Motorsport (ka) Als Siebter von elf Fahrern beendete Thomas Müller aus Heßlar seine dritte Saison im Minibike-Cup des ADAC. "Ich will weiter fahren, weil es Spaß macht" sagt der zwölfjährige Heßlarer, der dieses Jahr offiziell zum Team das ADAC Nordbayern gehörte und gesponsort wurde. Wie es weitergeht, ist derzeit aber offen.
Platz sieben hört sich unspektakulär an, allerdings war die "GMR-Nachwuchsklasse 65" auch nur dünn besetzt. Im Vorjahr sah das noch anders aus, da waren es 26 Starter und Thomas Müller landete auf Platz zwölf. Insgesamt ist Thomas Müller mit der Saison zufrieden. "Wir hatten keine größeren Defekte, nur einen Sturz im Training am Sachsenring und keine Verletzungen", fasst sein Vater Alois Müller zusammen.
Den letzten Lauf der Meisterschaft beendete Thomas Müller in Wackersdorf mit einem siebten und einen sechste Platz.
"Die Jungs kämpfen wie die Großen", berichtet Thomas Frankenberger, der das "Team Müller" mit kostenlosen Reparaturen und Service am Motorrad unterstützt und das Rennen in Schafheim gespannt verfolgte. Der Gründer und Inhaber von "Moto Officina" in Stetten weiß, wovon er spricht, er fuhr selber früher Motorradrennen. Thomas Müller sei anderen Fahrern zwar körperlich noch unterlegen, weshalb er sich nicht für vordere Startplätze qualifizieren konnte, aber im Rennen wisse er zu kämpfen.
Das Abschlussrennen des Minibike-Cups hatte der ADAC in Rottal geplant. Es wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt, der Veranstalter vor Ort war nicht in der Lage, eine wirksame Barriere zwischen den auf der dortigen Kartbahn direkt nebeneinander liegenden Geraden zu installieren.
Weit mehr trifft es Thomas Müller, dass der ADAC das Reglement für den Minibike-Cup geändert hat. Statt Einstiegs- und Nachwuchsklassen mit 50 und 65 Kubik soll es 2005 nur noch die 50-Kubiklasse geben. Gefahren werden darf dort nur noch mit einer Honda.
"50 Kubik ist ganz nett, aber 65 Kubik ist Rennsport, da kommen auch die Zuschauer", berichtet Alois Müller. Die nüchternen Zahlen erklären den Unterschied. Aus 50 Kubik holt der Honda-Motor etwa 5,1 Kilowatt, was kaum für Tempo 100 reicht. Der KTM-Motor des Bikes von Thomas Müller ist mit elf Kilowatt deutlich kräftiger, zudem ist das Motorrad zwölf Kilogramm leichter, es erreicht auf langen Geraden über 160 km/h. Falls der ADAC bei seiner Entscheidung bleibt, wird Thomas Müller 2005 bei einer anderen Rennserie starten. Ein Problem bleibt so oder so: Die weiten Anfahrten zu den Rennen und zum Training.