Die Erleichterung war groß bei den Mountainbikern, dass die österreichische Bundesregierung das Land Tirol nicht mehr als "Virusmutationsgebiet" eingestuft hat. Denn das bedeutete: Der beliebte Frühjahrsklassiker, das HC-Rennen in Haiming, konnte stattfinden. HC bedeutet eine Klasse unterhalb des Weltcups – und so traf sich am vergangenen Sonntag die Weltspitze im Ötztal, um die Rangfolge der neuen Saison auszutesten. Denn bis zum Weltcup-Auftakt in Albstadt am ersten Maiwochenende ist es nicht mehr lange hin.

Für Maximilian Brandl (Lexware Mountainbike Team) und Alex Bregenzer (Eighty-Aid Racing Team), beide vom RV Viktoria Wombach, verlief dieser Test durchaus erfreulich. Brandl, zweifacher deutscher Meister, behauptete sich in seinem erst zweiten Rennen dieser Saison erneut souverän in den Top-Ten der Weltspitze.
Nach einem guten Start fand der Sendelbacher sich zunächst auf Position sechs ein. Während sich die beiden Schweizer Nino Schurter und Matthias Flückiger an der Spitze duellierten, fand Brandl in dem Italiener Luca Braidot einen Partner. "Wir haben versucht, uns gegenseitig abzuschütteln", charakterisierte Brandl das lange Duell auf den Positionen sechs und sieben.
Erst als Brandl vom Rad musste, um seinen gelockerten Lenker zu korrigieren, konnte Braidot sich absetzen. Die Zwangspause Brandls nutzte auch der von hinten kommende Franzose Antoine Philipp und zog auch an Brandl vorbei. In der letzten Runde gelang es dem in Freiburg lebenden Unterfranken schließlich, den leidenden Braidot zu überholen und sich den siebten Rang 2:07 Minuten hinter dem Sieger zu sichern. "Ich habe einige Fehler gemacht, aber ansonsten war es ein ganz gutes Rennen", gab Olympiakandidat Brandl selbstkritisch zu Protokoll.
Nach drei Rennen bereitet sich Bregenzer auf die Weltcups vor
Alex Bregenzer startete von Position 52 und konnte gleich in der Startrunde 15 Plätze gut machen. Er fuhr dann stets in Sichtweite zum Altmeister Manuel Fumic. "Heute bin ich ein konstantes Rennen gefahren. Ich habe mir immer Reserven gelassen, um Fehler zu vermeiden und vor allem hinten raus noch Power zu haben", berichtete er.
So konnte er im letzten Drittel des Rennens neben Fumic, der einen Defekt hatte, auch noch einige weitere Fahrer überholen und es auf Platz 32 abschließen. Dazu zog Bregenzer ein positives Fazit: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form und meiner Leistung in so einem starken Starterfeld. Nach drei Rennwochenenden in Folge werde ich jetzt einen Trainingsblock machen, um bis zu den Weltcups im Mai nochmal eine Schippe drauf zu legen."
Gewonnen in Haiming hat der Schweizer Mathias Flückiger nach einem engen Sprint vor seinem Landsmann Nino Schurter und dem Tschechen Ondrej Cink.