Die schon erfolgreiche Saison der Leichtathleten der LG Main-Spessart wurde bei den bayerischen Meisterschaften der Aktiven/U20 und U16 um ein Kapitel ergänzt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Vereins hervor. Mit zwei Titeln und drei Silbermedaillen unterstrichen sie in München, dass sie zu einer festen Größe im Freistaat geworden sind.

Unter allen Medaillen strahlte die Goldmedaille in der 4-x-100 Meter-Staffel der Frauen besonders hell, denn Sina Stein, Maria Heuft, Viviane Heilmann und Johanna Büchs gelang es, den deutschen Meister der LG Stadtwerke München in einem furiosen Rennen mit neuem unterfränkischen Rekord von 46,23 Sekunden zu schlagen. "Gefühlt der ganze Freistaat freut sich mit uns, weil erstmals seit Jahren die Stadtwerke geschlagen werden konnten", sagte Heuft Stunden nach dem Titelgewinn. "Wir kriegen Glückwünsche aus Regensburg, Erlangen, Ingolstadt, Vöhringen, Rupertiwinkel, Augsburg, alle freuen sich mit uns."
Für die 33-jährige Startläuferin Stein war es das perfekte Happyend ihrer leichtathletischen Laufbahn. "Ich bin einfach nur glücklich", sagte Stein, die zusammen mit Vereinskameradin Heilmann, die in 11,87 Sekunden Fünfte wurde, im 100-Meter-Finale stand und am Ende Rang sieben belegte.
David Scheller schafft persönliche Bestzeit
Läuferische Klasse zeigten auch die Mittelstreckler Scheller und Jonas Babinsky. Der 18-jährige Reichenberger Scheller nutzte zwei Wochen vor den deutschen Jugendmeisterschaften die Landestitelkämpfe zu einem Schnelligkeitstest über 800 Meter. Gegen den nominell schnelleren Passauer Jonas Storch überraschte Scheller seinen Konkurrenten mit einem langen 500-Meter-Spurt im strömenden Regen und lief in 1:54,05 Minuten in persönlicher Bestzeit als neuer U-20-Titelträger ins Ziel.
Sein Trainingspartner Babinsky hatte im Männerrennen keine einfachere Aufgabe, standen doch mit seinem Dauer-Widersacher Maxi Berger (Höchstadt) und dem deutschen Jugendmeister Tobias Tent (München) schnellere Konkurrenten an der Startlinie. Nachdem keiner Führungsarbeit übernehmen wollte, lief Babinsky das Rennen von der Spitze weg und hielt die Hauptkonkurrenten bis 80 Meter vor dem Ziel in Schach. Dann überspurtete ihn Tent, sodass er in 1:53,86 Minuten Zweiter wurde, womit der Retzbacher dennoch zufrieden war: "Ich habe endlich mal Maxi Berger geschlagen, war wichtig!"

Knapp ging es auch im 100-Meter-Hürdenfinale der Frauen zu. Hier hatte die zuletzt in bestechender Form laufende Büchs das Duell mit ihrer Trainingspartnerin Katharina Winkler (Erlangen) zu bestehen. Nach glänzendem Start lag die Juristin bis zur achten Hürde gleichauf mit Winkler. Doch auf den letzten zwei Hürden spielte die Abonnementssiegerin aus Mittelfranken ihre Routine aus und rettete sich als Siegerin ins Ziel. "Oho, das war knapp, spätestens in der Halle ist es soweit", sagte die 29-jährige Büchs, die in 13,58 Sekunden ihren eigenen unterfränkischen Rekord verbesserte.
Zu den Erfolgen bei den erwachsenen Athleten gesellte sich überraschend in der U16 die Silbermedaille über 300 Meter Hürden durch Kilian Fünkner (43,56 Sek.). Der 15-jährige Homburger schaffte nebenbei ebenso wie sein Vereinskamerad Andreas Aslanidis als Vierter die Qualifikationsnorm für die Deutschen Schülermeisterschaften in Koblenz Ende Juli.
"Zwei Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und zahlreiche Top-acht-Platzierungen sind eine außergewöhnlich gute Bilanz. Dazu zahlreiche Bestleistungen. So macht Leichtathletik Spaß", lautete das Fazit von LG-Chef Alfred Maasz.