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Handball-Landesliga Nord Frauen: Placht gewinnt mit Etwashausen Spiel und Wette

Handball-Landesliga Nord Frauen

Placht gewinnt mit Etwashausen Spiel und Wette

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    Es liefen die letzten Sekunden des Derbys, da stieg Melanie Meyer noch einmal hoch und warf den Ball zu ihrem insgesamt zwölften Treffer in die Maschen. Während das Schlusssignal ertönte, stürmte sie auf die Ersatzbank ihrer Mannschaft zu, stieß einen spitzen Jubelschrei aus und fiel ihren Mitspielerinnen in die Arme. „Sie war heute etwas übermotiviert“, kommentierte Trainerin Steffi Placht nachher den Auftritt ihrer Protagonistin. Immerhin hatte Placht aber ihre Wette gewonnen. Mit Betreuer Peter Renner hatte sie vor dem Duell noch diskutiert, ob die 19-Jährige von den Volkacherinnen von Beginn an kurz gedeckt würde. Renner hatte auf die-se Variante gesetzt und verlor prompt ein Fläschchen Sekt. Diese wurde im Anschluss an das siegreiche Spiel sogleich geköpft, denn Volkachs Trainer Norbert Senft, der in Etwashausen wohnt, verzichtete auf diese Variante.

    Senft ließ zunächst etwas offensiver decken, mit Sandra Hämmerlein in der Spitze, die gleich einige Bälle aus dem Aufbauspiel Etwashausens heraus fing und zu Kontern nutzte. Die athletische, enorm flinke Spielerin brauste im Spiel häufiger wie ein Schnellzug an ihren Gegenspielerinnen vorbei, schien nur schwierig zu stoppen. Allerdings musste ihr Trainer Senft einige Pausen im Spiel gönnen, da sie nach wie vor Probleme an der Hand und am Rücken hat. Wäre sie richtig fit gewesen, wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre. Das größte Problem, das nicht nur Sandra Hämmerlein vor allem in der ersten Halbzeit hatte, stand im Tor des TV Etwashausen. Daniela Frank parierte gegen die frei vor ihr auftauchenden Volkacherinnen, die immer wieder Lücken in der TVE-Deckung fanden, mehrmals prächtig. Die Siebenmeter, von denen Frank drei hielt, wurden wieder zum Volkacher Nervenspiel. Den ersten warf Melanie Dotzer zwar platziert, der Ball prallte aber von Innenpfosten zu Innenpfosten und wieder ins Feld (8.). Den zweiten setzte Sandra Hämmerlein übers Tor (12.), den dritten – wieder von Dotzer – wehrte Frank mit dem Fuß ab (23.). Nach der Halbzeit, als Julia Albert die meiste Zeit zwischen den Pfosten der Etwashäuser stand, gewann Frank noch einmal das Duell gegen Hämmerlein (46.).

    Beim Stand von 10:6 für den TVE nahm Trainerin Placht eine Auszeit, um ihre Mannschaft wachzurütteln. „Lasst euch doch nicht so aus dem Spiel bringen“, mahnte sie ihr Team ob der zeitweilig hohen Fehlerquote. Aber Volkach kam einfach nicht her-an, lag zur Pause mit fünf Toren im Hintertreffen. Gleich nach der Pause verkürzte Hämmerlein auf 10:14, daraufhin folgte aber eine fatale Phase ihrer HSG. Auf 20:13 und 22:14 zogen die Etwashäuserinnen weg, weil sich viele technische Fehler ins Volkacher Spiel einschlichen. In der Defensive hätten sich seine Schützlinge nicht an Absprachen gehalten, klagte Trainer Senft. Vielleicht habe er zu spät auf eine 6:0-Deckung umgestellt, gestand er.

    Volkach war von Beginn an hohes Risiko gegangen, probierte es immer wieder mit Tempogegenstößen, was häufig klappte. Die 19 Jahre alte, erst neu gekommene Anna-Lena Früh erwies sich nicht nur dabei als Verstärkung. Bei Etwashausen sprang Anna Renner in die Bresche, wenn Melanie Meyer sich etwas zurücknahm. Trotzdem hätte Volkach auch durch die zu Ende hin umgestellte Abwehr Etwashausen beinahe noch in Verlegenheit gebracht. Zwei Minuten vor dem Abpfiff versagten die nicht immer souveränen Unparteiischen Volkach einen klaren Siebenmeter, mit dem die HSG noch einmal auf zwei Tore hätte herankommen können. „Manchmal wundere ich mich, dass ich so ruhig bleiben kann“, kommentierte TVE-Trainerin Placht nicht nur diese Phase. Sie sprach zu Recht von „einem guten Spiel, Werbung für den Frauenhandball.“ Senft brauchte sich nicht zu grämen. „Wir haben verdient verloren, das ist kein Beinbruch, Etwashausen ist schließlich Meisterschaftsfavorit.“

    Etwashausen: Daniela Frank, Julia Albert, Laura Böhm; Isabella Renner (1), Ricarda Suciu, Stefanie Placht (2), Janina Ruschin (3/3), Katrin Unser, Jelena Roganovic (1), Saskia Unser (1), Carolin Straßberger (1), Melanie Meyer (12/4), Anna Renner (5), Julia Meyer (1).   Volkach: Janina Früh, Katharina Knoppe; Melanie Dotzer (2), Petra Boesveld, Michi Müller, Vanessa Senft, Ann-Kathrin Schreiner, Sandra Hämmerlein (8/1), Anna-Lena Früh (4), Sandra Weingart (2), Eva Süßmeier (1), Lilli Sotak (1), Julia Zängler, Laura Senft (5).   Schiedsrichter: Paul Lehmann (VfB Forchheim/Holger Schwarz (TV Eibach). Zuschauer: 150 (geschätzt). Zeitstrafen: 2x Melanie Meyer, Isabella Renner, Roganovic; Früh, Boesveld, Süßmeier. Siebenmeter: 7:5 (7:1 verwandelt). Spielfilm: 1:2 (2.), 5:4 (8.), 10:6 (23.), 14:9 (30.) – 20:13 (40.), 23:16 (46.), 26:18 (49.), 27:23.

    Landesliga Nord Frauen

    Nabburg/Schwarzenfeld – TV Marktleugast28:19
    HG Zirndorf – SG Garitz/Nüdlingen25:23
    TV Helmbrechts – VfB Forchheim24:22
    TV Etwashausen – HSG Volkach27:23
    TSV Lichtenau – HSG Fichtelgebirge25:21
    TS Herzogenaurach – HC 03 Bamberg28:23
    SG Mintraching/Neutraubling – DJK Rimpar27:22
    1.(1.)TV Etwashausen651163:13510:2
    2.(4.)TV Helmbrechts642152:13810:2
    3.(2.)HSG Volkach6321149:1298:4
    4.(3.)DJK Rimpar642131:1158:4
    5.(7.)TSV Lichtenau6312133:1267:5
    6.(8.)TS Herzogenaurach532132:1196:4
    7.(5.)HSG Fichtelgebirge532140:1376:4
    8.(6.)SG Garitz/Nüdlingen633154:1506:6
    9.(9.)HG Zirndorf523124:1344:6
    10.(11.)SG Mintraching5122115:1274:6
    11.(12.)HSG Nabburg624127:1454:8
    12.(10.)HC 03 Bamberg514110:1282:8
    13.(13.)VfB Forchheim41383:941:7
    14.(14.)TV Marktleugast5597:133:10

    Online-Tipp

    Weitere Impressionen vom Derby in der Handball-Landesliga finden Sie im Internet unter www.mainpost.de/sport/kitzingen

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