Die Siege fielen knapp aus und die Niederlagen deutlich. Doch auch auf diese Art ließ sich das veranschlagte Ziel verwirklichen. Zweimal gewannen die Albertshofen Roughnecks in der abgelaufenen Saison, um den Abstieg zu verhindern. Mit 24:19 und 20:18 wurden die Schweinfurt „Ball Bearings“ bezwungen und so aus der Liga gedrängt. Nebensächlich blieben für Albertshofen die sechs übrigen Ergebnisse, die mit 9:26, 0:63, 0:20, 0:38, 6:68 und 8:56 gravierend ausfielen.
Nach dem vorzeitig geglückten Ligaverbleib hatten die Roughnecks in ihrer letzten Saisonbegegnung gegen die Würzburg „Panthers“ am vergangenen Wochenende nur noch einen abschließenden Wunsch: ein besseres Resultat als beim Hinspiel (0:63), veredelt mit einem eigenen Touchdown. Beim 8:56 gelang ihnen beides. Im dritten Viertel erreichte der Albertshöfer Ballträger Felix Baumgärtel für sechs Punkte die Endzone. Zwei Extrazähler holte anschließend Quarterback Markus Wehnert, einer der wenigen Akteure Albertshofens, die über die gesamte Saison positiv auffielen. Zu mehr reichte es gegen die überlegenen Würzburger nicht. Die im Schlussklassement drittplatzierten Gäste (hinter Meister Nürnberg und dem Tabellenzweiten Rosenheim) vermochten die Angriffszüge des Gegners vorherzusehen und zu stoppen und erlangten ihrerseits in jedem Viertel vierzehn Punkte. „Es war wie immer“, sagte Albertshofens Cheftrainer Markus Schmer. „Wir haben die erste Halbzeit benötigt, um warm zu werden.“ Kann sein, dass es Mark Palmer im zweiten Durchgang zu heiß wurde. Mit dem Würzburger Robert Marshall lieferte er sich kurz vor Ende der Begegnung eine Handgreiflichkeit jenseits des Erlaubten, in deren Folge beide vom Spiel ausgeschlossen wurden.
Sechs Anfänger hatte Schmer in das 34-Mann-Aufgebot gestellt – und auch er war mit 39 Jahren noch einmal aufgelaufen. „Mein Abschiedsspiel hatte ich eigentlich voriges Jahr gegeben“, erklärte Schmer, „aber ich wollte ein absolut letztes Mal Spaß haben.“ Doch Trainer werde er wohl auch kommende Saison bleiben. In welcher Liga die Roughnecks dann antreten, haben sie noch nicht entschieden. In der fünftklassigen Verbandsliga, in der darunter liegenden Landesliga oder nur in der Aufbauliga: In Albertshofen ist die Diskussion um einen freiwilligen Abstieg losgebrochen. Mancher sehnt sich nach Siegen, die die Mannschaft in ihrer Premierenspielzeit in der Anfängerliga bis zur Meisterschaft gefeiert hat. Durch einen freien Platz konnte sie um zwei Klassen aufsteigen. „Ich will nicht zurück in die unterste Liga und hoffe, dass der Football in Albertshofen weiterlebt“, sagt Martin Gritschke, der Gründer und Manager dieses Teams.
Trainer Schmer zweifelt derweil an der künftigen Konkurrenzfähigkeit in der Verbandsliga: „Wir brauchten einen gelernten Quarterback und bis zu zehn erfahrene Neuzugänge.“ Die Entscheidung soll Anfang nächsten Jahres fallen.