(mds) „Radsport ist Leidenschaft und wer ihn betreibt, muss leidensfähig sein“, erklärte Hans Schleicher, der Vorsitzende des RV Concordia Karbach, bei der Fahrervorstellung seiner „gelben Flitzer“ bei der Firma Löwen-Restaurierung in Erlenbach.
Schleicher ist seit einigen Monaten nicht mehr „nur“ für den Sport zuständig, sondern repräsentiert jetzt als Vorsitzender den Traditionsverein. Trotzdem lässt es sich der 61-Jährige nicht nehmen, seine Kräfte immer noch mit den Jungen zu messen. „Für mich ist es eine Gnade, dass ich einen 13-Jährigen auch noch am Berg anfahren und lancieren kann“, sagte der zweifache Großvater mit einem Grinsen. Das zeige, Radfahren sei gesund und halte jung.
Das Amt des Sportlichen Leiters hat Schleicher abgegeben an Rolf Wiesmann, der erstmals das Team vorstellte. „Unsere Nachwuchsfahrer brauchen kein Doping, um Leistung erbringen zu können“, sprach er gleich das Thema an, für das nicht nur seiner Meinung nach, der „Radsport als Lückenbüßer für andere Sportarten“ und somit auch als „Sündenbock für den gesamten kommerziellen Spitzensport“ herhalten müsse. „Unsere Sportler lernen im Training und bei den Wettkämpfen erfolgreich zu sein – ohne Doping“, unterstrich Wiesmann.
Harte Vorbereitung
Sechs Monate Vorbereitungszeit mit Joggen, Hallen- und Krafttraining und tausenden von Trainingskilometern liegen hinter den Sportlern. „Für eure Ziele habt ihr viel Zeit und Mühe aufgebracht“, sagte er. Radsport sei zeitaufwändig und gehe nur mit höchster Leistungsbereitschaft, Willen, Disziplin und Strukturierung, betonte Wiesmann. „Ausbildung, Schule und Freizeit müssen auf den enormen Zeitaufwand abgestimmt werden.“
Dazu braucht es auch die Unterstützung der Eltern. Diese haben die Rennfahrer, die Wiesmann am Samstag vorstellte. Erst hineinschnuppern und sich orientieren muss heuer Julian Kattinger (Wertheim), der Herren-C-Klasse fährt. Julian Schneider aus Ansbach (U19) ist einer der zwölf Rennfahrer, die in der Bayernauswahl Bundesligarennen fährt. „Er ist eines unserer großen Talente und kann in diesem Jahr eine Führungsrolle einnehmen“, sagte Wiesmann. Ebenso wie Schneider gehört auch Robin Schreiner aus Wertheim (U19) dem Landeskader an. „Er hat sich 2010 als Siegfahrer entwickelt und wird sich etablieren“, so Wiesmann.
Hannes Wolpert ist der „Neue“ im Team. Der 21-Jährige aus Unterheinriet bei Heilbronn fährt in der U23. Luisa Kattinger aus Wertheim (U17) fährt ebenfalls für den Bayerischen Radsportverband (BRV). „Sie gehört zu den besten Fahrerinnen und wir erwarten auch heuer einige vordere Plätze“, gab Wiesmann ihr das Ziel vor. Lukas Kirsch (Hafenlohr) und Lukas Wiesmann (Marktheidenfeld) fahren im zweiten Jahr U17. „Beide haben Potenzial und können Podestplätze einfahren“, erklärte der neue Sportliche Leiter.
Mike Schneider (U15) ist ein Karbacher Gewächs, im August 2010 neu eingestiegen, gehört er bereits jetzt zum erweiterten BRV-Kader. Mareike Robohm (Erlach) und Gabriel Schwarzkopf aus Marktheidenfeld (U13) hätten Potenzial und Talent. Eva-Maria Wiesmann (Marktheidenfeld) und Christoph Ludwig aus Karbach (U11) sind die jüngsten Lizenzfahrer des RVC.
Peter Schlembach (Marktheidenfeld), Stephan Weis (Hafenlohr) und Dominik Schreck (Erlenbach) treten heuer kürzer wegen Schule und Ausbildung. Tobias Frühauf (Karbach), Christian Landeck (Michelrieth) Fabian Fischer (Hafenlohr) und Sönke Menke (Karbach) gehören zum erweiterten Nachwuchs des RVC. Neu im Team ist ein „Duo“ aus Karbach: Linda und Jan Riedmann. Die achtjährigen Zwillinge des stellvertretenden Vorsitzenden Robert Riedmann „können aufgrund ihrer genetischen Voraussetzung überhaupt nicht anders als Radfahrer zu werden“, kündigte Wiesmann an.