Regionalligameister TV Marktheidenfeld hat das Double geschafft. Mit dem erstmaligen Gewinn des Bayernpokals glückte den TVM-Girls der perfekte Abschluss einer perfekten Saison.
Beim Final-four-Turnier der Regionalligisten in der heimischen Renkhoff-Halle demonstrierten die Barthel-Schützlinge noch einmal eindrucksvoll ihre spielerische Klasse und ließen weder dem MTV München im Halbfinale noch der TS Jahn München II im Endspiel eine Chance.
Da MTV München (wegen der schon begonnenen Osterferien) ohne drei Leistungsträger angereist war, kamen die Oberbayern über die Außenseiterrollen nicht hinaus. Lediglich in den Anfangsminuten setzten sie dem TVM Widerstand entgegen, die Tempoverschärfung im zweiten Viertel vermochten sie aber nicht mehr mitzugehen. Nach einem 24:3-Lauf mit hoher Trefferquote hatte Marktheidenfeld bereits zur Pause für klare Verhältnisse gesorgt (42:19). Nur die Ex-Marktheidenfelderin Alena Lauts und Centerspielerin Aliza Williams waren beim MTV korbgefährlich.
Mehr Mühe hatte dagegen Jahn München im zweiten Halbfinale mit dem TV Schwabach. Erstmals nach längerer Verletzungspause wieder mit Top-Centerin Katharina Kreklau, ließen sich die Mittelfranken von Jahns toller Dreierserie (5 in Folge) zur frühen 23:7-Führung (8.) nicht beeindrucken und kämpften sich wieder auf 23:21 (19.) heran. Die Partie bleib bis ins Schlussviertel offen, ehe die Jahn-Routiniers Julia Sturm und Theresa Streng mit sicheren Positionswürfen für die Entscheidung sorgten.
Damit kam es zum erwarteten Finale zwischen dem Meister und dem Vizemeister. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein sehenswertes, temporeiches, äußerst intensives Match auf spielerisch hohem Niveau. Dabei spielentscheidend: Der TVM leistete sich gegen die starke Abwehr der Münchnerinnen nur sehr wenige Fehler, zeigte eine hervorragende Reboundarbeit und verbuchte eine hohe Trefferquote. In der Offensive setzten zunächst Ines Liebler und Franziska Riedmann die Akzente. Da auch Eva Barthel (16 Punkte in der 1. Halbzeit) schnell ihren Rhythmus gefunden hatte und einige schwierige Würfe traf, lag der TVM nach zwölf Minuten erstmals zweistellig in Führung (21:11).
Diese wuchs kontinuierlich, weil Jahn zwar gut kombinierte, aber immer wieder Chancen ausließ. Nur Theresa Streng zeigte sich im Abschluss sicher. Anders der TVM. Katrin Bahlke und Barthel sorgten mit vier Treffern in Folge schon kurz vor der Pause für ein beruhigendes 16-Punkte-Polster (35:19).
Kaum zu stoppen
Nach dem Wechsel spielten vor allem Margret Pfister und Raphaela Jochimczyk ihre Stärken im Eins-gegen-eins aus und waren auf dem Weg zum Korb nicht zu stoppen. Spätestens nach Jochimczyks Dreier zum 49:30 (27.) befand sich der TVM auf Siegkurs. Jochimczyk spielte auch in der Abwehr überragend. Unter anderem verbuchte sie in beiden Spielen insgesamt zehn geblockte Würfe – im Frauenbasketball ein fantastischer Wert. Während München im Schlussviertel das Wurfglück und die Kraft fehlte, um das Blatt noch einmal zu wenden, ließen die TVM-Girls nicht nach und zeigten noch einige schöne Schnellangriffe.
Schon zweimal waren sie im Endspiel nur knapp gescheitert, unter anderem an Jahn München II, beim dritten Mal siegten sie jetzt umso eindrucksvoller. „Wir waren heute von Beginn an in der Offensive hoch konzentriert, haben in der Abwehr gut gearbeitet und unsere Stammformation von der Bank toll entlastet“, machte TVM-Trainer Fabian Barthel auch seinen Auswechselspielerinnen ein großes Kompliment.
Nachdem Pokalspielleiter Michael Schmitt (Aschaffenburg) als Vertreter des Bayerischen Basketballverbandes (BBV) einen bayerischen Löwen aus Porzellan, den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten, als Pokal-Trophäe überreicht hatte, konnten die TVM-Spielerinnen nach der bisher erfolgreichsten Saison der Abteilungsgeschichte endgültig zum Feiern übergehen. Unabhängig davon, ob sie den Aufstieg in die Zweite Bundesliga wahrnehmen oder nicht, sind sie in der Saison 2017/18 als Bayernpokalsieger erstmals für die erste Hauptrunde des DBB-Pokals qualifiziert.
Die Statistik der Spiele Final-four-Turnier der Basketballerinnen um den Bayernpokal Halbfinalspiele TV Marktheidenfeld – MTV München 73:44 (42:19) TVM: E. Barthel 21 (1 Dreier), Pfister 15, Liebler 12 (1), Jochimczyk 9, F. Riedmann 5, Merkle 5, Bahlke 2, Müller-Scholden 2, I. Gerberich 2. MTV: Lauts 13 (2), William 8 (2), Wulff 8. TS Jahn München II – TV Schwabach 59:49 (31:24) TS Jahn: Sturm 19 (2), Streng 18, Uhlig 12 (2). TVS: Bimazubute 11 (3), Kreklau 10 (1), Fett 6. Endspiel TV Marktheidenfeld – TS Jahn München II 70:41 (35:19) TVM: E. Barthel 21 (1), Jochimczyk 15 (1), Pfister 10, Riedmann 8, Bahlke 6, Liebler 5, Gerberich 3, Müller-Scholden 2, Merkle. Freiwurfquote: 80 Prozent (16 von 20). TS Jahn: Streng 18, Sperber 5 (1), Sturm 5 (1), Molz 5, Obländer 4, Bodenschatz 2, Uhlig 2. Freiwurfquote: 30 Prozent (3 von 10). Zusch.: 100. ONLINE-TIPP Mehr Bilder vom Pokalturnier unter: www.mainpost.de/sport/ mainspessart