Es ist derzeit die schwerste Phase, die Florian Reuter seit seinem Amtsantritt im Sommer 2009 als Spielertrainer des Fußball-Kreisliga-Aufsteigers SV Bühler/Münster (15./7) durchlebt. Das gibt der 29-Jährige auch ganz offen zu. „Was wir letzte Saison an Glück gehabt haben, haben wir nun an Pech“, erklärt der Radio- und Fernsehtechniker, der in Langendorf bei Hammelburg lebt und vor seinem Wechsel zum SVB Bezirksliga-Erfahrung beim SV Garitz gesammelt hat.
Vergangene Saison nach Reuters Amtsantritt erlebte der SV Bühler/Münster einen Aufschwung, der letztlich in die Meisterschaft in der Kreisklasse Würzburg 3 mündete und der mit dem Aufstieg in die Kreisliga belohnt wurde. Doch eine Klasse höher bläst dem Aufsteiger ein eisiger Wind ins Gesicht. Aus zehn Spielen gab es gerade mal zwei Siege, Bühler/Münster rangiert auf dem 15. und damit vorletzten Tabellenplatz. „Zu Saisonbeginn haben wir noch gut mitgehalten. Aber gerade in den letzten Spielen merkt man, dass wir einen kleinen Kader und gleichzeitig viele Ausfälle haben“, nennt der Spielertrainer den Hauptgrund für die Misere.
Am härtesten hat es Florian Reuter selbst getroffen. „Ich kann wahrscheinlich nie mehr Fußball spielen“, berichtet er über einen Knorpelschaden im Knie, der wohl irreparabel ist. Außerdem fehlt ihm sein etatmäßiger Libero Sebastian Franz, der sich für ein halbes Jahr zum Studium in den USA aufhält. Auch Johannes Schnackig (Muskelfaserriss) sowie Frank Müller (Zahnoperation) können am morgigen Sonntag beim Kellerduell bei der Frammersbacher Landesliga-Reserve (14./7, Anpfiff 13 Uhr) nicht mittun.
„Gerade in den letzten Spielen merkt man, dass wir einen kleinen Kader und gleichzeitig viele Ausfälle haben.“
Florian Reuter, Spielertrainer SV Bühler/Münster
Aber immerhin – Routinier Heiko Pfrenzinger ist in Frammersbach wieder dabei, seine Rotsperre ist abgelaufen. Adäquater Ersatz für die Ausfälle lässt sich auch in der Reserve-Mannschaft des SV nicht finden, die spielt nämlich in der B-Klasse. „Der Leistungsunterschied zur Kreisliga ist gewaltig“, stellt Reuter ernüchtert fest.
So kommt es zu Ergebnissen wie vor knapp zwei Wochen, als der Aufsteiger mit 1:10 in Neuhütten verlor. „Wir haben eine junge Mannschaft. Und wenn es nicht läuft, dann gehen schnell die Köpfe nach unten. Das merkt man gar nicht so sehr im Training, aber im Spiel fehlt eben das Selbstvertrauen“, erklärt Florian Reuter. „In unserer Situation fehlen uns wirkliche Führungsspieler.“
Daher könne es auch keine schnelle Besserung geben. Reuter hofft, dass die Mannschaft einigermaßen unbeschadet in die Winterpause kommt. Danach wird immerhin Auslandsstudent Sebastian Franz wieder zur Verfügung stehen. Außerdem dürfte sich dann das Lazarett lichten. Dann, so glaubt Florian Reuter, könne sich die Mannschaft in der neuen Klasse besser zurecht finden und die schwierige Phase überwinden.