Die fehlenden Wellenbrecher auf den Stehrängen des Willy-Sachs-Stadions, Heimstatt des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, haben in der vergangenen Saison schon für Unmut unter den Fans gesorgt. Denn aus Sicherheitsgründen musste die Kapazität des Stadions auf 6207 Besucher beschränkt werden, davon 4999 auf den Stehplätzen – eine gesetzliche Vorgabe, die sich aus den seit der Love-Parade-Katastrophe 2010 in Duisburg deutlich verschärften Vorschriften für Großveranstaltungen ergab. Doch nun können die Schweinfurter Fußball-Fans aufatmen, die Stadtverwaltung bewies ihr Herz für den Sport. Für rund 60 000 Euro – so jedenfalls der Ansatz im städtischen Haushalt – wird im Moment im Willy-Sachs-Stadion gebaut.
Die Wellenbrecher sind im Prinzip nichts anderes als gebogene Stahlrohr-Geländer, die mit einem kleinen Fundament im Boden verankert werden müssen. Sie sollen verhindern, dass bei einer möglichen Panik die Zuschauer von oben die Zuschauer unten an den Metallzaun drücken. Ab fünf Treppenstufen wie in Schweinfurt der Fall, muss es Wellenbrecher geben, ansonsten kann die rechnerisch mögliche Kapazität des Stadions nicht genutzt werden – vor ähnlichen Problemen hatten auch die Würzburger Kickers gestanden, die in der vereinseigenen flyeralarm Arena am Dallenberg auf eigene Kosten die Wellenbrecher mittlerweile ausgetauscht und erneuert hat.
„Wir werden rechtzeitig vor dem Spiel gegen die Würzburger Kickers fertig“, betont Jürgen Montag, zuständiger Referent für Soziales, Jugend, Sport und Schulen bei der Stadt Schweinfurt. Wenn der Lokalrivale aus Würzburg am 7. Oktober in Schweinfurt gastiert, „können die Zuschauer strömen“, wie es der städtische Wirtschaftsförderer Hans Schnabel ausdrückt. In der vergangenen Saison waren beim FC 05 die Spiele gegen die Kickers und den FC Bayern München II mit jeweils 6207 Besuchern ausverkauft.
Der höchste Besuch in dieser bisher erfolgreichen Spielzeit für das Team von Trainer Gerd Klaus war das Match gegen die Bayern-Reserve im August, als 5010 Fans kamen, darunter auch eine Menge, die für die Rot-Weißen riefen. Wie viele Fans nun genau am 7. Oktober ins Stadion kommen, ist natürlich nicht absehbar. Der FC 05 könnte nun aber versuchen, den Zuschauerrekord in der Regionalliga Bayern zu brechen. Der steht bei 12 260 im Grünwalder Stadion, als jüngst der TSV 1860 II Gastgeber für das Münchner Derby gegen die Bayern-Reserve war. Laut Jürgen Montag liegt die der Stadt vorliegende Kapazität des zweitliga-tauglichen Sachs-Stadions nach dem Einbau der Wellenbrecher bei 16 500.