Aufatmen bei der DJK Retzstadt. Das Team ist nach dem Winter gleich erfolgreich in den zweiten Teil der Runde mit einem 6:4-Sieg daheim gegen den SV Altfeld gestartet und entfernte sich damit von den Relegationsplätzen der Fußball-Kreisliga Würzburg 2. Und nun ist auch die Trainerfrage für die neue Saison geklärt: In der Runde 2018/19 übernimmt Michael Weber.
Derzeit werden die Retzstadter vom Interimstrainer-Trio Thomas Eisenbacher, Steffen Schmitt und Norbert Baunach betreut. Im Dezember 2017 hatte sich der Verein von Spielertrainer Patrick Plawky getrennt, auch weil der erste Teil der Saison auf Relegationsplatz 13 recht dürftig abgeschlossen wurde. Der frühere Leinacher Landesliga-Spieler hatte die Jugendkraft seit Sommer 2016 betreut.
Höherklassige Erfahrung
Der Trainerposten wird bei der DJK derzeit auf drei Schultern verteilt, um das Schiff wieder in ruhigere Kreisliga-Gewässer zu bringen. Darunter sind mit Thomas Eisenbacher (33) und Steffen Schmitt (29) zwei Spieler, die in der Vergangenheit auch schon höherklassig in Rimpar und Leinach gekickt haben. Mit Norbert Baunach holten sich die beiden noch einen ganz erfahrenen Trainer-Haudegen an ihre Seite. „Seine Erfahrung brauchen wir“, sagt Eisenbacher.
Er selbst wird voraussichtlich nicht mehr so schnell auf dem Platz für Tore sorgen. Der Rückzug erfolgte nicht nur wegen der Familie, er ist zum zweiten Mal Vater geworden. Verletzungen am Meniskus und am Sprunggelenk bremsten den 33-Jährigen, die er erst einmal richtig auskurieren möchte.
Schwierige Umstellung
Dass es nach Platz elf in der Vorsaison diesmal keine einfache Runde werden würde, hatte nicht nur Thomas Eisenbacher erwartet. Der ein oder andere Stammspieler der letzten Jahre hatte aufgehört oder pausierte, wie etwa Florian Schmitt. Die Lücken sollten mit jungen Leuten aus dem Nachwuchs geschlossen werden, was doch nicht ganz funktionierte. Der Unterschied zur A-Jugend stellte sich bei den Aktiven in Sachen Härte und Tempo doch als größer heraus, als mancher erwartet hatte, meint Eisenbacher. „Die Stimmung war bei uns nie schlecht, wir sind ein eingeschworener Haufen. Nur die Punktausbeute ließ zu wünschen übrig“, schaut er zurück.
Deswegen habe man sich zur Winterpause eben zur Veränderung entschlossen und sich schweren Herzens von Spielertrainer Patrick Plawky getrennt. Bevor es im Jahr 2018 wieder losging, „haben Steffen Schmitt und ich uns viele Gedanken gemacht“, so Eisenbacher. Eine intensive Vorbereitungszeit mit sechs Wochen Training liegt nun hinter der Mannschaft. Die brachte auch Rückschläge, wie etwa die Verletzung von Jochen Adelmann, der sich den Mittelfuß brach.
So musste zum Auftakt beim Sieg gegen Altfeld mit Florian Schmitt (36) wieder einer die Fußballschuhe anziehen, der mit dem Hausbau beschäftigt ist und kaum trainieren kann. Doch seine Erfahrung erwies sich als unheimlich wichtiger Baustein. Trotzdem ist die Abwehr immer noch das Sorgenkind. „Vorne hui, hinten pfui“, fasst Eisenbacher zusammen. „Wir haben Altfeld durch leichtsinnige Fehler einige Chancen gelassen, hatten aber das Spiel in der Hand“, so der Interimstrainer. Zudem war DJK-Torwart Sven Burghart in der Altfelder Drangphase auf dem Posten. In der zweiten Halbzeit erhöhte die DJK auf 5:2 und 6:2, Altfelds erneute Anschlusstore fielen zu spät.
Unbequemer Gegner
Offensiv zeigte sich die Jugendkraftler auch dank Steffen Schmitt bärenstark, der in seinem vierten Saisonspiel dreimal traf. Nun hofft Thomas Eisenbacher, dass seine Retzstadter möglichst bald weg von den bedrohten Tabellenregionen kommen. Er weiß aber, dass es in der ausgeglichenen Liga nicht einfach wird. Als nächstes muss die DJK nun zum FV Helmstadt (Anstoß: Sonntag, 15 Uhr), der in zwei Spielen heuer erst einen Punkt ergatterte. „Für uns war das immer ein unbequemer Gegner, spielstark und mit schnellen Leuten. Aber vielleicht können wir deren Situation ausnutzen“, schaut Eisenbacher voraus.
Weiter nach vorne geht der Blick in der Trainerfrage. So hat die DJK Retzstadt bereits eine Personalie für die neue Runde geklärt. Dann wird dort mit Michael Weber ein Mann den Trainerposten übernehmen, der momentan den Kreisklassisten SpVgg Gülchsheim betreut. Der 46-Jährige besitzt Erfahrung als höherklassiger Fußballer: Unter Trainer Djuradj Vasic spielte er für den FC Schweinfurt 05 in der Regionalliga.