Frammersbach (yvv) "Ich weiß, dass es schwer wird. Ich habe die wenigsten Erfahrungen in diesem Cup", sagt Andreas Kolb aus Frammersbach. Der 22-jährige Auto-Rennfahrer, der im vergangenen Jahr mit dem Gewinn des "Lupo-Cups" für Aufsehen sorgte, startet an diesem Wochenende erstmals im "Seat Leon Supercopa" im Rahmen der "Beru-Top 10". Das Saisonauftakt-Rennen findet in Oschersleben bei Magdeburg statt.
Geplant war das nicht. Ursprünglich sollte Kolb heuer beim Porsche-Carrera-Cup mitfahren. Doch dies kam nun relativ kurzfristig nicht zustande. "Auf Empfehlung vom ADAC und von VW soll ich erstmal beim Seat Leon Supercopa mitfahren und dort Erfahrung sammeln", erzählt der Kommunikationselektroniker.
Erst seit Ende April steht fest, dass er in der neuen Rennsaison einen Seat Leon im Team "Abt-Sportsline" fährt. Daher konnte er sein Auto auch noch nicht testen. "In Oschersleben werde ich es zum ersten Mal fahren. Ich hoffe, dass es keinen technischen Defekt gibt. Mein Ziel ist es, bei diesem Rennen so weit vorne wie möglich anzukommen."
Sein Auto, der Seat Leon, besitzt einen Vier-Zylinder-Turbomotor mit Intercooler, Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit Schaltwegverkürzung und hat eine Leistung von 251 PS. 1040 Kilogramm bringt das Gefährt auf die Waage. "Die Beschleunigung ist daher immens", meint Kolb.
Am 15. April war er bereits vor Ort in Oschersleben und ist Testrunden gefahren. Auch im niederländischen Assen hat er am 20. und 21. April trainiert.
Sein neues Team hat insgesamt fünf Fahrerinnen und Fahrer unter Vertrag. Darunter ist auch Peter Terting, der 2002 den Lupo-Cup gewonnen hat und im Vorjahr in der DTM gestartet ist, sowie Christina Surer, die Frau des Schweizers Marc Surer. Pro Fahrer und Saison muss "Abt-Sportsline" zwischen 130 000 und 150 000 Euro investieren.
Der Seat Leon Supercopa läuft heuer zum ersten Mal in Deutschland. Insgesamt haben die 25 teilnehmenden Fahrer 20 Rennen an zehn Wochenenden, vom 8. Mai bis 9. Oktober, zu absolvieren. Darunter sind sowohl Rennstätten in Deutschland als auch in Holland und Österreich. Mit am Start ist auch Sebastian Stahl, Halbbruder der Formel-1-Piloten Michael und Ralf Schumacher.
500 000 Euro Preisgeld
Der Preisgeld-Topf ist gut gefüllt. Es werden Gelder und Prämien in Höhe von insgesamt 500 000 Euro ausgeschüttet. Die Fahrer erhalten pro Rennen von 2000 Euro (1. Platz) bis 100 Euro (12. Platz). Zusätzlich erhalten die Fahrer für die schnellste Runde im Zeittraining und die schnellste Rennrunde jeweils ein Preisgeld von 400 Euro. Außerdem gibt es beim Seat Leon Supercopa eine Juniorwertung. Diese gilt für Fahrer bis maximal 23 Jahre, unter die auch Andreas Kolb fällt. Hier erhält der Erstplatzierte in einem Rennen ein Preisgeld von 1000 Euro. Bei der Jahresendwertung werden die erreichten Punkte aus allen Rennen addiert, der Fahrer mit der höchsten Punktzahl erhält ein Preisgeld von 30 000 Euro, der erstplatzierte Junior 5000 Euro. "Mein Ziel ist es, Erfahrung zu sammeln und im vorderen Mittelfeld mitzufahren", sagt der Frammersbacher.
Andreas Kolb ist jedenfalls gut gerüstet für diese Serie. Als Jugendlicher feierte er Erfolge auf der Kartbahn. Im Jahr 2000 siegte er bei der AvD-Pro 2000 Rennkart-Trophy (Basic), ein Jahr später belegte er bei der AvD-Pro 2000 Rennkart-Trophy (Solid) den dritten Platz. In seiner ersten Rennsportsaison gelang ihm 2002 auf Anhieb der dritte Platz in der Gesamtwertung des ADAC-VW-Lupo-Cup. Seinen größten Erfolg feierte er 2003 mit dem Sieg in diesem Wettbewerb.
Folgende Renntermine stehen auf dem Terminplan von Andreas Kolb: 7. bis 9. Mai: Oschersleben, 21. bis 23. Mai: Assen (Holland), 10. bis 13. Juni: Nürburgring, 9. bis 11. Juli: Salzburgring (Österreich), 24. Juli: Langstreckenrennen Nürburgring, 14. bis 15. August: Bergrennen Osnabrück, 27. bis 29. August: Nürburgring, 10. bis 12. September: Lausitzring, 25. September: Langstreckenrennen Nürburgring, 7. bis 9. Oktober: Oschersleben.