichter hat vor dem Spiel auf den Mangel aufmerksam zu machen, den Heimverein über diesen zu informieren und um Erledigung zu bitten.
Und wenn der Klub der Markierung nicht nachkommt?
Dann hat der Schiedsrichter dies in einer Meldung festzuhalten und mit dem Spielberichtsbogen über den zuständigen Spielleiter ans Sportgericht zu melden.
Sind für die Einrichtung der Technischen Zone Umbauten an den Plätzen erforderlich?
Nein. Es gibt in Bayern keinen Sportplatz, wo das nicht hinzubekommen wäre. Dazu braucht es auch keinerlei Finanzaufwand oder Umbauten – es gilt nur, die Zone abzustecken, in der sich der Trainer und die an dem Spiel beteiligten Leute (Auswechselspieler, Masseur und Betreuer etc.) aufhalten können und dürfen. Die Absteckung kann mit Linien oder Hütchen erfolgen.
Wie ist zu verfahren, wenn nicht genug Platz vorhanden ist, um die Zone auszuweisen?
Dann wird ein Meter links und rechts der Auswechselbank eine Linie gezogen, oder es werden Hütchen aufgestellt – und fertig ist die Technische Zone. Wenn der Abstand zur Seitenauslinie ganz knapp ist, dann steht der Trainer eben weiter direkt an der Linie.
Wie viele und welche Leute dürfen in die Technische Zone?
Bis zu 15 Personen, und zwar Trainer, Betreuer, Auswechselspieler, Vereinsoffizielle.
Darf die Zone verlassen werden?
Sie darf während des Spieles nur mit der Zustimmung des Schiedsrichters verlassen werden. Ausgenommen davon sind Auswechselspieler, die sich aufwärmen.
Wann haben Personen mit dem Verweis aus der Zone zu rechnen?
Zunächst sollte versucht werden, präventiv vorzugehen. Sollte dies nicht zum Erfolg führen oder das Fehlverhalten eine Ermahnung nicht mehr rechtfertigen, hat der Schiedsrichter die betreffende Person aus der Zone zu weisen.
Zieht ein Verweis immer eine Meldung nach sich?
Die Schiedsrichter sind angehalten, über jeden Verweis aus einer Technischen Zone eine Meldung zu verfassen.