Es war das erste Mal, dass die Schwimmer des VfL 1860 Sportfreunde Bad Neustadt an einem internationalen Schwimmfestival teilgenommen haben. Erlangen war das Ziel für sechs Sportler. Gemeinsame Veranstalter um den 22. Erlanger Röthelheim-Cup waren die SSG 81 Erlangen, der SV Erlangen und die SG Siemens Schwimmabteilung. Sie organisierten 1501 Einzelstarts und 19 Staffeln aus drei Ländern und 18 Vereinen in der Hannah-Stockbauer-Halle. In der Pokalwertung belegten die sechs Bad Neustädter Schwimmer den 15. Platz.
„Wir gehörten als Neulinge gleich zur großen Schwimmfamilie dazu bei diesem einmaligen Ereignis und fühlten uns pudelwohl“, sagte die Bad Neustädterin Jana Rasch, die wie Katrin Hofmann und André Krause als Zeitnehmer fungierte. Die Bad Neustädter Schwimmer hatten sich alle „sehr gewissenhaft“, so Vereinsvorsitzender Gert Müller, auf diesen Wettkampf vorbereitet. Schwimmtechnisch wurde mit der Rückenstarthilfe, die schon bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Verwendung fand, eine Neuerung eingeführt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kamen die Schwimmer bald mit diesem Zusatz zurecht, der ein Abrutschen beim Rückenstart verhindert.
Für die Süddeutsche qualifiziert
Einen Härtetest legte Sebastian Rasch (Jahrgang 2000) ab. Er qualifizierte sich bei seinem Start über 50 Meter Freistil in 27:02 Sekunden als Dritter für die süddeutschen Meisterschaften, verfehlte allerdings bei den 100 m Freistil mit Platz drei in 58,08 Sekunden die Qualifikationsnorm um acht Hundertstelsekunden. Eine weitere Möglichkeit, um die Norm zu erfüllen, hat er am 17./18. Dezember beim Christstollenschwimmen in Dresden. Die 200 m Freistil legte Sebastian Rasch in beachtlichen 2:15,35 Minuten zurück und musste nur zwei Luxemburgern den Vortritt lassen. Über 400 m Freistil errang er in 4:56,12 Minuten den zweiten Rang, ebenso bei den 100 m Rücken in 1:19,16 Minuten. Mit einem Goldpokal wurde der Start bei den 200 m Lagen belohnt, die er in 2:44,54 Minuten beendete.
Überraschenderweise entpuppte sich die dienstälteste Schwimmerin des VfL Sportfreunde zur dreifachen Gold-Pokal-Sammlerin. Studentin Annalena Maisch (Jahrgang 1997) stellte bei ihren Starts über 200 Meter Lagen in 3:06,66 Minuten, 100 m Rücken in 1:22,77 Minuten und 50 m Freistil in 33,27 Sekunden ihre Vielseitigkeit und ihr Können unter Beweis.
Mit ersten Plätzen bei den 100 m sowie 50 m Freistil in 1:16,18 Minuten und 35,19 Sekunden entwickelte sich Laura Schmitkel auch bei diesen internationalen Wettkämpfen zur Siegschwimmerin. Bei den 100 m musste sie sich mit 21 Konkurrentinnen auseinandersetzten und gewann souverän. Die 200 m Freistil beendete sie in 2:53,71 Minuten mit dem dritten Platz. Über 100 m Brust wurde sie in 1:41,20 Minuten ebenfalls Dritte und die 50 Meter Brust schloss sie mit einem fünften Platz in 47,39 Sekunden ab. Laura Schmitkel lief zum Abschluss der Veranstaltung noch zu erfreulicher Form auf und erkämpfte sich im Verfolgungsrennen den zweiten Platz. Als Belohnung gab es einen weiteren Pokal und 40 Euro Preisgeld. Bei diesem Wettbewerb startet der schnellste Schwimmer aus den Vorläufen entsprechend seiner besseren Zeit zuletzt und versucht, die vor ihm Gestarteten zu überholen.
Ihre Trainingskollegin Fabien Hofmann hatte ähnlich viele Mitstreiterinnen (15) bei ihren Starts. Über 50 m Brust wurde sie in 43,02 Sekunden Zweite, über 200 m Freistil Dritte (2:48,03 Minuten), Vierte bei den 100 m Freistil in neuer persönlicher Bestzeit von 1:15,53 Minuten. Bei den 100 m Brust erreichte sie in 1:33:,83 Minuten den sechsten Platz. „Dabei muss man berücksichtigen, dass bei den Schwimmern allgemein die Freistil- und Bruststrecken am beliebtesten sind und in dieser Altersklasse auch leistungsmäßig die größten Fortschritte erzielt werden“, sagte Gert Müller.
Gegenseitig angetrieben
Die 14-jährigen Richard Becher und Linus Jessat trieben sich gegenseitig zu zahlreichen persönlichen Bestleistungen. Richard Becher fühlte sich nach einer Trainingspause bestens erholt und zeigte sich als Zweiter über 100 m Brust in 1:32,80 Minuten sowie Dritter bei den 50 m in der gleichen Lage (40,25 Sekunden) enorm verbessert. Bei den 50, 100 und 200 m Freistil steigerte er sich auf die Zeiten von 33,16 Sekunden, 1:16,03 Minuten und 2:57,49 Minuten. Ein vierter und zwei sechste Plätze waren der Lohn.
Linus Jessat gewann zur eigenen Überraschung die 50 m Freistil in neuer Bestzeit von 30,20 Sekunden, belegte den zweiten Platz über 100 m Rücken in 1:25,68 Minuten und wurde Vierter bei den 100 und 200 m Freistil in den Zeiten von 1:11,61 Minuten bzw. 2:50,46 Minuten. Seinen ersten Start bei den 50 m Schmetterling beendete er in 36,17 Sekunden mit Rang fünf. Nebenbei haben sich Linus Jessat über 50 m Freistil und Richard Becher über 50 m und 100 m Brust mit ihren Zeiten erstmals für unterfränkische Meisterschaften qualifiziert.
„Alles in allem ein erfreulicher Erfolg und eine unerwartete Leistungsverbesserung vor allem bei den jungen Schwimmern des VfL in einem tollen Bad mit einem leistungsfördernden Schwimmklima“, fasste Gert Müller den Wettkampf zusammen.