Mit dieser Steigerung hatte keiner gerechnet. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Jena stürmte Phillip Finsterwalder von der LG Karlstadt-Gambach-Lohr im 400-Meter-Lauf der U-20-Altersklasse auf einen im Vorfeld nicht erwarteten sechsten Platz.
Dabei hatten die ersten deutschen Meisterschaften für den Schützling von Trainer Marco Gössmann-Schmitt alles andere als positiv begonnen, denn im Vorlauf über 100 Meter rannte der 17-jährige Schüler bereits vor dem Startschuss aus dem Startblock und musste folgerichtig disqualifiziert werden.
Doch scheinbar unbeeindruckt von diesem Missgeschick ging Finsterwalder den Vorlauf über 400 Meter an und konnte seine zwei Wochen alte Bestleistung von bisher 49,51 Sekunden auf 49,44 Sekunden verbessern. Und es sollte noch besser kommen. Nach einer Disqualifikation eines Konkurrenten wegen Bahnverlassens schaffte er es überraschend als Achter in den Endlauf. Hier startete der jüngste Teilnehmer des Finales von Bahn eins aus und legte starke Zwischenzeiten vor. Während vorne Constantin Schmitt (TG Obertshausen) in 47,22 Sekunden zum deutschen Meistertitel lief, kämpfte sich Finsterwalder die letzten 50 Meter ins Ziel und wurde dafür mit dem unerwarteten sechsten Platz belohnt.
Unter 49 Sekunden
Unfassbar für ihn auch die Zeit, denn mit 48,95 Sekunden knackte er nach der 50-Sekunden-Marke nun auch bereits die 49-Sekunden-Marke. Damit verbesserte sich der in diesem Jahr von der TG Würzburg nach Karlstadt gewechselte Finsterwalder von 51,46 Sekunden auf 48,95 Sekunden.
Enttäuschend verliefen dagegen die Meisterschaften für Finsterwalders Teamkollegin für Naomi Hemmelmann. Als Nummer sieben der Meldeliste über 400 Meter der U 20 angereist und einem glänzenden Rennen mit der 4-x-400-Meter-Staffel bei den deutschen Aktivenmeisterschaften am vorangegangenen Wochenende in Nürnberg hätte der Einzug in das Finale eigentlich kein Problem sein sollen. Aber nach zu langsamem Anfangstempo verkrampfte sie und musste sich mit einer Zeit von 57,99 Sekunden und dem insgesamt elften Platz begnügen.
Erstmals hatte sich mit Josef Bauer (U 18) ein Schützling von Martin Riedmann für deutsche Meisterschaften qualifiziert. In 52,02 Sekunden absolvierte er über 400 Meter ein solides Rennen, für den Endlauf reichte es aber nicht. Um das Finale zu erreichen, hätte er neue Bestleistung laufen müssen.