WÜRZBURG Etwa 300 Reiter, dazu knapp 400 Pferde und in etwa 2000 Zuschauer an drei Tagen: Der Würzburger Reit- und Fahrsportverein als Veranstalter zeigte sich zufrieden mit dem traditionellen Kiliani-Reitturnier.
Erst als seine letzte Konkurrentin durch das Ziel geritten war, fiel die Anspannung von Thorsten Kranz ab, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Jetzt war er sicher: Der Mann von den Pferdefreunden Eisingen hatte die Springprüfung der Klasse M, und damit den springreiterischen Höhepunkt des Würzburger Kiliani-Reitturniers im abschließenden Stechen gewonnen. Zufrieden streichelte er sein Pferd "Ufo 13", dass ihn zweimal fehlerfrei über den Parcours gebracht hatte. Zweite wurde mit vier Fehlerpunkten Manuela Blechschmidt vom PST Kirschberghof Sommerhausen auf "Horse Gmy's Primavera" vor Julian Burczyk (RC Hippo Plus Bamberg).
16 Starter waren zunächst auf den 500 Meter langen Kurs mit zwölf Hindernissen bis maximal 1,30 Meter gegangen, bevor es zum Stechen um den Sieg kam. "Besonders die letzte Zweier-Kombination war schwierig", analysierte Sieger Kranz hinterher. "Der Sprung war beim Anreiten durch einen Busch leicht verdeckt und vorher eine fast 90 Grad-Wendung zu reiten." Trotzdem absolvierte der Eisinger als einziger den trotz der heftigen Regenfälle der Vortage in gutem Zustand befindlichen Parcours auch im Stechen ohne Fehler. Bereits am Samstag hatten mit einem weiteren Springen der Klasse M und der Dressurprüfung der Klasse S zwei weitere Höhepunkte angestanden. Bei der Springprüfung war es Manuela Blechschmidt, die mit Platz drei hinter Luisa Hein (Aischgrund) und Edgar Friedrich (Grafenrheinfeld) aufhorchen ließ. In der Dressur ritt der für den gastgebenden Reit- und Fahrsportverein Würzburg angetretene Martin Waldkugel auf Prinz Pacelli mit 772,00 Punkten auf einen guten zweiten Platz, knapp geschlagen von der Ludwigsburgerin Julia Chirin Proppe auf Xion (776,00) und deutlich vor Maria Denise Hilbert (Röckenhof) auf Ravel 234.
Knapp 2000 Besucher fanden an den drei Veranstaltungstagen den Weg auf das Gelände am Main. "Mit der Resonanz bin ich zufrieden. Zumal wir ja erst am Sonntag wirklich gutes Wetter hatten", bilanzierte der stellvertretende Vorsitzende des Reit- und Fahrsportvereins Jochen Klingler letztlich zufrieden. "Immerhin ist das ja auch ein Traditionsturnier, dass es schon seit über 50 Jahren gibt."
Und das seinen festen Platz im Kalender der Reiter hat. Rund 300 Teilnehmer und knapp 400 Pferde standen auch diesmal wieder auf der Meldeliste. "Eine gute Zahl", sagt Klingler. Schließlich ist Reiten nicht gerade eine rasant wachsende Sportart. "Mit solchen Turnieren können wir Werbung machen", gibt sich der Klingler optimistisch - und mit gutem Reitsport allemal. Thorsten Kranz jedenfalls hatte selbiges getan. Jetzt wollte er nur sein Startgeld beim Turnier-Büro bezahlen und möglichst schnell heim. "Es war ein verdammt langer Tag", seufzte er glücklich - und ein erfolgreicher noch dazu.