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Fußball-Landesliga Nordwest: Oliver Döring rappelt sich erfolgreich auf

Fußball-Landesliga Nordwest

Oliver Döring rappelt sich erfolgreich auf

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    Umschulung geglückt: Aus dem ehemaligen reinen Offensivspieler Oliver Döring (links) ist beim TSV Abtswind ein angriffsorientierter Abwehrspieler geworden.
    Umschulung geglückt: Aus dem ehemaligen reinen Offensivspieler Oliver Döring (links) ist beim TSV Abtswind ein angriffsorientierter Abwehrspieler geworden. Foto: Foto: Jürgen Sterzbach

    Ziemlich gebeutelt mit Verletzungen war und ist der Fußball-Landesligist TSV Abtswind. Immer wieder fielen in den letzten Wochen Akteure aus, die sich teils langwierigen Blessuren zuzogen. Dagegen ist einer so etwas wie der Dauerbrenner in dieser Saison: Oliver Döring. In allen bisherigen elf Saisonspielen stand er von Beginn an auf dem Feld. „Bis auf das Spiel zuletzt in Leinach, wo ich fünf Minuten vor Schluss ausgewechselt wurde, habe ich immer durchgespielt“, ist der 25-jährige Außenverteidiger ganz zufrieden mit seiner Bilanz.

    Dabei kennt der Schwarzenauer das Malheur mit den Blessuren nur zu gut. Kaum war er 2011 nach Abtswind gewechselt, wo er sich unter Trainer Jochen Seuling einen Stammplatz erkämpft hatte, da bremste ihn ein Mittelfußbruch aus. Es folgte eine längere Pause. Döring kämpfte sich wieder heran und stand im Kader, musste aber oft den anderen den Vortritt lassen bei der in der ersten Elf.

    Vor fast genau einem Jahr erwischte es ihn erneut böse, als er sich im Herbst bei einem Zusammenprall mit einem Mitspieler im Training das Jochbein brach. Drei Monate fiel Döring damals wegen der Verletzung aus, „dann waren zwei Monate Winterpause, macht also fünf Monate“, schaut er auf seine letztjährige Leidenszeit. Wieder musste er sich herankämpfen. Zweifel, dass er das nicht schaffen würde, befielen ihn dennoch nicht. „Natürlich ist es schwer, wieder zurück zu finden. Aber man weiß ja, was man kann“, erklärt er selbstbewusst. Trotzdem tat sich Döring schwer, wieder heran zu kommen. Er suchte und bekam Spielpraxis über die Reservemannschaft. Ab und zu durfte er auch einige Minuten in der Landesliga ran, aber in der Rückrunde bekam er bei Trainer Seuling kaum mehr Einsätze.

    Mit dieser Saison änderte sich Vieles für den dunkelhaarigen, zurück haltenden Fußballer. Mit Thorsten Götzelmann kam ein neuer Trainer, der Döring bereits aus der gemeinsamen Zeit in Wiesentheid kannte. Neuer Trainer, neues Glück, dachte sich auch Döring. „Wenn ein Neuer kommt, steht erst einmal alles auf null. Das war schon ein gewisser Ansporn. Jeder musste sich beweisen. Für mich ist es gut gelaufen.“ Zumal auch sein Kontrahent auf der Position rechts hinten, Daniel Hey, wegen Verletzung ausfiel.

    Mehr auf die Fitness habe Götzelmann wert gelegt, er sei von seiner ganzen Art her „schon sehr unterschiedlich wie sein Vorgänger Jochen Seuling“, wagt Döring den Vergleich. „Ich musste mich nicht so sehr umstellen, ich weiß ja, was Thorsten verlangt.“ Döring sieht in seinem Trainer keinen Schleifer, sondern er habe auch taktisch einiges drauf. „Das wird von vielen nicht so wahr genommen.“ Götzelmann lässt Döring die Rolle als Außenverteidiger etwas offensiver interpretieren als sein Vorgänger. „Er verlangt schon, dass wir uns mit einschalten. Aber die Defensive darf deswegen nicht leiden“, sagt der im Fußbodenbau Beschäftigte.

    Längst hat sich Oliver Döring als einstiger Offensivmann an die eher defensive Rolle in der Viererkette gewöhnt. „Ich habe ja sonst meist offensiv auf Außen gespielt, das ist kein allzu großer Unterschied.“ Das Toreschießen ist nicht mehr unbedingt sein Ding, er ist eher der Vorbereiter, was in dieser Saison bereits mehrmals geklappt hat.

    Dass es einige Zeit dauerte, bis die Abtswinder diese Runde in Schwung kamen, führt er auf die vielen Verletzten, einige neue Kräfte und die Umstellung zum neuen Trainer zurück. „Das musste sich erst finden. Außerdem hatten wir zum Auftakt gleich einige starke Gegner.“ Gerade das 0:1 gegen Klassenprimus Bamberg sei unglücklich gelaufen, es werde wohl schwierig, die noch abzufangen. „Aber den zweiten Platz haben wir auf jeden Fall im Blick“, verrät er die Ambitionen. Die Bayernliga würde ihn als Spieler natürlich reizen. „Ich bin 25, als Fußballer schaut man immer nach oben.“

    Ob es für ihn auch wieder zurück einmal gehen könnte, zum Heimatverein Schwarzenau/Stadtschwarzach, zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Franz, der in Dettelbach kickt? Im Moment mag er sich das eher nicht vorstellen. „Später vielleicht, aber im Moment sehe ich keinen Grund zum Wechseln.“ Zumal es bei ihm gerade wieder läuft. Auch heute gegen die TG Höchberg. „Die dürfen wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir haben vor zwei Jahren mal deutlich gegen sie verloren, da ist noch was gut zu machen“, hofft er auf das Anhalten der Erfolgssträhne bei Abtswind – und bei sich.

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