Fussball
Verbandsliga Nordbaden FV Lauda – FC Birkenfeld 5:1 (2:0)
Endlich ist es soweit: Der FV Lauda hat den Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga mit Mut, Kampfkraft, Cleverness und erstmals gezeigter Ausdauer über die gesamte Spielzeit aufgenommen. Mit einem vor allem in dieser Höhe nie erwarteten 5:1-Erfolg gewann Lauda völlig verdient sein erstes Punktspiel in der Verbandsligarunde. Wer die Mannen um Spielertrainer Ahmet Yenisen schon abgeschrieben hatte, sah sich eines Besseren belehrt. „Die Mannschaft ist jetzt in der Liga angekommen“, freute sich Yenisen, „wir haben uns ein Minimalziel gesetzt, um dann in der Rückrunde noch einmal richtig anzugreifen“.
Völlig konsterniert verfolgte Birkenfelds Trainer Marco Bäumer das Geschehen auf dem holprigen, aber durchaus bespielbaren Rasen. „Was ist los, Jungs?“, rief er schon nach wenigen Minuten, „von meiner Elf habe ich noch nie eine so schlechte Leistung gesehen“. Aber eine Elf kann eben nur so gut spielen, wie es der Gegner zulässt und an diesem Tag fand mindestens über insgesamt 70 Minuten ein FC Birkenfeld nicht statt. Die Einheimischen legten los, wissend, dass es um alles oder Nichts geht. Nach einem Eckball nutzte Stephan Braun kaltblütig einen Abwehrfehler und köpfte bereits in der dritten Minute zum 1:0 ein.
In der Folge wachten die Gäste nicht etwa auf, sondern wirkten zunehmend ideenloser. Beim Gastgeber hatte Mannschaftskapitän Braun die Parole ausgegeben, dass nur bei einem Sieg noch Chancen zum Klassenerhalt bestehen. Und der Abwehrchef selbst ließ den Worten Taten folgen und krönte seine Leistung mit zwei Treffern. Nachher war er mehr als zufrieden und konstatierte völlig zutreffend: „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“
Mit einem nach Chancen gefühlten 4:1 ging es in die Kabine, doch es stand zu dieser Zeit eben nur 1:0 und in dieser Runde hatte die FV-Elf, so die Befürchtungen im Stadionrund, schon manches Spiel wieder aus der Hand gegeben. Doch diesmal war alles anders. Nicht die Gäste kamen wie ausgewechselt aus der Kabine, sondern erneut legten die Hausherren los wie die Feuerwehr. Nach feiner Vorarbeit von Dirk Essig und Nico Lang erzielte Chris Moschüring bereits nach einer Minute in Hälfte zwei das beruhigende 2:0.
Eine Parallele zur frühen 1:0-Führung insoweit, dass die Elf damit deutlich signalisierte, dass sie keineswegs einen Gang zurückschalten wollte. Nur zwei Minuten später wechselte Stadionsprecher Jürgen Kluger erneut die Anzeigetafel, denn Mathias Dosch hatte mit einem feinen Solo drei Birkenfelder Abwehrspieler schwindlig gespielt und den an diesem Tage unsicher wirkenden Torwart Benjamin Kaufmann mit dem dritten Treffer überlistet. Der sich allmälich breit machenden Euphorie verpasste Routinier Moritz Hoeft einen Dämpfer, als er Torwart Lukas Himmel mit einem Flachschuss ins rechte Eck keine Chance ließ und das 3:1 erzielte.
Doch diesmal fing die Laudaer Elf nicht zu wackeln an. Als der agile Dosch im Strafraum zu Fall gebracht wurde, ließ sich Braun die Chance nicht entgehen und schickte den Torwart ins falsche Eck. Spätestens jetzt war das Spiel entschieden. Der ausgezeichnet haltende Laudaer Torwart Himmel wurde nahezu beschäftigungslos, nachdem er in Runde eins noch zwei gute Chancen der Gäste vereitelt hatte. Dominik Fischer besorgte in der 90. Minute mit dem 5:1 das Endergebnis und quasi das Sahnehäubchen. „Die Stürmer haben endlich getroffen und wir sind damit gerüstet für das Odenwald-Derby in Mosbach“, blickte Yenisen schon mal voraus.
Lauda: Himmel – Lutz, Yenisen, Moschüring (65., Matha), Fell (69. Dominik Fischer), Braun, Lang, Dosch (72., Lukas Fischer), Martin, Essig, Steuer. Birkenfeld: Kaufmann – Becker (23., Kusterer), Wolf, Oechsle, Bühler, Höll, Andrijevic, Burkart, Mössner (46. Drollinger; 64. Czora), Frank, Hoeft. Tore: 1:0 Braun (3.), 2:0 Moschüring (46.), 3:0 Dosch, (48.), 3:1 Hoeft (53.), 4:1 Braun (63., Foulelfmeter), 5:1 D. Fischer (90.). Schiedsrichter: Ebert (Edingen). Zuschauer: 220.