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Mountainbike-Biathlon:: Am Hohnholz fällt die Entscheidung

Mountainbike-Biathlon:

Am Hohnholz fällt die Entscheidung

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    Das geht in die Beine: Martin Weber (vorne) beim kräftezehrenden Anstieg.
    Das geht in die Beine: Martin Weber (vorne) beim kräftezehrenden Anstieg. Foto: Foto: Rudi Dümpert

    Wolfgang Back ist ein Sportnarr im allerbesten Sinn. Bis 45 spielte der heute 53-Jährige Fußball in der ersten Mannschaft des VfB Burglauer, sechs Jahre war er Trainer bzw. Spielertrainer. Seit zwölf Jahren ist er Vorsitzender des Schützenvereins Lauertal Burglauer. Schießen, egal ob auf Tore oder Zielscheiben, war schon immer seine Leidenschaft. Auch den Biathlonvirus trägt er in sich, echter Winterbiathlon, den er sich zusammen mit seiner Frau Ellen des Öfteren vor Ort in Ruhpolding anschaute. „Als ich dann im Sommer im Urlaub in Ruhpolding mal Mountainbike-Biathlon gesehen hatte, dachte ich, das kannst du doch daheim auch mal probieren.“ Das war vor 23 Jahren. Inzwischen ist Burglauer der Inbegriff des MTB-Biathlon in der Region schlechthin. Bei der sechsten Austragung war sogar der mehrfache Olympiasieger Ricco Groß zu Gast – und begeistert: Seine Sportart, modifiziert, auf dem flachen Land.

    Apropos flaches Land. „In den letzten Jahren haben sich einige Teilnehmer beschwert, die Strecke sei zu leicht“, weiß Wolfgang Back zu berichten. „Heuer haben wir zwei verschiedene Strecken angeboten, eine 3,5 Kilometer lange Schleife für die jugendlichen Altersklassen 1 und 2 sowie für die weiblichen Teilnehmer, die drei Mal zu bewältigen ist. Und alle anderen müssen je drei Mal auf die 4,7-Kilometer-Runde mit einem Berg, der es in sich hat.“ Hatte die Hohnholz-Kuppe wirklich: Einige Starter genierten sich nicht, das Bike den Mountain hoch zu schieben, so steil war er.

    Doch zunächst noch mal 23 Jahre zurück: „Zuerst habe ich das Rennen nur für einheimische Sportler durchgeführt. Es fand so großen Anklang und das Interesse wurde so groß, dass ich es beim dritten Mal offen ausgeschrieben habe.“ Der Teilnehmer-Rekord liegt bei 183 Startern. „In den letzten sieben, acht Jahren lagen wir immer bei 120 bis 150. Im letzten Jahr waren es zum ersten Mal wieder unter 100, diesmal 64 plus fünf Staffeln. Woran es liegt, weiß ich nicht. Den Termin können sich alle Interessenten jedes Jahr fest eintragen: Zweiter Samstag im Juni.“

    Weil es keine Schießstände zu leihen gab, im Gegensatz zu den speziellen Biathlon-Luftdruck-Gewehren mit Nachlader, hat sich Back daran gemacht und 18 Stände selber gebaut. Auf einfachen Holzkisten sind fünf Scheiben mit je 4,5 cm Durchmesser, wie es sich für den Liegend-Anschlag gehört, installiert. Klappscheiben sind es, die beim Treffer einen Mechanismus auslösen und umfallen und per Zehn-Meter-Seilzug wieder aufgerichtet werden müssen. Inzwischen verleiht er die Anlage sogar an andere Veranstalter wie Bischofsheim oder Sparbrod. Wildflecken hat sich selber eine gebaut. Da das Ausleihen der speziellen Biathlon-Waffen den finanziellen Rahmen der Veranstaltung gesprengt hätte, hat man sich inzwischen auf vereinseigene Luftgewehre umgestellt, die von Helfern nachgeladen werden. Geschossen wird also zwei Mal liegend und für jeden Fehler werden für die Kurzstreckler 20, für die Langstreckler 30 Sekunden Zeit-Malus aufgeschlagen.

    Der Schießstand war diesmal, erst zum dritten Mal in den 23 Jahren, in der Rudi-Erhard-Halle aufgebaut, weil Gewitter gemeldet waren. Als Favoriten waren, so Wolfgang Back, Jörg Kufel und Tobias Heil aus Wildflecken ins Rennen gegangen, die beide schon mehrere bzw. ein Mal gewonnen hatten, allerdings bei anderer Streckenführung. Wie oft Wolfgang Back diesen Wettkampf noch federführend veranstalten wird, „weiß ich noch nicht genau, auf jeden Fall bis zum 25.“ Es werde immer schwieriger, die nötige Anzahl von Helfern zusammen zu bekommen. Um die 40 von ihnen waren am Samstag im Einsatz. Ausschreibung, Öffentlichkeitsarbeit, Streckenabnahme und -sperrantrag durch die VG, Streckenabsperrung, Rundschreiben an alle Haushalte der 1700-Seelen-Gemeinde bezüglich der Sperrungen, Container besorgen, Sanitätsdienst, Auf- und Abbau, Catering, Preise besorgen: „Es hängt schon eine Menge dran.“

    Die schnellste Zeit auf der Kurzstrecke wurde für Lars Dernbach (RWV Haselbach, Jahrgang 2000/01) notiert: 28:08 Minuten inklusive 20 Strafsekunden. Insgesamt Schnellster auf der Langdistanz war Nico Wernicke (AK 5/34:54 Minuten).

    Mountainbike-Biathlon des SV Lauertal Burglauer

    AK 1, männlich (Jahrgang 2003/2002): 1. Niklas Wernicke (TSV Hollstadt) 32:56 Minuten; 2. Fabian Back 35:33; 3. Luca Richter (beide SV Lauertal Burglauer) 38:13. AK 2, männlich (2001/2000): 1. Lars Dernbach (RWV Haselbach) 28:08; 2. Lukas Faber (Toyota Wirth-Wildflecken) 29:58. AK 3, männlich (1999 – 1997): 1. Kilian Leitschuh (TSV Poppenhausen) 41:43; 2. Nico Jordan 44:55; 3. Felix Planetosch (beide Dienstagsbiker) 50:32. AK 4, männlich (1996 – 1986): 1. Tobias Heil (Toyota-Wirth-Wildflecken) 35:54; 2. Simon Baumbusch (Ittertal-Biker) 38:53; 3. Thomas Lüdtke (TSV Hollstadt) 42:55. AK 5, männlich (1985 – 1976): 1. Nico Wernicke (TSV Hollstadt) 34:54; 2. Jürgen Seifert (RWV Haselbach/CEP-Racing-Team) 36:17; 3. Tino Haßmüller (SV Lauertal Burglauer) 37:37. AK 6, männlich (1975 – 1966): 1. Jörg Kufel (Bike-World-Brand) 35:25; 2. Gabriel Imling (RWV Haselbach/CEP-Racing-Team) 37:05; 3. Klaus Arnold (TSV Stockheim) 37:07. AK 7, männlich (1965 – 1956): 1. Silvio Jesche (RV Germania Delitzsch) 39:05; 2. Frank Bischof (Biehler-Merida-Master) 43:00; 3. Ewald Simon (WSV Oberweißenbrunn) 43:22; 4. Gerhard Witke (Toyota-Wirth-Wildflecken) 43:42; 5. Jürgen Simon (RWV Haselbach) 43:42; 6. Dieter Stäblein (WSV Oberweißenbrunn) 46:00. AK 8, männlich (1955 und älter): 1. Ullrich Werner (RWV Strahlungen) 43:30; 2. Thomas Vockrodt (SSW Rombachbrunnen) 46:55; 3. Leo Zirkelbach (RWV Haselbach) 48:57. AK 2, weiblich (2003 – 1997): 1. Rebecca Söder (SV Frankenheim) 34:55; 2. Kristin Söder (SV Frankenheim) 40:55. AK 5, weiblich (1985 – 1976): 1. Ramona Schneider (SV Lauertal Burglauer) 31:26; 2. Eva Walter (Bike-World-Brand) 31:28; 3. Maike Strobel 35:34. AK 6, weiblich (1975 – 1966): 1. Angela Schmidt (TG 48 Schweinfurt) 29:50; 2. Sandra Herla (RWV Haselbach) 31:35; 3. Sabine Frank (Toyota-Wirth-Wildflecken) 37:59. AK 7, weiblich (1965 – 1956): 1. Elfi Reck 35:14; 2. Lieselotte Kleinhenz (Toyota-Wirth-Wildflecken) 38:16. Staffelwertung: 1. Toyota-Wirth-Wildflecken 46:40; 2. Biehler-Merida-Cycling 47:10; 3. Die Grabfeldhasen 47:24.

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