Der TSV Biebelried hat in seinem ersten Aufstiegsspiel auf Anhieb den Sprung in die Kreisklasse realisiert. Der Zweite der A-Klasse 4 bezwang am Montagabend den SV Gelchsheim äußerst glücklich mit 1:0. Die Gelchsheimer traten in identischer Besetzung wie vorigen Donnerstag im siegreichen Entscheidungsspiel um den zweiten Tabellenplatz ihrer A-Klasse gegen den FC Gollhofen an (5:4 nach Elfmeterschießen). Der überragende Mann dieser Partie, Joachim Barthel, mischte trotz einer Oberschenkel- und Wadenverletzung mit und sorgte auch diesmal für Bewegung in der Offensive. Doch der Auftritt des Klubs aus dem Ochsenfurter Gau beschränkte sich nicht auf einen Akteur.
Gelchsheim zeigte eine hervorragende erste Halbzeit mit einer Fülle an Möglichkeiten. Zur Pause stand es gleichwohl nur 0:0. „Hoffentlich rächt sich das nicht“, sagte Trainer Christian Högler ein wenig besorgt gegen Ende des ersten Abschnitts. Am Ende sollte er Recht behalten. Angefangen hatte Gelchsheims unermüdlicher Sturmlauf bereits nach zwei Minuten. Michael Grüb schloss nach einer Ecke unmittelbar ab und setzte das Leder knapp über das Tor. Es folgten Chancen im Minutentakt: Zweimal Simon Geßner, Philipp Herbert und Holger Geßner belegten die Schlagzahl, mit der Gelchsheim die Partie anging. Biebelried, das mit Andreas La Rosa nur einen Stürmer aufbot, sah sich ständigem Druck ausgesetzt und hatte Mühe, gegen die spielerisch stärkeren Gelchsheimer die Orientierung zu behalten. Die attraktive Begegnung kannte 45 Minuten nur eine Richtung und geriet nahezu zu einer einseitigen Angelegenheit. Es hatte den Anschein, als wollte die von Christian Högler genauso energisch angetriebene Elf die Entscheidung früh herbeiführen. Allein die Treffer fehlten zur Perfektion.
Die Biebelrieder, die mit einem breiten Sechs-Mann-Mittelfeld aufliefen, wirkten schon nach einer halben Stunde erschöpft. Deren Spielertrainer Carsten Breunig, der auf der Sechserposition selbst nur hinterherlief, fauchte: „Reißt euch zusammen!“ Höglers Sorge galt dagegen Joachim Barthel: „Geht's? Was tut weh?“ Der zwanzig Jahre alte Außenstürmer signalisierte Schmerzen am Bein, doch sein Einsatz ging unvermindert weiter. Biebelried war auf sporadische Szenen beschränkt: La Rosa traf plötzlich den Pfosten (17. Minute) und prüfte später Gelchsheims beinahe arbeitslosen Schlussmann Florian Liebenstein (70.).
Gelchsheims deutliche Überlegenheit, die vor dem Wechsel nochmals in eine Großchance Grübs mündete, fand anschließend ihr Ende. Carsten Breunig trat einen Freistoß aus achtzehn Metern an der Abwehrmauer vorbei ins Torwarteck. Liebenstein reagierte für einen Moment in die andere Richtung seines Gehäuses und reichte dann nicht mehr mit den Händen an das Leder heran. Biebelrieds Führung nach 50 Minuten konterkarierte das Geschehen und hemmte den Gegner eine Zeitlang.
Das Spiel wurde ausgeglichener. Gelchsheim verlor nun häufiger Bälle im Vorwärtsgang, was Breunigs Team zu Kontern animierte. Zwei Gelegenheiten, immerhin noch in die Verlängerung einer dramatischen, gleichwohl aber äußerst fairen Begegnung zu gelangen, besaß Gelchsheim noch: Stefan Ulsamer scheiterte genauso wie Philipp Herbert an Torhüter Oliver Schmitt (67., 84.). Aufsteigen können die Gelchsheimer trotzdem noch: Am Donnerstag (18.30 Uhr) treffen sie in Seinsheim auf den Dreizehnten der Kreisklasse, den FV Schwarzenau/Stadtschwarzach.
Spiel in Kürze
SV Gelchsheim – TSV Biebelried 0:1 (0:0)
Gelchsheim: Florian Liebenstein; Thomas Berger (81. Erwin Deppisch), Markus Lesch, Stefan Leikam (64. Stefan Ulsamer), Daniel Leimig, Simon Geßner, Michael Düchs, Joachim Barthel, Philipp Herbert, Michael Grüb (52. Dominik Hoos), Holger Geßner. Biebelried: Oliver Schmitt; Dominik Plagens, David Hofstätter, Christian Kraus, Carsten Breunig, Johannes Friedrich, Thomas Wolf (34. Patrick Weigand), Christian Schömig, Alexander Strnad (46. Sebastian Singer), Michael Müller, Andreas La Rosa (88. Andreas Leykauff); Rückwechsel: Thomas Wolf für Michael Müller (68.), Alexander Strnad für Christian Schömig (75.). Schiedsrichter: Jimmy Genheimer (Post SV Sieboldshöhe Würzburg). Zuschauer: 700 (in Willanzheim). Gelbe Karten: Lesch; Breunig. Eckenverhältnis: 9:1. Tor: 0:1 Carsten Breunig (51).