Der SV Hoheim hat die Überraschung geschafft und die SG Randersacker mit 3:2 (2:2) nach Verlängerung in die Knie gezwungen. Die überragende Abwehrleistung und ein treffsicherer Christoph Hofmann waren die Schlüssel zum Erfolg. Damit dürfen sich Markus Hartsch und sein Team nun auf das Abenteuer in der Kreisklasse freuen. Randersacker bleibt mit seiner starken Sturmreihe A-Klassist.
Die Hiobsbotschaften vor dem Saisonhöhepunkt, dem Relegationsspiel gegen Randersacker, mochten nicht abreißen in Hoheim. Christoph Hofmann, der mit 22 Toren beste Schütze der Saison, war angeschlagen, und Christian Englert, Kopf dieser Mannschaft, konnte kaum schmerzfrei gehen. Dazu hatte sich Stammtorwart Stefan Ritzler im Abschlusstraining den Knöchel gebrochen, so dass in Domenic Geiling ein Feldspieler zwischen die Pfosten musste. Den Verantwortlichen war klar, dass es gegen die individuell starken Randersackerer nur über den Teamgeist und über defensive Stabilität gehen würde. So schwor Trainer Hartsch seine Spieler auf einen intensiven Kampf ein, den sie den 650 Zuschauern dann auch bieten sollten.
Den besseren Start erwischte aber die Elf von Okan Delihasan, die das Spiel sofort an sich zu reißen suchte. Adem Ulusoy näherte sich bereits in den ersten Minuten zweimal brandgefährlich dem SV-Tor. Hoheim hingegen verlegte sich zeitig auf Konter und vertraute auf seine gefährlichen Standards. Aus einer dieser Situationen fiel darauf auch prompt das Tor: Christoph Hofmann drückte aus drei Metern das Leder über die Linie. Dieser Treffer spielte den Hoheimern in die Karten. Denn immer wieder biss sich Randersacker am Hoheimer Abwehrbollwerk die Zähne aus, das SG-Sturmduo Rodolfo Ramos und Okan Delihasan war nahezu komplett abgemeldet. „Das war einer der Schlüssel, sie aus dem Spiel zu nehmen“, sagte Hartsch und sah wohlwollend, dass die Seinen die Prämisse bestens umsetzten. Sie hatten sogar noch vor der Halbzeit die Chance zu erhöhen. Florian Brixner wurde gerade noch geblockt.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nur wenig. Randersacker rannte an, Hoheim verteidigte clever, bis zur 53. Minute. Sebastian Paffrath hatte Okan Delihasan steil geschickt, Felix Lorenz den Angreifer im Strafraum umgerissen. Eine Notbremse mit Folgen: Platzverweis für den SV-Kapitän und Strafstoß. Doch Delihasan scheiterte an Domenic Geiling. Wenig später machte der SG-Spielertrainer seinen Fehlschuss wieder wett: Er nutzte ein Missverständnis zwischen David Becker und Torwart Geiling zum Ausgleich. Selbst nach dem Treffer verlor Hoheim nicht seine Ordnung, während Randersacker weiter kaum etwas einfiel – mit Ausnahme von Philipp Fleischmanns Schuss an das Außennetz. Vielmehr waren es die konternden Hoheimer, die offensiv Akzente setzten und sogar erneut in Führung gingen.
Nach Foul an Frank Söhnlein verwandelte Dennis Richard den Strafstoß sicher zum 2:1. Florian Brixner und Christoph Hofmann hatten in der Schlussphase sogar die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterten aber am SG-Schlussmann Nikolai Wirth. Und so wurden die Hoheimer in der Nachspielzeit kalt erwischt. Sebastian Paffrath schoss seine Mannschaft in die Verlängerung. Die hielt Distanzchancen auf beiden Seiten bereit und ein Spiel auf Augenhöhe, das letztlich Christoph Hofmann im Eins-gegen-Eins gegen Nikolai Wirth entschied.
„Ich bin unglaublich stolz. Manche konnten schon in der Halbzeit nicht mehr“, sagte Hoheims Trainer Markus Hartsch. „Es war eine unglaubliche Willensleistung.“ Hartsch genoss den verdienten Erfolg, der auch sein Erfolg war. Sein Ziel war es ja immer gewesen, nicht als Meister aufzusteigen, sondern über den Nervenkitzel der Relegation. Das ist gelungen. Jetzt darf sich Hoheim in der Kreisklasse versuchen.
Die Statistik des Spiels SV Hoheim – SG Randersacker 3:2 n.V. (2:2) Hoheim: Geiling – Köllensperger, Becker, Fuchs, Weichsel, Richard, Söhnlein, Christoph Hofmann, Lorenz, Philipp Schmidt, Heckelmann; Rückwechselspieler: Englert, Brixner. Randersacker: Wirth – Florian Keller, Alexander Keller, Rapsch, Hörner, Rodolfo Ramos, Paffrath, Ludwig, Delihasan, Wilshues de Chavez, Ulusoy; Rückwechselspieler: Struckmann, Christian Markert, Fleischmann. Schiedsrichter: Kevin Büdel (Frammersbach). Zuschauer: 650 (in Schwarzenau). Tore: 1:0 Christoph Hofmann (11.), 1:1 Okan Delihasan (58.), 2:1 Dennis Richard (76., Foulelfmeter), 2:2 Sebastian Paffrath (90.+2), 3:2 Christoph Hofmann (108.). Gelbe Karten: Becker; Hörner, Markert, Florian Keller, Fleischmann. Rote Karte: Lorenz (Hoheim, 50., Notbremse).