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SC Marktbreit lässt Frauen ziehen

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SC Marktbreit lässt Frauen ziehen

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    Künftig für den TSV Frickenhausen am Ball: Marktbreits Fußballerinnen
um Simone Scheerer.
    Künftig für den TSV Frickenhausen am Ball: Marktbreits Fußballerinnen um Simone Scheerer. Foto: FOTO ANDREAS STÖCKINGER

    32 Ja- gaben bei 22 Nein-Stimmen, drei Enthaltungen und einem ungültigen Stimmzettel den Ausschlag. Mit diesem Wahlergebnis war der Weg frei für den Landesligisten, mainabwärts zu wechseln und ab der kommenden Saison in den grün-weißen Farben des TSV Frickenhausen zu spielen. Hauptgrund für die Frauen, den Verein wechseln zu wollen, sind die schlechten Trainingsbedingungen an der Marktstefter Straße. "Die räumliche Enge", so Abteilungsleiter Norbert Singvogel, "zwei Damen- und zwei Juniorinnenteams müssen sich mit den Junioren das Trainingsgelände teilen, sind eine Zumutung für alle Beteiligten." Vorgetragen wurde der Wechselwunsch Ende November 2004. Bis Mitte April muss eine Entscheidung gefallen sein, damit in der nächsten Saison der Spielbetrieb in der Landesliga Nord aufrecht erhalten werden kann.

    Marktbreits Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Kikiernicki bedauerte den Wechsel, da die Frauenabteilung seit 35 Jahren ein fester Besandteil im Verein ist. Ehrenrat Günther Knöchel führte an, dass sich die Bedingungen ab April entschärften, da dann das gesamte Hockeygelände des MHC vom Verein genutzt werden könne. "Im Sinne des SCM müssen wir versuchen und in der Lage sein, Probleme zu lösen. Ich bin gegen den Wechsel. Sonst kann das Schule machen. Irgendwann will eine Jugendmannschaft aus irgendwelchen Gründen ebenfalls wechseln", begründete Knöchel sein "Nein".

    Der langjährige Frauen-Abteilungsleiter Uwe Hanselmann sieht im Zugewinn des Hockeygeländes keine vernünftige Alternative, da das Duschproblem nicht gelöst sei. Beim Verband werden die Termine für den Spielbetrieb der Frauen und Mädchen erst nach dem Feststehen der Herren- und Juniorentermine festgelegt. Jugendleiter Peter Meyer sieht den derzeitigen Trainingsbetrieb im Sportclub als nicht zumutbar für die Verantwortlichen. Durch den Wechsel der Frauen könne die Jugendarbeit beim SCM nur profitieren, waren sich Jugend- und Frauenleitung einig.

    Günther Knöchel konnte nicht verstehen, dass die Beiträge erhöht werden sollen und dass man gleichzeitig 81 Mitglieder ziehen lassen wolle. Auf Verlangen der Mitglieder kamen dann Zahlen auf den Tisch. So betragen die fixen Kosten der Frauenabteilung 5 200 Euro pro Jahr. Hinzu kommen weitere 1 800 Euro für BLSV-Abgaben, Strom, Wasser und Spielgeräte, so dass der Gesamtaufwand zirka 7 000 Euro beträgt. Die Beitragseinnahmen aus der Frauenabteilung liegen bei 2 172 Euro.

    "Wir sind nicht dafür da", so der dritte Vorsitzende Heinz W. Hauff, "Gewinne zu erwirtschaften. Wir müssen kostendeckend arbeiten." Was passiert, wenn die Versammlung gegen einen Austritt stimmt? Darüber hatte sich die wechselwillige Abteilung keine Gedanken gemacht. Einige der Spielerinnen würden gewiss nach Frickenhausen wechseln. "Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte", erklärte Abteilungsleiter Norbert Singvogel. "Unsere Zweite würde dann absteigen, um die Erste zu unterstützen. 35 Jahre Arbeit wären für die Katz. Das geht dann zu Lasten der ersten Mannschaft."

    Soweit kommt es nicht. Die Abteilung wird geschlossen wechseln. "Unser Zusammenhalt ist in den letzten Jahren eigentlich noch größer geworden", erklärt Rosi Reisenwedel. Sie muss es wissen. Denkt man an Frauenfußball in Marktbreit, fällt dem Beobachter sofort ihr Name ein. Sportlich und menschlich über Jahre hinweg ein Vorbild, trainiert sie momentan die zweite Mannschaft und ist in der Jugendarbeit tätig. "Wir beenden unsere Saison in Marktbreit und schließen uns zum 1. Juli dem TSV Frickenhausen an", erklärt sie die weitere Vorgehensweise.

    Der bisherige Abteilungsleiter Norbert Singvogel wechselt ebenfalls. Er wird in der neuen Abteilung aber in erster Linie als Betreuer für die Landesliga-Mannschaft tätig sein. Abteilungsleiter soll Peter Bentlage werden.

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