Es war das erwartete Duell zweier starker Mannschaften auf Augenhöhe. Auch nach dem Schlusspfiff hatte Eibelstadts Trainer Erwin Markert genauso wie sein mitspielender Kollege Joachim Hupp den Respekt vor dem Gegner nicht abgelegt. „Marktbreit wird sicherlich bis zum Ende oben mitspielen“, sagte Markert mit Nachdruck. Und auch Hupp gab indirekt Einblick in seine anfangs auf Vorsicht bedachte Taktik: „Zuvor wäre ich mit dem einen Punkt hochzufrieden gewesen.“
Beide Mannschaften tasteten das gegnerische 3-5-2-System lange ab. Ein richtiger Spielfluss ließ – trotz des hohen Tempos, das alle Spieler bereit waren zu gehen – auf sich warten. Das lag einerseits an den verstärkten Abwehrreihen (Hupp kümmerte sich um Eibelstadts Spielmacher Magnus Rentzsch), andererseits aber auch an Schiedsrichter Fabian Drescher. Der Unparteiische, der in dieser Partie beobachtet wurde, leitete über die gesamte Spielzeit sehr kleinlich. Damit unterband er jegliche Härte im Ansatz, er verhinderte leider aber auch, dass das Spiel Fahrt aufnahm. Eibelstadt hatte ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld, die weitaus besseren Tormöglichkeiten besaß Marktbreit. Tief stehend startete die FG drei aussichtsreiche Konter über die starke linke Seite von Sebastian Wirsching. Tobias Jaroschek konnte die Flanken aber nicht verwerten (8./18.). Seine größte von drei Möglichkeiten besaß Jaroschek nach einem satten Volleyschuss Hupps. Dabei versuchte er den bereits geschlagen am Boden liegenden FC-Torwart Maximilian Geißendörfer nach dessen Abpraller zu umspielen, statt das offene Tor zu nutzen. Der heraneilende Tino Grumbach konnte in höchster Not klären (27.). Ebenfalls über links setzte sich Lorenz Reichherzer nach der Pause mit tollem Solo durch, er schob den Ball aber halbherzig vorbei (49.). Der Anhang der Heimelf trauerte noch den vergebenen Möglichkeiten nach, als auch Eibelstadt erstmals wirklich Gefahr entfachte. Nach einem Freistoß Manuel Schmitts köpfte Magnus Rentzsch aus fünf Metern über das Tor (74.). „Normal macht er den! Ich wäre in diesem Spiel so gerne in Führung gegangen“, sagte Erwin Markert.
Vincent Büchners anschließenden Freistoß konnte Benjamin Stör parieren (79.). Als viele bereits glaubten, das Spitzenspiel würde torlos enden, wurde der eingewechselte Dominik Mathan nach Flanke Jaroscheks von seinem Gegenspieler Sebastian Link zu Fall gebracht. Schiedsrichter Drescher, der fehlerlos blieb, entschied auf Strafstoß, den Spielertrainer Joachim Hupp sicher verwandelte. „Wir sind Erster! Auf geht's – kämpfen!“, peitschte Hupp während seines Jubels seine Elf an. Nun hatte das Spiel, was ihm so lange fehlte – ein Tor und die nötigen Emotionen. Eibelstadt warf alles nach vorn und wurde nach einer weiteren Standardsituation belohnt. Michael Wegmann setzte sich im Kopfballduell gegen Marco Müller durch, und Magnus Rentzsch lauerte wie immer am langen Pfosten, an dem er von Hupp nicht genau genug bewacht wurde und so zum verdienten Ausgleich einköpfen konnte (85.).
„Wir wussten, dass Eibelstadt nach Standardsituationen sehr gefährlich sein würde. Leider musste Sebastian Scharl, der gegen Magnus Rentzsch eingeteilt war, verletzt raus. Wenn du so spät den Ausgleich kassierst, ist es schade. Aus dem Spiel heraus hatten ganz klar wir die besseren Möglichkeiten. Ich würde sagen, wir waren ein halbes Tor besser“, so Hupp. Lob hatte auch Markert für seine zurückgekommene Elf übrig: „Der Mannschaft gebührt ein Kompliment. Jetzt wollen wir uns in der Liga vorne festsetzen.“
Marktbreit/Martinsheim: Benjamin Stör; Thomas Lussert, Sebastian Scharl (76. Volker Wirsing), Lorenz Reichherzer, Joachim Hupp, Pauli Josephs, Marco Müller, Christian Ottenbreit, Tobias Jaroschek, Sebastian Wirsching, Matthias Ingelmann (38. Dominik Mathan). Eibelstadt: Maximilian Geißendörfer; Sebastian Link, Tino Grumbach, Thorbjörn Köhne, Michael Wegmann, Matthis Rentzsch, Magnus Rentzsch, Vincent Schneider, Rodolfo Ramos (80. Benedikt Machnig), Johannes Wegmann (29. Daniel Klein), Manuel Schmitt. Schiedsrichter: Fabian Drescher (Sennfeld). Gelbe Karten: Müller, Ottenbreit, Wirsching, Wirsing; Grumbach, Johannes Wegmann, Klein. Zuschauer: 270 (geschätzt). Tore: 1:0 Joachim Hupp (80., Elfmeter, verschuldet von Sebastian Link), 1:1 Magnus Rentzsch (85.).