Fast alles richtig gemacht hat der TSV Abtswind gegen die Nachwuchstruppe vom Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Eine Unzulänglichkeit trübte das ansonsten ordentliche Spiel zum Auftakt nach der Winterpause. So hieß es am Ende nur 1:1 (1:0), worüber sich die Hausherren zurecht ärgerten.
Vom Kurztrainingslager der Abtswinder vor einigen Tagen im Süden Spaniens schwärmten nahezu alle Beteiligten hinterher. Einige intensive Trainingseinheiten und die gestärkte Gemeinschaft innerhalb des Teams wurden im Vorschauheft "Abtswind aktuell" gelobt. Die eine oder andere mitgebrachte Erkältung wegen des Windes trübte das Ganze nicht. Zum Bayernliga-Alltag bei etwas kälteren Temperaturen in der Heimat schien der neue Schwung anzuhalten.
Abtswinder Stören setzt der jungen Regensburger Elf zu
Trainer Claudiu Bozesan hatte Felix Lehrmann als Störfaktor für den Gegner weit nach vorne beordert, Defensivmann Calvin Gehret war auf die linke Außenbahn gerückt, um dort den angeschlagenen Matthias Wächter zu vertreten. Das recht frühe Abtswinder Stören setzte der als spielstark beschriebenen, jungen Regensburger Elf ziemlich zu.
Es hätte sich bereits in der Anfangsphase auszahlen müssen, als sich für Fabio Bozesan eine Riesengelegenheit zur Führung bot. Nach einem Steilpass lief er alleine auf das Jahn-Tor zu, doch sein Versuch aus gut 20 Metern verursachte keine Gefahr (11.), denn Bozesan war wohl mit dem Fuß im Kunstrasengeläuf hängengeblieben.
Viel Tempo und Bewegung war im Spiel beider Mannschaften, die Abtswinder wirkten dabei druckvoller. Niclas Staudt erwischte einen Kopfball nach gelungener Vorarbeit von Felix Lehrmann und Adrian Dußler nicht voll (40.).
Calvin Gehret erzielt sein erstes Tor für den TSV Abtswind
Doch Regensburgs Abwehr wackelte Sekunden später erneut. Nachdem der Ball in deren Sechzehner Pingpong gespielt hatte, landete er irgendwie bei Calvin Gehret, der goldrichtig stand und zum 1:0 einschob (41.). "Mein erstes Tor für den TSV Abtswind, es ist auch Zeit geworden", meinte der 22-Jährige hinterher. Den Treffer habe ihm sein Vater vorhergesagt. Wenn er, der sonst meist in der Abwehr agiert, schon mal offensiver aufgestellt sei, solle er auch treffen. Gesagt, getan.
Abtswinds verdiente Führung sollte zwar zur Halbzeit, danach aber nicht mehr lange Bestand haben. Innenverteidiger Max Wolf schien kurz nach der Pause ob der niedrigen Temperaturen ein wenig eingefroren, als er einen zu kurz geratenen Rückpass zu seinem Torhüter Felix Reusch schickte. Das Geschenk nahm Regensburgs Angreifer Janik Graf gerne an und schob den Ball an diesem vorbei zum Ausgleich ins Tor (49.).
In der Folge mussten die Gastgeber wieder zulegen, doch die Regensburger bissen sich mehr und mehr in dieses Spiel. Zudem hatten sie mit Philipp Böhm einen Torhüter, der in den folgenden zwei, drei entscheidenden Momenten reaktionsschnell zur Stelle war.
Mit dem Ergebnis sind nach Spielende nur die Gäste zufrieden
Zunächst verzog Abtswinds Angreifer Niclas Staudt knapp (53.). Dann parierte der Jahn-Torwart Pascal Henningers Kopfball und wehrte er zweimal reflexartig die Nachschüsse von Adrian Dußler und Max Wolf ab (64.). Später warf TSV-Trainer Claudiu Bozesan mit Ferdinand Hansel, Tizian Hümmer und Matthias Wächter alles, was er offensiv noch zur Verfügung hatte, ins Geschehen. Es gelang den Gastgebern allerdings kein weiteres Tor mehr. Mit Hümmers Flachschuss verfehlte der aussichtsreichste Versuch knapp das Gehäuse (83.).
Das 1:1 stellte nur die Gäste zufrieden. "Gute Mentalität, Jungs! Wir haben an uns geglaubt und einen Punkt mitgenommen", gab der Regensburger Trainer Christoph Jank seinen Akteuren mit. Dagegen nannte Claudiu Bozesan das Unentschieden "ärgerlich, aber wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gezeigt". Am nächsten Samstag, 4. März, im Derby-Heimspiel gegen den FV 04 Würzburg, der gegen Bayern Hof ohne Tor blieb, wollen die Abtswinder dann mehr Ertrag.
Die Statistik des SpielsFußball, Bayernliga Nord MännerTSV Abtswind – SSV Jahn Regensburg II 1:1 (1:0)Abtswind: Reusch – Herrmann (35. Hillenrband), Wolf, Henninger, Steinmann – Groß, Dußler, Gehret (88. Wächter), Staudt (80. Hümmer) – Lehrmann, Bozesan (84. Hansel).Regensburg: Böhm – Köppel, Gebhard, Amadou, Bezjak – Lockermann, de Nobile Berglas (55. Bajric), Fischer, Ziegler (68. Schmidt), Bauer (78. Onuigwe) – Graf.Schiedsrichter: Brandstätter (Bruckmühl).Zuschauende: 150.Tore: 1:0 Calvin Gehret (43.), 1:1 Janik Graf (48.).(ast)