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Fußball: Die Talentschmiede Frankens

Fußball

Die Talentschmiede Frankens

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    Überraschend war es nicht unbedingt, dass sich die Junioren der SpVgg Greuther Fürth zuletzt beim Hallenturnier der FSG Wiesentheid um den Pokal der Volz-Gruppe behauptet haben. Der Fürther Nachwuchs gehört schließlich als einziger der Teilnehmer der seit dieser Saison eingeführten Regionalliga der „U15“ an. Dass die neu installierte Spielklasse für die jungen Spieler noch einmal ein gehöriger Sprung ist, machte der Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums der Fürther, Konrad Fünfstück, deutlich, der sich in Wiesentheid um den Nachwuchs des Zweitligavereins kümmerte.

    Erst im vergangenen Sommer hat Fünfstück die Prüfung als Fußballlehrer abgelegt. Der hauptberufliche Jugendkoordinator der SpVgg Greuther Fürth saß mit prominenten Ex-Profis wie Markus Babbel, Dirk Lottner oder Christian Ziege auf der Schulbank an der Hochschule des DFB in Köln. Der Dreißigjährige engagiert sich bereits seit mehreren Jahren für den Fürther Nachwuchs, er weiß um das Ansehen der Greuther als Ausbildungsverein. „Wir sind die Talentschmiede Frankens. Der Weg zum Profi ist für einen 14- oder 15-jährigen Spieler natürlich weit, da gehören viele Faktoren dazu. Wer bei uns seine fußballerische Ausbildung durchläuft, der hat später die Qualität, um zumindest Regionalliga oder Bayernliga zu spielen“, sagt der Trainer.

    Vor Vellmar und Wieseck

    Ein maßgeblicher Schritt auf dem Weg nach oben ist die vor der Saison neu geschaffene Regionalliga für den U15-Nachwuchs. In ihr messen sich bis auf wenige Ausnahmen die Juniorenmannschaften der Leistungszentren, also der Profiklubs. Führend im Süden Deutschlands ist im Moment wieder einmal der VfB Stuttgart vor dem 1. FC Nürnberg, der TSG Hoffenheim, dem SC Freiburg, Bayern München, dem FC Augsburg. Dann folgt als Siebter unter zwölf Mannschaften die SpVgg Greuther Fürth. Fünfstück ist mit dem Status quo recht zufrieden. Ganz hinten in dieser Rangliste stehen eher unbekannte Vereine wie der OSC Vellmar oder die TSG Wies-eck. „Für uns“, sagt Fünfstück, „geht es in erster Linie darum, die Klasse zu halten.“

    Der Fürther Nachwuchsleiter sieht die neu geschaffene Spielklasse „vom Physischen her als Riesenunterschied zur U15-Bayernliga. Körperlich sind die Jungs sehr gefordert. Die Spieler, die im Januar, Februar oder März geboren sind, haben da einen enormen Vorteil.“ Ausnahmen gibt es freilich auch, wie etwa Benedikt Kirsch. Der eher schmächtige Blondschopf trug beim Turnier in Wiesentheid die Kapitänsbinde der Fürther. Bei der U13 war er vom SSV Jahn Regensburg zu Greuther Fürth gewechselt, um dem Sprung nach ganz oben noch näher zu kommen. Denn die Quote bei den Mittelfranken kann sich durchaus sehen lassen. Fünfstück verweist auf die Zahlen: „Wir haben allein in den vergangenen Jahren vierzehn Spieler aus unserem Nachwuchs in den Profibereich gebracht.“ Als Beispiele gelten gestandene Profis wie Martin Lanig, Heiko Westermann oder Roberto Hilbert, die aus der Talentschmiede der Fürther kommen. Die nächste Generation steht bereit beim Ausbildungsverein. In Johannes Geis (stammt aus Oberstreu) und Marino Müller (aus Bergrheinfeld) durften sogar zwei Junioren mit ins Wintertrainingslager der Profis fahren.

    Wie fast alle anderen Profivereine setzt auch Fürth auf den dualen, den ganzheitlichen Weg. Nicht nur Fußball, sondern auch Schule und Beruf, sollen gefördert werden. Der Klub kooperiert mit vier Schulen in der Stadt. Nicht jeder kann den großen Sprung zu den Profis schaffen, das weiß auch Fünfstück. „Leistungssport“, sagt er, „ist immer mit Enttäuschungen verbunden.“ In Wiesentheid blieben die Enttäuschungen für die Fürther aus. Sie setzten sich in einem ausgeglichenen Turnier knapp durch. Ein 1:1 im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Stuttgarter Kickers hatte gereicht. Im Halbfinale bezwangen sie den Lokalrivalen Quelle Fürth mit 4:0, ehe im Endspiel der FC Schweinfurt 05 mit 3:1 geschlagen wurde. Gastgeber FSG Wiesentheid bezwang durch Tore von Marius Klein und Jona Riedel anfangs die JFG Wendelstein mit 2:0, gegen Fürth gab es nach 1:0-Führung durch einen Treffer von Lukas Grebner ein 1:4, beim 0:8 gegen Stuttgart bekam der Kreisligist seine Grenzen aufgezeigt – am Ende blieb der siebte Platz. Pech hatte der Nachwuchs des SSV Kitzingen, der – punktgleich mit Quelle Fürth und Schweinfurt – bloß wegen der schlechteren Tordifferenz das Halbfinale des interessanten und sehenswerten Turniers verpasste. Im Spiel um Platz unterlagen die Siedler ebenso knapp mit 1:2 den Stuttgarter Kickers.

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