Absteiger haben – quer durch alle Sportarten – in der neuen Saison nicht selten die Bürde des Favoriten zu tragen. Das geht auch der Spielgemeinschaft Taubertal/Röttingen nicht anders, deren Trainer Joe Strauß-Brix in jedem Fall „vorne mitspielen“ will. Aber er weiß, dass „dazu auch das Glück gehört, von Verletzungen verschont zu bleiben“.
In dieser Hinsicht sind er und seine Schützlinge nicht verwöhnt. Ex-Kapitän Steffen Heller fehlt nach seinem Schulterbruch im April weiterhin. Jacek Niewiadomski wurde in dieser Woche am Kreuzband operiert und – zu schlechter Letzt – hat sich der neue Mannschaftsführer Lukas Gundermann am Mittwoch bei der 2:3-Heimniederlage im Pokalspiel gegen Sindringen/Ernsbach eine Verletzung im Knie zugezogen. Endgültig wird erst eine MRT (Magnetresonanztomografie)-Untersuchung am Montag Auskunft darüber geben, um was es sich genau handelt. „Das sind alles Verteidiger, also normalerweise Leute, die austeilen. Bei uns stecken sie dagegen ein“, beklagt Joe Strauß-Brix schmunzelnd. Nach Lachen ist ihm aber nicht zumute, weil sein kleiner Kader (13, 14 Mann) immer kleiner wird.
Zum Saisonauftakt erwartet die Spielgemeinschaft bereits am Samstag, 15.30 Uhr, den Mitfavoriten FC Creglingen. Der Vizemeister der vergangenen Saison, der erst in der Relegation am Aufstieg scheiterte, kommt mit der Empfehlung des 5:0-Pokalsieges aus der ersten Runde gegen den Bezirksligisten Markelsheim/Elpersheim. In der zweiten wurde ein weiterer Bezirksligist dann zur Endstation. Gegen den TSV Hessental gab es eine 4:6-Niederlage nach Elfmeterschießen.
„Creglingen hat eine tolle Vorbereitung gespielt, besitzt eine junge Mannschaft, einen neuen Trainer und ist für mich ein Titelanwärter“, erzählt Joe Strauß-Brix. Das will er nicht (nur) als Lob auf seinen Freund und Trainerkollegen verstanden wissen. Stefan Roth hat seit dieser Saison das sportliche Sagen in der Heimat der – nach eigenem Bekunden – „weltberühmten Herrgottskirche mit dem Marienaltar von Tilman Riemenschneider“. Jener Stefan Roth, der Taubertal/Röttingen drei Spielzeiten (14/15 bis 16/17) trainierte, die Mannschaft in der Bezirksliga übernahm, mit ihr abstieg, sofort als souveräner Meister wieder aufstieg und sich mit dem Bezirksliga-Klassenerhalt verabschiedete. Sein Nachfolger wurde Joe Strauß-Brix. Den Abstieg hat er auch schon ertragen müssen, über den Rest der Roth'schen SGM-Geschichte würde sich sicher nicht nur der Trainer freuen.
Vor dem Vergleich geben sich die beiden Übungsleiter optimistisch. Strauß-Brix tippt auf einen 2:1-Sieg, Roth, für den die Partie aufgrund der Vorgeschichte „kein Spiel wie jedes andere ist“, auf einen 2:0-Erfolg.