Bad Mergentheim und Hollenbach waren die beiden entscheidenden Stationen der SGM Taubertal/Röttingen auf dem Weg in die Bezirksliga Hohenlohe. Gleich im ersten Jahr ihres Bestehens belegte die aus FC Taubertal und TSV Röttingen bestehende Spielgemeinschaft den zweiten Platz in der Kreisliga A3. Das kam insofern überraschend, da sie sich zur Premiere einen einstelligen Tabellenplatz vorgenommen hatte. Nach einer überragenden Rückrunde folgte die Sensation in der Relegation. Die von Uwe Göb trainierte Mannschaft setzte sich gegen Crailsheim II nach Elfmeterschießen durch und besiegte schließlich die ranghöheren Michelbacher. Somit verzögerte sich Göbs zuvor feststehender Abschied nach zehn Jahren als Trainer der Taubertaler noch einmal um zwei weitere Wochen. Während die Zugehörigkeit noch offen war, stand seit längerer Zeit schon sein Nachfolger fest. Stefan Roth trainiert den Bezirksliga-Aufsteiger in dieser Saison. Der 44-Jährige stürmte seit der frühen Jugend für seinen Heimatverein SV Bieberehren, wo er – nachdem er 1990 die Trainer-B-Lizenz erworben hatte – mehrere Jahre die Jugend und bereits zwei Mal die Aktiven trainierte. Während seines Studiums coachte Roth ebenso die damals in der Junioren-Bayernliga spielende A-Jugend des Post-Süd Regensburg. Zurück in der Region war er Mitte der 1990er Jahre zudem für zwei Jahre als Co- und Torwarttrainer beim Post-SV Sieboldshöhe in Würzburg tätig. Damals unter dem ehemaligen Zweitbundesliga-Spieler Bruno Werner. Nach dem Aufstieg der Tauberfranken in die Bezirksliga weiß Roth um die bevorstehenden Schwierigkeiten in der höheren Liga: „Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Wir haben eine junge Mannschaft, die erst an Erfahrung gewinnen muss, um in der Bezirksliga zu bestehen.“ Ebenso wiegt der Abgang von Torjäger Tomasz Kociszewski schwer. Der Pole, der den Verein mit unbekanntem Ziel verließ, zeichnete sich in der vergangenen Saison mit 27 Toren zum zweiten Mal in Folge als erfolgreichster Torschütze der Liga aus. „Diesen Verlust können wir nicht mit einem einzigen Spieler kompensieren. Das geht nur über mannschaftliche Geschlossenheit und sehr großem Zusammenhalt“, weiß Roth. Jedoch fehlte Kociszewski bereits beim entscheidenden Relegationsspiel in Hollenbach, was der Mannschaft aufzeigte, dass sie auch ohne ihren vermeintlich besten Angreifer Großes leisten kann.
Seit 11. Juli befindet sich das Team in der Vorbereitung, ist bereits eingespielt, denn Neuzugänge gab es nicht. „Die Mannschaft zieht sehr gut mit, alle sind motiviert. Wir haben im Schnitt 24 Spieler beim Training“, zeigt sich Roth zufrieden mit dem Verlauf der bisherigen Einheiten. Eine große Beteiligung sei auch wichtig, da der Kader ab dieser Saison zwei Teams bedienen müsse, nachdem die zweite Mannschaft nicht mehr in der Reserverunde, sondern in der Kreisliga B4 auch in Konkurrenz spielt. Unbeständig waren die Ergebnisse der Testspiele. Ein Blitzturnier zum Beginn der Vorbereitung gewannen die Taubertaler ohne Niederlage, erzielten gegen das zwei Klassen niedriger spielende Bieberehren ein torloses Unentschieden. Dabei boten sie eine aus erster und zweiter Mannschaft gemischte Formation auf. Im Bezirkspokal traten sie erstmals mit dem reinen Bezirksliga-Kader an, schieden aber in Runde eins gegen Westheim, einen Aufsteiger in die Kreisliga A, aus. „Wir müssen in dieser Saison alles geben, um unser Ziel zu erreichen“, weiß Roth. Erschwerend kommt in den ersten Wochen hinzu, dass die ersten zwei Ligaspiele in Wachbach und Altenmünster auswärts stattfinden. „Es wäre sicherlich ein Vorteil gewesen, wenn wir anfangs zu Hause gespielt hätten“, ist Roth nicht glücklich über diesen ungünstigen Saisonstart. „Die Wachbacher sind ein unangenehmer Gegner, spielen seit vier Jahrzehnten mindestens in der Bezirksliga“, rechnet der frühere Stürmer beim Vorjahresfünften mit einer hohen Hürde, zumal zwischen den beiden Mannschaften aus dem Fußball-Altkreis Bad Mergentheim eine sportliche Rivalität bestehe. Auch in Altenmünster, Elfter der letzten Saison, erwarte seine Mannschaft keine leichte Aufgabe, ehe Ende August nach langem Warten das erste Heimspiel gegen Mitaufsteiger Braunsbach, Meister der Kreisliga A1, ansteht. „Die Bezirksliga ist sehr stark. In den letzten Jahren gab es immer wieder Mannschaften, die überraschend vorne oder hinten dabei waren“, schätzt Roth die Konkurrenz um den Klassenerhalt als groß ein.
SGM Taubertal/Röttingen
Abgang: Tomasz Kociszewski (Ziel unbekannt). Neuzugänge: Keine.
Aufgebot, Tor: Dominik Gehring. Abwehr: Timo Schnabl, Patrick Fries, Steffen Heller, Georg Löbert, Felix Krumpiegl, Florian Olkus. Mittelfeld: Dominik Lysak, Jonas Löbert, Rainer Hut, Alexander Kempl, Matthias Mohr, André Fries. Angriff: Marc Burger.
Trainer: Stefan Roth (neu, Bieberehren). Meistertipp: Keine Angabe. Saisonziel: Nichtabstieg.
Offizieller Saisonauftakt
Auch im Fußballbezirks Hohenlohe gibt es seit dieser Runde ein Saisoneröffnungsspiel. Beteiligt daran ist auch die SGM Taubertal/Röttingen. Der Aufsteiger tritt am Samstag, 16. August, um 16 Uhr beim langjährigen Bezirksligisten SV Wachbach an.