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FUßBALL: VERBANDSPOKAL: Julian Schneiders schmerzhafte Erfahrung

FUßBALL: VERBANDSPOKAL

Julian Schneiders schmerzhafte Erfahrung

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    Abtswinds Torwart Julian Schneider klärt hier vor dem zweifachen Aschaffenburger Torschützen Nils Herdt.
    Abtswinds Torwart Julian Schneider klärt hier vor dem zweifachen Aschaffenburger Torschützen Nils Herdt. Foto: Foto: Andreas Stöckinger

    Was war das für ein kurioses Duell, das sich der TSV Abtswind mit der Viktoria aus Aschaffenburg bei der 3:6 (1:4) lieferte? Nicht nur wegen der neun Treffer konnten sich die Zuschauer gut unterhalten fühlen. Spannend wurde es tatsächlich auch noch nach der Halbzeit, als sich die bis dato zu fehlerhaft auftretenden Abtswinder binnen zweier Minuten von 1:4 auf 3:4 (54.) herankämpften. Letztlich reichte es aber nicht für den Landesliga-Spitzenreiter, um dem Bayernligisten ein Bein zu stellen.

    Hinterher schmunzelten die beiden Trainer und Ex-Profis Petr Škarabela und Jochen Seitz, als der Aschaffenburger Trainer aus seinem Gedächtnis ein Spiel von 1999 kramte, in dem die beiden einst gegeneinander gekickt hatten. Jochen Seitz bezwang damals mit Unterhaching auf dem Weg in die Bundesliga die SpVgg Fürth mit Skarabela 4:1. Später zückte TSV-Manager Christoph Mix sein Smartphone, um Seitz ein Foto samt Gruß aus China von Felix Magath und Detlev Müller, dem aus Laub stammenden und in Prichsenstadt praktizierenden Physiotherapeuten, zu übermitteln. Die drei kennen und schätzen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit beim Hamburger SV.

    Gute Laune herrschte überall, vor allem beim Sieger, dessen Übungsleiter die Gegentore verschmerzen konnte. „Wir sind sehr froh, die Aufgabe hier bewältigt zu haben. Abtswind ist nicht umsonst Tabellenführer der Landesliga.“ Angesichts des Fehlens einiger derzeit verletzter Stammkräfte, dazu mit drei englischen Wochen in den Beinen, habe sich sein Team gut präsentiert.

    Vier schön heraus gespielte Tore im ersten Abschnitt, die Seitz bei den Seinen hervor hob, gefielen Petr Škarabela verständlicherweise nicht so sehr. Zu leicht ging das, wobei sich die Aschaffenburger dabei als gnadenlos effizient erwiesen. Erster Eckball, schlecht abgewehrter Kopfball von Topic, Abstauber Herdt – 0:1 (8.). Schon in der Folge zeigte sich, dass die Abtswinder zwar mitzuspielen vermochten, bei hohem Tempo aber fehlerhafter agierten, als die Viktoria, die auf diese Fehler lauerte.

    Trocken hämmerte Christian Breunig die Flanke von Jonas Fritsch volley zum 0:2 in die Maschen, als Abtswind auf der linken Seite unsortiert war (23.). Gleich darauf ging es auf der anderen Abwehrseite zu schnell, Nils Herdt verwertete den Rückpass flach zum 0:3 (25.). Abtswind wirkte überfordert, Torwart Schneider erwischte den Flachschuss des überragenden Aydin gerade noch (33.). Plötzlich zwirbelte Adrian Dußler fein einen Freistoß aus gut 20 Metern über die Mauer zum 1:3 (36.) und ließ Hoffnung aufkommen. Kurz vor der Halbzeit jedoch wirbelte Jonas Fritsch erneut auf außen zu unbedrängt. Am kurzen Pfosten brauchte Breunig nur den Fuß zum 1:4 hinzuhalten.

    „Das war die Entscheidung“, dachten wohl nahezu alle. Doch Abtswinds Peter Mrugalla düpierte kurz nach seiner Einwechslung die Gäste und legte sauber für Daniel Endres zum 2:4 vor (52.). In den Minuten danach wackelte der Gast. Steffen Barthel vergab die Vorarbeit des flinken Philipp Hummel noch (53.). Sekunden später stand Nicolas Wirsching nach erneut feiner Vorarbeit Hummels frei und verkürzte auf 3:4 (54.). Mehr wurde es aber nicht, auch wenn Aschaffenburg nun etwas wankte. Die Bayernliga-Kicker schafften es aber, bis auf einen Pressschlag gegen Daniel Endres, der beinahe im Tor gelandet wäre (67.), die Heimelf vom Tor fern zu halten.

    Erst in der Schlussphase, als der bereits verwarnte Adrian Graf nach Foul vom Feld musste, erzielte Gökhan Aydin aus dem daraus resultierenden Freistoß listig das entscheidende 3:5 (87.). Ein Konter erneut über Aydin, der für Toch auflegte, brachte den sechsten Treffer.

    Doppelt so viele Gegentore in einem Spiel, wie bislang in der Liga, schmerzten Abtswinds chancenlosen Torwart Julian Schneider ein wenig. „Das tut schon ein bisschen weh. Wir hatten vielleicht zu viel Respekt, waren schläfrig am Anfang und haben schlecht verteidigt. Daraus müssen wir lernen“, fasste er zusammen. Auf den Lerneffekt setzte auch Trainer Škarabela, der seinen angeschlagenen Torjäger Pascal Kamolz geschont hatte. „Ich muss die Mannschaft nicht aufrichten, aber die erste Halbzeit darf so nicht mehr passieren.“ Ein Lichtblick bot sich ihm mit Peter Mrugalla. Der lange verletzt gewesene Angreifer deutete an, dass er in absehbarer Zeit wieder eine gute Alternative sein könnte.

    Die Statistik des Spiels Verbandspokal, 2. Runde TSV Abtswind – SV Viktoria Aschaffenburg 3:6 (1:3) Abtswind: Schneider – Herrmann, Brunsch, Graf, Szuskiewicz (73. Riedel) – Wirth (46. Mrugalla), Wirsching, Dußler, Barthel, Hummel – Endres. Aschaffenburg: Döbert – Fristch, Topic, Boutakhrit, Cheron – Wadel (89. Klausmann), Grünewald, Breunig, Aydin, Verkaj (65. Wittke) – Herdt (80. Toch). Schiedsrichter: Gutbrod (Kürnach). Zuschauer: 240. Gelbe Karten: Endres, Graf - Boutakhrit, Breunig, Grünewald. Gelb-Rot: Graf (85., wiederholtes Foulspiel). Tore: 0:1 Herdt (8.), 0:2 Breunig (23.), 0:3 Herdt (25.), 1:3 Dußler (36.), 1:4 Breunig (45.), 2:4 Endres (52.), 3:4 Wirsching (54), 3:5 Aydin (87.), 3:6 Toch (88.).

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